Könige aus Mais und Kakao: die göttliche Legitimation der Herrscher der Maya

Vortrag von Prof. Dr. Nikolai Grube, Institut für Archäologie & Kulturanthropologie, Universität Bonn

Die Könige der Maya bezogen ihre Macht aus der Vorstellung einer besonderen Nähe zu den Göttern. Mit seiner Inthronisation wurde der König der Sphäre der normalen Menschen enthoben und zur Verkörperung sakraler Kräfte. Damit einher ging auch die Vorstellung eines körperlichen Transformationsprozesses. Man stellte sich vor, dass der Leib des Königs aus Mais geformt sei und in seinen Adern ein besonderes Lebenselixier fließt – Kakao. Bei seinem Tod verwandelte sich der König in den Gott des Überflusses, bevor er als Maispflanze oder Fruchtbaum wiedergeboren wurde...