
Theater
Ein modernes Märchen von Robert Lepage
The Andersen Project © Érick Labbé
Der frankokanadische Theaterkünstler Robert Lepage ist ein Geschichtenerzähler und Meister des Spiels mit der Zeit innerhalb theatralischer Wirklichkeiten, in denen neue Technologien die Möglichkeiten der Illusion herausfordern. Lepage spielt in diesem brillanten Solo einen frankokanadischen Künstler – vielleicht ein heutiges Alter Ego des dänischen Dichters Hans Christian Andersen –, der nach Paris kommt, um für die Opéra Garnier ein Libretto für eine Kinderoper nach Andersens Märchen Die Dryade zu schreiben. Auf seinen Durchbruch im europäischen Kunstbetrieb hoffend, scheitert er grandios an den realen Gegebenheiten des Opernbusiness. Lepage als tragikomischer Held dieses modernen Märchens, das mit zärtlicher Komik von der Einsamkeit des Künstlers erzählt, zeigt eine Sternstunde seiner wundersamen Theaterkunst.
„Die Dryade freute sich ihres Daseins, freute sich über den Sonnenschein und den Vogelgesang, am meisten aber über die Stimme der Menschen, sie verstand ihre Sprache ebenso gut wie sie die der Tiere verstand.“
Hans Christian Andersen, Die Dryade
„Wie zuletzt in seiner (mittlerweile auch verfilmten) Performance the far side of the moon spielt Lepage in zweieinhalb pausenlosen Stunden rund ein Dutzend Rollen: mit wenigen rollenden, fliegenden Requisiten, mit Hintergrundprojektionen, die manchmal Lepages Blick und Bewegungen folgen und einen theatralischen Cyberspace öffnen, mit blitzschnell wechselnden Kostümen und Perücken. Die Schwerkraft der Bühne, vor allem die des schwitzend kämpfenden deutschen Gegenwartstheaters, scheint bei Lepage einmal mehr aufgehoben.“
Süddeutsche Zeitung
Text, Inszenierung und Darsteller Robert Lepage
Mitarbeit Text Peder Bjurman, Marie Gignac
Mitarbeit Regie Félix Dagenais
Mitarbeit Bühne Jean Le Bourdais
Mitarbeit Lichtdesign Nicolas Marois
Sounddesign Jean-Sébastien Côté
Kostüme Catherine Higgins
Produktion Ex Machina, Québec City
Koproduktion spielzeiteuropa | Berliner Festspiele; barbicanbite06, London; Bonlieu Scène Nationale, Annecy; Festival de Otoño de la Comunidad de Madrid, Célestins; Théâtre de Lyon; Change Performing Arts, Milan; La Comète (Scène Nationale de Châlons-en-Champagne); La Coursive, La Rochelle; Le Festival d’automne à Paris; Le Grand Théâtre de Québec; Le Théâtre du Nouveau Monde, Montréal; Le Théâtre du Trident, Québec; Le Théâtre français du Centre National des Arts d’Ottawa; Le Théâtre National de Bordeaux Aquitaine; Le Théâtre National de Toulouse Midi-Pyrénées; Maison des Arts, Créteil; Pilar de Yzaguirre – Ysarca Art Promotions, Madrid; Setagaya Public Theatre, Tokyo; The Hans Christian Andersen 2005 Foundation; The Sydney Festival
Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft von Kanada und der Vertretung der Regierung von Québec − Kulturbüro, Berlin