
Theater
von Robert Lepage | Ex Machina
frei nach „The Beggar’s Opera“
von John Gay
Deutsche Erstaufführung
The Busker's Opera © Érick Labbé
Im London des Jahres 1728 trafen John Gay und Christopher Pepusch mit ihrer Satire auf die korrupte Gesellschaft, die zugleich eine Parodie auf die damals hochmoderne Italienische Oper war, den Nerv ihrer Zeit. „The Beggar’s Opera“ wurde zur Sensation – und dient nun seit fast 300 Jahren immer wieder neu als Vorlage, so Brecht/Weill für ihre „Dreigroschenoper“. Robert Lepage und seine zehn Darsteller – Schauspieler, Musiker, Sänger und ein DJ – interpretieren die Geschichte für ein heutiges Publikum. Man begegnet den bekannten Charakteren, Macheath und seinen Geliebten Polly und Lucy, der Nutte Jenny, genauso Mr. and Mrs. Peachum, aber sie gehören nicht zur kriminellen Unterwelt sondern zur Unterwelt des Musikbusiness: Es sind Musiker, aufstrebende Stars, Groupies, Agenten, Plattenbosse und andere Repräsentanten der Unterhaltungsindustrie – und Prostituierte.
Wie ihr Vorbild beginnt die „Busker’s Opera“ (engl. „busker“: Straßenmusikant) in London, wechselt aber schnell über den Atlantik nach New York, reist dann von Atlantic City gegen Süden, nach New Orleans, bevor sie den Ort ihrer letzten Bestimmung erreicht: Huntsville, Texas. Auf dieser Reise streift sie die unterschiedlichsten Musikstile: Ska, Reggae, Jazz, den Broadway Showstil, Rock, Blues, Country, Tango, Disco, Rap und auch die klassischen Melodien des Originals von 1728.
Die „Busker’s Opera“ erzählt vom Straßenmusiker und den Haien, die versuchen, alle Macht über Aufstieg und Erfolg in den Händen zu halten, und von der künstlerischen Freiheit, die dann entsteht, wenn die Dampfwalze der Musikindustrie vorübergerollt ist.
Regie und Bühne Robert Lepage
Musikalische Leitung Martin Bélanger
Dramaturgie Kevin McCoy
Kostüme Yasmina Giguère
Adaptation des Originaltexts Kevin McCoy, Robert Lepage
Komponiert, arrangiert und gespielt von
Frédérike Bédard, Martin Bélanger, Julie Fainer, Claire Gignac, Frédéric Lebrasseur, Véronika Makdissi-Warren, Kevin McCoy, Steve Normandin, Marco Poulin, Jean René
Produktion Ex Machina, Quebec City
In Koproduktion mit Festival Montréal en Lumière, La Filature – Scène Nationale de Mulhouse, Maison des Arts, Créteil, Robert and Margrit Mondavi Center for Performing Arts, UC Davis, Théâtre de Caen, Théâtre Royal de la Monnaie, Brüssel, Cankarjev Dom, Ljublijana, Melbourne International Arts Festival und spielzeiteuropa | Berliner Festspiele
Mit freundlicher Unterstützung der Kanadischen Botschaft in Berlin und der Vertretung der Regierung von Québec