Theater

The Four Seasons Restaurant

Romeo Castellucci / Cesena
Ein Verweigerungsakt als Hommage an Mark Rothko

Deutsche Erstaufführung

The Four Seasons Restaurant

The Four Seasons Restaurant © Christian Berthelot

Artist Talk
25. Oktober 2012, im Anschluss an die Vorstellung

Film
Divina Commedia / Inferno
26. Oktober 2012, 18:00 Uhr, Haus der Berliner Festspiele, Cinema

Es sind Impulse der Verweigerung. Ausgangspunkt von Romeo Castelluccis Produktion ist der amerikanische Künstler Mark Rothko, der mit einem Bilderzyklus zur Einrichtung des Four Seasons Restaurant in New York beauftragt wurde und schließlich, nach persönlicher Krise, entschied, keines der Bilder ans Restaurant zu geben – der Ort war für ihn das Symbol für Oberflächlichkeit und Bourgeoisie geworden. Sein Zyklus aus monumentalen Leinwänden bildet heute das kapellenartigen Zentrum der Tate Modern Gallery in London.
Auf Rothkos spätes Meisterwerk bezieht sich „The Four Seasons Restaurant“: Der Zuschauer ist mit einem riesigen schwarzen Rechteck konfrontiert, das den gesamten Bühnenraum verbirgt, dazu ohrenbetäubende Musik, Textfragmente, ein überwältigendes technisches Aufgebot. Messe, Verehrung, Idolatrie – religiöse, philosophische, nihilistische Grundfragen prägen das Werk des Regisseurs Castellucci, der als bildender Künstler begann. „The Four Seasons Restaurant“ ist Teil eines Zyklus: Nathaniel Hawthornes Reverend Hooper in der Kurzgeschichte „The Minister’s Black Veil“ hatte mit seiner Entscheidung, nur noch mit schwarzem Schleier verhüllt aufzutreten, einen ähnlichen Akt der Verweigerung begründet. Und auch Castelluccis Produktion „On the Concept of Face Regarding the Son of God“, die wie „The Four Seasons Restaurant“ zu dem Zyklus „The Minister’s Black Veil“ gehört, fragt nach Hunger und Verlangen und nach der Qual eines Menschen angesichts eines übermächtigen Bildes.

Regie / Bühne / Kostüme Romeo Castellucci
Musik Scott Gibbons
Regieassistenz Silvia Costa
Dramaturgieassistenz Piersandra Di Matteo
Bühnenbau Massimiliano Peyrone

Mit
Chiara Causa, Silvia Costa, Laura Dondoli, Irene Petris

Eine Produktion von Socìetas Raffaello Sanzio mit dem Théâtre National de Bretagne / Rennes in Koproduktion mit Theater der Welt 2010, deSingel international arts campus / Antwerp, The National Theatre / Oslo Norway, Barbican London and SPILL Festival of Performance, Chekhov International Theatre Festival / Moscow, Holland Festival / Amsterdam; Athens Festival, GREC 2011 Festival de Barcelona, Festival d’Avignon, International Theatre Festival DIALOG Wroclaw / Polen, BITEF (Belgrade International Theatre Festival), spielzeit'europa 2011 / Berliner Festspiele, Théâtre de la Ville-Paris, Romaeuropa Festival 2011, Theatre festival SPIELART München (Spielmotor München e.V.), Le-Maillon, Théâtre de Strasbourg / Scène Européenne, TAP Théâtre Auditorium de Poitiers-Scène Nationale, Peak Performances @ Montclair State-USA

Die Socìetas Raffaello Sanzio wird unterstützt von Ministero per i Beni e le Attività Culturali; Regione Emilia Romagna; Comune di Cesena