Konzert

Interpoiesis 1

Sich umeinander windende Schnüre, deren Oberfläche reliefartig gekerbt erscheint.

Visuelles Konzept & Design: Eps51, Berlin

Die Konzertreihe „Interpoiesis“ in der Kuppelhalle des silent green bringt Künstler*innen verschiedenster Hintergründe erstmalig zusammen und ermöglicht generationenübergreifende und intersektionale musikalische Begegnungen.

Konzerte online
Sehen Sie dieses Konzert als Aufzeichnung in der BerlinerFestspiele Mediathek.

„Interpoiesis“ ist eine Konzertreihe mit neuen Projekten, die aus generationenübergreifenden und intersektionalen Begegnungen zwischen Künstler*innen mit unterschiedlichen Hintergründen entstanden sind. Der Titel „Interpoiesis“ bezeichnet einen Zwischenraum der Ko-Kreation. Er bezieht sich auf Donna Haraways Begriff der „Sympoiesis“ – das „Mit-Machen“ oder „Gemeinsam-Machen“ – als Bedingung allen Schaffens. Nichts macht sich selbst. Alles entsteht immer in Relation zum Anderen und zu anderen.

MaerzMusik lädt vier Konstellationen von Künstler*innen ein, neue Zusammenarbeiten einzugehen und ihre Gespräche und Arbeitsprozesse zu teilen. Die vier Konzerte zeigen verschiedene Stadien des gemeinsamen Schaffens, von fertigen Werken über Zwischenergebnisse kollaborativer Prozesse bis hin zu offenen Experimenten, die vorgefasste Rollen und Relationen im Spektrum künstlerischer und sozialer Praktiken hinterfragen.

Den „Interpoiesis“-Gedanken folgend, treten das multidisziplinäre Kollektiv PUNGWE, bestehend aus Memory Biwa und Robert Machiri, und der Komponist und Klangkünstler Llorenç Barber in einen Dialog, der das jeweilige Feld der klanglichen Aktivitäten und die Möglichkeiten für diesen kollaborativen Prozess experimentell und empirisch öffnet. Die Arbeit mit Klangarchiven, Aufnahmen von unterschiedlichen Glocken sowie weiterem Material ist das Ergebnis einer zehntägigen Zusammenarbeit und eines Austauschs der Künstler*innen in Llorenç Barbers Künstlerresidenz in Valencia. Dort beherbergt sind zahlreiche verschiedene Arten von Glocken und Glockentürmen, die Barber über Jahre hinweg gesammelt und gebaut hat.

Der relationale Schaffensprozess vereint den Fokus PUNGWEs auf archivierte und postkoloniale Erinnerungen mit Barbers experimentellen Klangkompositionen, die in ihrer Unvorhersehbarkeit eine Erschütterung von bestehenden Überzeugungen und Beziehungen erzeugen. Wie können Archive erweckt und Annahmen mit hallendem Glockengeläut destabilisiert werden?