
Theater
Daisuke Miura / Tokio
Ein Dating-Abend für vier Paare, drei Betten und uns Voyeure
Europäische Erstaufführung
Love’s Whirlpool © Wakana Hikino
Das Setting ist überschaubar: ein Maisonnette-Wohnzimmer, ein Abend, vier Paare, drei Betten, ein Thema. In einem Luxusappartment treffen sich vier Männer und Frauen für eine Nacht. Student, Vertreter, Büroangestellte, Kindergärtnerin, Fremde bis zu diesem Abend, sitzen in Handtücher gehüllt beieinander: Sie reden und reden, bedeutungsloser Smalltalk über ihre Jobs, ihre Lieblingsschauspieler, Fernsehserien, Liebschaften. Zeit verstreicht, erst langsam weicht die peinliche Befangenheit, man kommt sich näher. Doch Liebe: das ist kein Thema. Es geht um pure Lustbefriedigung, cool, abgeklärt, eine Sex-Party ohne Gefühle und Leidenschaften. Die Akteure tragen keine Namen, sie heißen Mann 1 bis 4 und Frau 1 bis 4. Am Ende gehen sie auseinander, ohne sich zu kennen.
Der japanische Regisseur Daisuke Miura, der sich selbst als Kind der TV-Drama-Generation bezeichnet, erzählt in „Love’s Whirlpool“ von der Sehnsucht einer Generation, die alles hat und alles kaufen kann, aber nur noch die Körper befriedigt und nicht mehr die Seele. Ein Leben in der absoluten Oberflächlichkeit einer Spaßkultur, quietschbunt wie im Fernsehen, einsam wie spätabends im Supermarkt.
Text / Regie Daisuke Miura
Inspizient Kiyonaga Matsushita
Bühne Toshie Tanaka
Licht Takashi Ito
Ton Yoshihiro Nakamura
Film Norimichi Tomita
Requisite Michiyo Ohashi
Übersetzung Ulrike Krautheim
Beleuchter Akiyo Kushida
Übertitelung Chinatsu Iwaya
Produktion Kyoko Kinoshita
Koordination Fumiko Toda
Mit
Ryotaro Yonemura, Yusuke Furusawa, Ryo Iwase, Hideaki Washio, Hiroyuki Aoki, Katsuyuki Iizuka, Runa Endo, Megumi Nitta, Yoshiko Miyajima, Juri Takagi
Unterstützt von Japan Foundation und Planning Office for Arts Council Tokyo (Tokyo Metropolitan Foundation for History and Culture)