
Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt die herausragende Leistung eines*r jungen Schauspieler*in in einer der zum Theatertreffen eingeladenen 10 bemerkenswertesten Inszenierungen. Jurorin ist dieses Jahr die Schweizer Theater- und Filmschauspielerin Bettina Stucky. Der Preis wird zum Abschluss des 62. Theatertreffens am Sonntag, 18. Mai 2025, im Haus der Berliner Festspiele verliehen.
Der Alfred-Kerr-Darstellerpreis wurde 1991 zur Erinnerung an den Berliner Theaterkritiker Alfred Kerr von seinen Kindern Judith und Michael Kerr gemeinsam mit der Pressestiftung Tagesspiegel und den Berliner Festspielen/Theatertreffen ins Leben gerufen und würdigt seither die herausragende Leistung einer*s jungen Schauspieler*in in einer der zum Theatertreffen eingeladenen 10 bemerkenswertesten Inszenierungen. Als Juror*in fungiert jährlich wechselnd eine renommierte Theaterpersönlichkeit. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird von der Alfred-Kerr-Stiftung mit Unterstützung der Berliner Festspiele ausgelobt. Weitere Unterstützungen kommen vom Verlag Der Tagesspiegel, der Familie Hartung und der Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs-GmbH.
Bettina Stucky wurde 1969 in Bern geboren. Bedingt durch die Berufe ihrer Eltern – ihr Vater war Archäologe, die Mutter Kunsthistorikerin – verbrachte sie ihre Kindheit in Beirut und Athen.
Sie studierte Schauspiel an der Hochschule der Künste in Bern. Neben Festengagements – an den Wuppertaler Bühnen, am Theater Basel, am Schauspielhaus Zürich sowie über mehrere Jahre regelmäßig an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin – war Bettina Stucky wiederholt freischaffend in Projekten tätig und als Gast an verschiedenen Bühnen engagiert, u. a. am Theaterhaus Jena, am Staatstheater Kassel, an der Schaubühne Berlin, an den Münchner Kammerspielen, am Burgtheater Wien und am MC93 in Paris (ehemals Théâtre Bobigny).
Eine besonders intensive Zusammenarbeit verbindet sie mit dem Regisseur Christoph Marthaler. Zudem arbeitete sie regelmäßig mit Luk Perceval, René Pollesch, Stefan Pucher, Anna Viebrock und Jossi Wieler zusammen.
Seit der Spielzeit 2013/14 gehört sie dem Ensemble des Deutschen SchauSpielHaus Hamburg an. Aktuell ist sie dort u. a. in der zum diesjährigen Theatertreffen eingeladenen Inszenierung „BernardaAlbas Haus“ in der Regie von Katie Mitchell zu sehen. Zudem spielt Bettina Stucky regelmäßig in Film- und Fernsehproduktionen.
Im Rahmen des Theatertreffens 2002 wurde Bettina Stucky von der Jurorin Elisabeth Trissenaar für ihre Rolle der Natalja in „Drei Schwestern“ (Regie: Stefan Pucher) sowie für ihre Rolle im Ensemble von Schuberts „Die schöne Müllerin“ (Regie: Christoph Marthaler) mit dem Alfred-Kerr-Darstellerpreis ausgezeichnet. Neben Fabian Hinrichs und Valery Tscheplanowa ist Bettina Stucky nun ebenfalls sowohl Preisträgerin als auch Jurorin des Alfred-Kerr-Darstellerpreises.
Darüber hinaus erhielt sie zahlreiche weitere Auszeichnungen, darunter den Schweizer Grand Prix Theater Preis 2019, den Schweizer Fernsehpreis 2007 sowie den Schweizer Filmpreis 2004, und war als Jurorin für die Mühlheimer Theatertage (2015) und die Berliner Autor*innentheatertage am Deutschen Theater (2018) tätig.
Weitere Informationen zum Alfred-Kerr-Darstellerpreis sind in der Chronik auf der Website der Berliner Festspiele zu finden.
Ehemalige Juror*innen waren u. a. Edith Clever, Maren Eggert, Samuel Finzi, Martina Gedeck, Marianne Hoppe, Nina Hoss, Imogen Kogge, Eva Mattes, Ulrich Matthes, Bernhard Minetti, Ulrich Mühe, Franz Rogowski, Edgar Selge, Thomas Thieme, Gerd Wameling, Martin Wuttke und zuletzt 2024 Ursina Lardi.
Ehemalige Preisträger*innen waren u. a. Kathrin Angerer, Lina Beckmann, Benny Claessens, August Diehl, Dominik Dos-Reis, Fritzi Haberlandt, Julia Häusermann, Steffi Kühnert, Johannes Nussbaum, Wiebke Puls, Samouil Stoyanov, Devid Striesow, Johanna Wokalek und im vergangenen Jahr Nikita Buldyrski.