Pressemeldung vom 28.10.2024

Wortmarke Jazzfest Berlin

60 Jahre Jazzfest Berlin: Die Feier beginnt

Das Jazzfest Berlin startet heute, 28. Oktober mit einem Kick-Off des Jazzfest Community Lab Moabit im Petersburg Art Space (PAS Berlin) und eröffnet am Donnerstag, 31. Oktober im Haus der Berliner Festspiele mit einem Solo der Pianistin Marilyn Crispell, dem Auftritt des fast 85-jährigen Saxofonisten und Trompeters Joe McPhee mit dem Trio Decoy sowie der Deutschlandpremiere des 11-köpfigen Unfolding Orchestra um den schwedischen Kontrabassisten Vilhelm Bromander. Das Festival feiert bis zum 3. November sein 60-jähriges Bestehen mit 24 Konzerten, darunter zahlreichen Premieren, und rund 140 internationalen Musiker*innen im Haus der Berliner Festspiele und an weiteren Orten. Außerdem ist das Publikum zu einem vielfältigen Rahmenprogramm eingeladen: einer Plakat- und Fotoausstellung, Filmscreenings von Konzertmitschnitten der ARD aus der 60-jährigen Jazzfest-Geschichte sowie Gesprächen mit Musiker*innen des Festivals. Die Beteiligten des Jubiläums-Specials Jazzfest Research Lab werden am Festivalfreitag und
-samstag ihre Beiträge im gerade veröffentlichten Jubiläumsmagazin in kurzen Vorträgen vorstellen. Das Rahmenprogramm ist kostenfrei zugänglich, ebenso die Veranstaltungen des Jazzfest Community Lab mit über 350 Beteiligten, das ab dem 28. Oktober täglich zu Workshops, Begegnungsformaten und Konzerten einlädt und am Sonntag, den 3. November den krönenden Abschluss im Community Sunday findet. Die Konzerte werden von der ARD und Deutschlandradio aufgezeichnet und während des Festivals live an drei Abenden sowie in Ausschnitten in der ARD Jazznacht übertragen. Danach stehen die Radioaufzeichnungen auf der neuen ARD Jazz Plattform und in der BerlinerFestspiele Mediathek zum Abruf bereit. Dort sind außerdem noch Videos zu den Jubiläums-Specials und weitere Interviews zu finden.

Zur Eröffnung des Konzertprogramms am 31. Oktober knüpft das Vilhelm Bromander Unfolding Orchestra an die Ära des Spiritual Jazz an – die Großformation ist zum ersten Mal in Deutschland zu erleben. Der legendäre Saxofonist und Trompeter Joe McPhee vereint sich mit mit dem Trio Decoy – Alexander Hawkins an der Hammond Orgel, John Edwards am Bass und Steve Nobie am Schlagzeug. Die Pianistin Marilyn Crispell beweist ihre feinfühlige und fantasievolle Improvisationskunst in einem Solo-Recital. Am drauffolgenden Abend, dem Festivalfreitag, 1. November, steht sie im Trio Tapestry mit Joe Lovano und Schlagzeuger Carmen Castaldi auf der Großen Bühne. Nach den insgesamt drei Acts öffnet sich die Bühne dann zu späterer Stunde wieder zum Bühnenhaus-Special, dieses Jahr u. a. mit John Hollenbecks „The Drum Major Instinct“: Die Live-Aufführung der Komposition, die sich eine der letzten Predigten aus 1968 von Martin Luther King Jr. widmet, wechselt sich mit Projektionen ausgewählter Konzertmitschnitte aus sechs Jahrzehnten Jazzfestgeschichte ab. Das Publikum ist eingeladen, sich frei auf der Bühne zu bewegen und in die Geschichte des Festivals einzutauchen. Neben den Konzerten auf der Großen Bühne, der Seitenbühne, im A-Trane und Quasimodo bietet die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche am Festivalsamstag, 2. November ein besonderes Ambiente für das Konzert, mit dem das Malacoda String Quartet den verstorbenen Cellisten Tristan Honsinger mit der Uraufführung seiner letzten Streichquartette ehrt. Zum Abschluss des Festivals, am Festivalsonntag, 3. November feiert neben dem Komponisten Darius Jones und der Pianistin Sylvie Courvoisier mit jeweils ganz aktuellen Projekte der Experimentalist und Undergroundkünstler Otomo Yoshihide aus Japan mit seiner 16-köpfigen Special Big Band seine Liebe zum Jazz. Mit den Jam-Sessions im Quasimodo knüpft das Jazzfest Berlin dieses Jahr zudem an eine alte Tradition an und lädt am Samstag und Sonntag mit abschließenden DJ-Sets auch zum Tanzen und Feiern bis tief in die Nacht ein.

