Musiktheater

KREDIT

KREDIT
Von der Erwartbarkeit zukünftiger Gegenwarten (2013)
Musiktheater von Daniel Kötter und Hannes Seidl

Filmstill aus „KREDIT“ © Daniel Kötter & Hannes Seidl

Filmstill aus „KREDIT“ © Daniel Kötter & Hannes Seidl

Daniel Kötter und Hannes Seidl diskutieren am Freitag, 27.03.2015, 15.30-16.30 Uhr im Haus der Berliner Festspiele im Rahmen von „Thinking Together“ mit Lydia Rilling und dem Publikum über Zeit in ihren Musiktheaterstücken.

Teil II: RECHT am 26. und 27.03.2015, 21:00

Bank und Kredit werden … das kräftigste Mittel, die kapitalistische Produktion über ihre eignen Schranken hinauszutreiben, und eins der wirksamsten Vehikel der Krisen und des Schwindels Karl Marx

Der Experimentalfilmer Daniel Kötter und der Komponist Hannes Seidl arbeiten seit 2008 zusammen und experimentieren mit Formen dokumentarischen Erzählens in den Medien Film und Musik.

In ihrem Projekt „KREDIT“ – Teil 1 der Trilogie „Ökonomien des Handelns“ – geht es Kötter und Seidl um die Prinzipien, die das Handeln organisieren. So ist das Handeln in der Gegenwart auf die Zukunft ausgerichtet. Das weltweit markanteste, politische und ökonomisch folgenreichste Beispiel für so ein system- und zukunftsorientiertes Handeln ist das Finanzsystem. In der Idee des Kredits kristallisiert sich dieses Muster auf besonders prägnante Weise.

Kötter und Seidl haben für „KREDIT“ Banker in Frankfurt bei der Arbeit, aber auch in der Freizeit und im Kreis ihrer Freunde mit der Kamera begleitet und daraus einen Film entwickelt, dessen Tonspur absichtsvoll gelöscht wurde. In der Tradition des Stummfilms wird die Tonspur Abend für Abend live auf der Bühne realisiert. Die präzise geplante Verzahnung von Bühnengeschehen und Filmhandlung bewirkt jene performative Aufladung des Konzert-Settings, die „KREDIT“ zu einem seltenen Hybrid aus Konzert, Performance und Filmerlebnis macht. Kötter und Seidl nennen „KREDIT“ denn auch ein Stummfilm-Oratorium: Ein virtuoser Geräuschemacher lässt Klimaanlagen surren, Schritte hallen oder Computerkeyboards klappern. Zwei Synchronsprecher leihen allen Filmfiguren ihre Stimmen. Und während die Musiker Noisetexturen erzeugen, erklingen Credos und Choräle, live gesungen vom Chor der Deutschen Bundesbank.

Daniel Kötter / Hannes Seidl Idee, Regie, Komposition, Video
Rahel Kesselring Ausstattung, Assistenz
Gerda Strobl Dramaturgie

Sebastian Berweck, Andrea Neumann,
Peter Sandmann
Musik, Sound
Dunja Funke, André Schmidt Sprecher
Chor der Deutschen Bundesbank
Rochus Paul Leitung

Protagonisten Film: Susan Baumgärtner, Franziska Beuchel, Ascan Iredi, Manfred Iwan, Gabriele Jäger, Hans Stählin, Dietmar Steinert, Gabriele Trost,Sylvia Winkler, Florian Witt, Michael Zapf

Wissenschaftliche Beratung: Rainer Durth, Michael Koetter, Johannes Priesemann, Andreas Thiele
Produktionsleitung: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro

Eine Produktion von Kötter/Seidl in Koproduktion mit steirischer herbst & Künstlerhaus Mousonturm. Gefördert durch die Stadt Frankfurt am Main – Dezernat für Kultur und Wissenschaft.
In Zusammenarbeit mit HAU Hebbel am Ufer