Film

Jazz on a Summer’s Day

Newport ’58

Dokumentarfilm von Aram Avakian und Bert Stern
USA 1960

Die Dokumentation über das Newport Jazz Festival von 1958 ist weder nüchtern dokumentarisch, noch versucht sie, das Phänomen Jazz zu beschreiben oder Musik in Bilder zu übersetzen. Nein, Jazz on a Summer’s Day vermittelt auch 50 Jahre nach dem gefilmten Ereignis noch das Gefühl, dabei zu sein – oder zumindest den Wunsch, die Zeitreise antreten zu können zu diesem vorweg genommenen ‘Woodstock’ des Jazz.

Als der Film 1960 in die Kinos kam, steckte der Jazzfilm als Genre noch in den Kinderschuhen. Dennoch gelang Bert Stern und Aram Avakian ein visionäres Kunstwerk, das die Latte für alle folgenden Jazzfilme sehr hoch legte. Der Star ist das Festival selbst. Man glaubt die Hitze des Sommers und die erfrischende Brise vom Meer physisch zu spüren. Manche Bilder legen den Eindruck nahe, auch Claude Monet hätte beim Malen schon Jazz gehört.

Der Film gilt allgemein als einer der schönsten Jazz-Filme, in dem die unterschiedlichsten Stile „zu Wort“ kommen – vom Bop und Cool Jazz, von der Avantgarde bis zum Traditionellen Jazz, sowie Gospel, Rock und Rhythm and Blues. Die Performances von Jimmy Giuffre (superb mit Jim Hall und Bob Brookmeyer), Thelonious Monk (mit Henry Grimes und Roy Haynes), Anita O’Day, Chico Hamilton, Louis Armstrong, und – nicht zuletzt – einem jungen Roswell Rudd als Posaunist bei Eli’s Chosen Six zeichnen ein verführerisches Zeitbild von einem Jazz zwischen Bestandsaufnahme und Aufbruch.

Regie Aram Avakian, Bert Stern
Kamera Bert Stern
Schnitt Aram Avakian

Mit Jimmy Giuffre, Thelonious Monk, Henry Grimes, Sonny Stitt, Sal Salvador, Anita O’Day, George Shearing, Dinah Washington, Gerry Mulligan, Big Maybelle, Chuck Berry, Chico Hamilton, Louis Armstrong, Jack Teagarden, Mahalia Jackson u.v.a.