Diskussion | Reden über Veränderung

Reden wir über Veränderung

Motiv Reden wir über Veränderung

In der ersten Ausgabe der Zur Diskussionsreihe „Reden über Veränderung“ sprechen Ali Can, Sawsan Chebli, Prof. Dr. Naika Foroutan und Hans Ulrich Obrist über das „Deutschsein“.

In Europa herrscht Unruhe. Aus einer Epoche des „Versprechens“ ist eine der „Drohung“ geworden, wie der Sozialwissenschaftler Heinz Bude sagt. Politische, wirtschaftliche und klimatologische Katastrophen treiben Menschen auf die Flucht – nicht nur, aber auch nach Deutschland. Diese Entwicklung wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten vermutlich noch stärker werden. Was geschieht mit diesem Land, seinen Bewohner*innen und Werten angesichts der Herausforderungen, die die Zuwanderung mit sich bringt? Wie kann man Angst und Unsicherheit ernst nehmen und zugleich die Transformation der Gesellschaft konstruktiv gestalten und begleiten?

„Reden wir über Veränderung“ ist eine Diskussion, zu der die Berliner Festspiele, der Deutsche Gewerkschaftsbund, der Deutsche Kulturrat e. V. und der Verlag Der Tagesspiegel einladen. In der Veranstaltung wollen wir über das „Deutschsein“ sprechen. Wie beschreibt man deutsche Identität? Geht es um Händeschütteln, Weihnachten, Kopftücher, Sprache, das Verständnis von Politik und Kunst? Und wie stellt man dem Trend zur Nationalisierung ein starkes Gegenmodell entgegen? Ein homogenes Volk waren wir noch nie, aber ein wirklich zukunftsgerichtetes Verständnis von uns als deutschen Weltbürger*innen zwischen Selbst-und Fremdbestimmung, gab es bislang auch noch nicht. Obwohl das für ein weltoffenes und demokratisches Land dringend notwendig ist. Wir wagen uns mit dieser Diskussion im Fishbowl-Format mit persönlichen, kräftigen Eingangsstatements auf zu einer ersten vorsichtigen Standortbestimmung.

Gäste
Ali Can (Initiator der Hotline für besorgte Bürger und Gründer des Vereins „Interkultureller Frieden e.V.“).
Sawsan Chebli (Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales)
Prof. Dr. Naika Foroutan Professorin für Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik und stellvertretende Institutsdirektorin am Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung
Hans Ulrich Obrist Kurator und Künstlerischer Leiter der Serpentine Galleries, London
Michael Wolffsohn (Deutsch-israelischer Historiker und Publizist, Hochschullehrer des Jahres 2017)

Moderation Stephan-Andreas Casdorff