
Theater
Ein theatralisch-musikalisches Projekt von Christoph Marthaler
Schutz vor der Zukunft © Dorothea Wimmer
Schutz vor der Zukunft ist eine theatralisch-musikalische Recherche, die sich mit vergangener – und zukünftiger – Ausgrenzung und Selektion beschäftigt. Und mit den Verbrechen, die an hunderten geisteskranken und behinderten Kindern in der Wiener Heil- und Pflegestätte „Am Spiegelgrund » während des Dritten Reiches begangen wurden: Theater über das Nichterzählbare und das Unsagbare und die Angst davor, was noch möglich sein wird. Es beginnt mit einer Reise zu den ehemaligen Heilstätten Beelitz, die von spielzeiteuropa eigens als Ausstellungs- und Spielort für dieses einzigartige Theaterprojekt adaptiert werden, und endet als musikalisches Requiem.
„Der neue Mensch der biotechnischen Generation ist einfach intelligenter, schneller und vor allem leistungsfähiger als Sie!“
Schutz vor der Zukunft
„Kein Ton zynisch … ein wahres Kindertotenhaus: eine Gesellschaft, die sich ihre Zukunft durch Bestialität und Bequemlichkeit schützt, die ihre Kinder ab- und ihre Alten aussondert, die Menschen nun wirklich und gemütlich wahrhaftig als Material begreift. … Das Ensemble, lauter stolze, tolle, grandiose, sture, menschgewordene Halbtöne, die sich ihr Lebensrecht erspielen, erkämpfen, ersingen und am Ende gegen alle Euthanasie, gegen allen unbegreiflichen bürokratischen Vernichtungsschrecken und alle gentechnisch begründbare kommende Selektion ihre Schönheit, ihre Würde, ihre Unzerstörbarkeit behaupten. Aktueller und bewegender kann Theater kaum sein.“ F.A.Z.
Christoph Marthaler erhielt für Schutz vor der Zukunft in Wien den NESTROY Theaterpreis für die Beste Regie 2005, das Stück war auch zum Theatertreffen 2006 in Berlin ausgewählt.
Regie Christoph Marthaler
Regiemitarbeit Michael Schröder
Einstudierung der Lieder Rosemary Hardy
Raum und Installationen Duri Bischoff
Kostüme Sarah Schittek
Konzeption Stefanie Carp, Markus Hinterhäuser
Mit Rosemary Hardy, Markus Hinterhäuser, Ueli Jäggi, Jürg Kienberger, Katja Kolm, Bernhard Landau, Josef Ostendorf, Nicolas Rosat, Clemens Sienknecht, Bettina Stucky und Jeroen Willems
Produktion Wiener Festwochen
In Koproduktion mit spielzeiteuropa | Berliner Festspiele, Odéon-Théâtre de l’Europe Paris, Internationales Tschechow Theaterfestival Moskau, Goethe-Institut und NTGent
Unterstützt vom Hauptstadtkulturfonds