Lesung der Preisträger*innen 2022

In einer gemeinsamen Lesung präsentieren die Preisträger*innen ihre prämierten Texte und geben Einblick in ihr literarisches Schaffen sowie in ihre Gedanken und Wort-Welten.

Sie erzählen von der Welt im Großen und schildern Mikroereignisse mit realistischem Blick fürs Detail, der bis ins Absurde führt. Sie reflektieren Gesellschaft, völkischen Tendenzen, Rechtsradikalismus, erzählen von Heimat, der Suche danach und vom Fremdsein. Es geht um Beziehungen, Abhängigkeiten, emotionale Verlorenheit, Verbindungsversuche und Abnabelungsprozesse. Wir lesen von vernachlässigten Kindern, Queerness, toxischen Beziehungen und Sex. Stilistisch experimentieren die Autor*innen mit Sprache und in verschiedenen Sprachen. Häufig verbinden sie unterschiedliche Textgattungen – von Werbejingles, Chat-Texten, Zeitungsartikeln, Tagebuchnotizen bis zu technischen Produktbeschreibungen – miteinander. Sie zeichnen Bilder einer durchdigitalisierten Welt in naher Zukunft, die aufgrund digitaler Ressourcenknappheit kurz vor der Datenkrise steht und in der sich der Mensch fragen muss, was von seiner Identität noch bleibt, wenn seine Cloud gelöscht wird.