Workshop
Wahrscheinlich haben wir alle in unserem Leben in dem ein oder anderen Zusammenhang bereits gegraben. Angefangen mit dem ersten Schaufeln im Sandkasten bis hin zum Gärtnern und vielleicht dem Bauen eines Hauses. In diesem Workshop liegt der Fokus auf dem ortsspezifischen Kontext. Denn auf dem Parkplatz des Gropius Bau befand sich einst das Königliche Museum für Völkerkunde. Die Installation „The Dig“ (2024), die von The School of Mutants in Zusammenarbeit mit Stella Flatten geschaffen wurde, ist der Ausgangspunkt für diesen Workshop. Mitten auf dem Parkplatz des Gropius Bau befindet sich eine temporäre Variante einer Sandgrube und Ausgrabungsstätte. Diese neue Ebene des Bodens soll im Workshop gemeinsam erschlossen und nachgespürt werden. Wir können etwas von uns hinterlassen, wenn es passt. Mit unseren Körpern bauen wir einen neu entstehenden Raum, in den wir eintreten, uns setzen und uns suchen können. Wir fragen: Auf welchem Boden stehen wir? Welche Informationen sind darin gespeichert? Werden wir etwas finden und wenn ja, was können diese Fundstücke uns erzählen? Was vergraben wir durch unsere eigenen Rituale und Handlungen? Was graben wir durch unsere Bewegungen wieder aus? Das Graben begreift den eigenen Körper als Erinnerungsort und Erinnerungskultur als etwas Lebendiges und wird die Installation „The Dig“ (2024) erweitern.
Stella Flatten beschäftigt sich in ihrer forschungsorientierten künstlerischen Praxis mit der Aneignung von Raum. Fragen der Lesbarkeit von Geschichte in der gebauten Umwelt und das Graben als Methode im Kontext von gesellschaftlichen und aktivistischen Prozessen stehen dabei im Zentrum.