»Jazz steht für das Leben. Der Blues erzählt von seinen Herausforderungen. Denkt man kurz darüber nach, wird offenbar, dass er die Härten des Lebens in Musik verwandelt – um neue Hoffnung zu stiften, ein Überwinden möglich zu machen.«
‒ aus dem Geleitwort von Martin Luther King Jr. zu den ersten Berliner Jazztagen 1964

Im heute (28. Oktober) gestarteten Jazzfest Community Lab Moabit begegnen sich 40 Musiker*innen der diesjährigen Festivalausgabe, 20 interdisziplinäre Workshopleiter*innen und über 350 Teilnehmer*innen aller Altersgruppen aus Moabit in Erzählformaten, künstlerischen Interventionen und Kiezkonzerten. Das gemeinsam mit 38 Initiativen entwickelte Programm richtet sich mit mehr als 15 Workshops und ImproLabs vornehmlich an Kinder und Jugendliche. Die Jazzfest Encounters und Jazzfest Specials spielen sich im Sinne künstlerischer Interventionen und Begegnungen in Stadtteilläden und Kiez-Cafés, Theatern oder kulturellen Zentren sowie weiteren Begegnungsorten wie dem Afrika-Haus Berlin und dem Stadtschloss Moabit ab. Zu den Musiker*innen zählen, neben den am Festival Beteiligten Künstler*innen wie Joel Grip, Otomo Yoshihide und Vilhelm Bromander mit ihren Ensembles u. a. Sofia Eftychidou, Michael Griener, Heinrich Köbberling, Max Plattner, Julia Stein, Simon Sieger, Sofia Jernberg, Guro Kvåle, Oumar Diallo, MFA Kera, Mike Russell und Charles Sammons.

Krönender Abschluss des Community Lab Moabit ist der Community Sunday, der am 3. November zu zahlreichen kollektiven Improvisationen an drei Stationen quer durch Moabit einlädt. Startpunkt ist das Jazz Institut Berlin unter anderem mit einem Konzert der Kinder des Hortes Mullewapp e. V. der Miriam-Makeba-Grundschule und Studierenden des Jazz Institut Berlin sowie einem Beitrag des syrischen Frauenchors Haneen-Chor Berlin. Der OTTO-Platz bietet als zweite Station eine Bühne für ein kollektives Happening mit rund 30 Musiker*innen der japanischen Otomo Yoshihide Special Big Band und des schwedischen Vilhelm Bromander Unfolding Orchestra sowie dem Theater X. Schließlich endet der Community Sunday in der Refo Moabit, wo neben Beiträgen der 30 Musiker*innen des Jazzfest Berlin und des Duos Musho weitere Moabiter Musiker*innen wie der Chor und das Ensemble der türkischen Musikschule Berlin Saz Evi und Performer*innen des Theater X gemeinsam den Abschluss des Jazzfest Community Lab Moabit gestalten.

Der Eintritt zu den Veranstaltungen des Jazzfest Community Lab Moabit ist kostenfrei. Ein extra Flyer navigiert die Besucher*innen durch das vielfältige Angebot, die Karte steht auf der Website zum Download bereit.

Das Jazzfest Community Lab Moabit wird unterstützt von der Bundeszentrale für politische Bildung / bpb

Pressebilder und Pressemeldungen stehen im Pressebereich des Jazzfest Berlin bereit.
 


Jubiläumsmagazin

Das Jubiläumsmagazin zu 60 Jahren Jazzfest Berlin richtet einen vielschichtigen Blick auf die Festivalgeschichte – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Herzstück sind die Forschungsergebnisse der Wissenschaftler*innen und Studierenden des Jazzfest Research Lab, die das Festivalarchiv unter die Lupe genommen haben. Darüber hinaus erzählen Zeitzeug*innen einige Anekdoten und weisen auf Besonderheiten der Festivalgeschichte hin. Die Bilder der Fotografin Anno Wilms geben Einblicke in das Jazzfest Berlin von 1967 bis 1993. Musiker und Künstler Damon Locks entwarf das Magazincover zum Festivaljubiläum.

Magazin-Download


Jazzfest Berlin On Air

Dank unserer Kooperation mit den ARD-Hörfunkanstalten und Deutschlandradio besteht auch in diesem Jahr die Möglichkeit, das Jazzfest Berlin on air zu verfolgen. Die Konzerte am Freitag, 1. November werden in Ausschnitten ab 20:00 Uhr auf Deutschlandfunk Kultur live gesendet. Der Samstagabend, 2. November wird in der gesamten ARD live ausgestrahlt. Und die Konzerte am Sonntag 3. November sendet radio3 vom rbb live. Auch nach dem Festival werden die Konzertmitschnitte in der ARD und Deutschlandradio zu hören sein und stehen auf der neuen ARD Jazz Plattform und teilweise in der Berliner Festspiele Mediathek zum Nachhören bereit. 

Sendetermine


Das Jazzfest Berlin wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Das Jazzfest Community Lab Moabit wird unterstützt von der Bundeszentrale für politische Bildung / bpb
Medienpartner sind ARTE, Cee Cee, Dussmann, Monopol, Wall und Yorck Kinogruppe.
Das Jazzfest Berlin ist Mitglied des Europe Jazz Network und der Initiative Keychange.