16. Oktober 2025 bis 18. Januar 2026
Diane Arbus gilt als eine der visionärsten und einflussreichsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, die mit ihren ausdrucksstarken Schwarz-Weiß-Fotografien ästhetische Konventionen radikal infrage gestellt hat. Mit Diane Arbus: Konstellationen präsentiert der Gropius Bau die bislang umfassendste Ausstellung ihres Werks. Viele der 454 Fotografien werden im Rahmen der Überblicksschau zum ersten Mal gezeigt und bieten neue Perspektiven auf die ikonischen Porträts und das vielfältige Schaffen der Künstlerin.

Diane Arbus, Lady bartender at home with a souvenir dog, New Orleans, La. 1964
© The Estate of Diane Arbus, Collection Maja Hoffmann/LUMA Foundation
16. Oktober 2025 bis 18. Januar 2026
Ligia Lewis zählt zu den zentralen Protagonist*innen einer Neuausrichtung von Performance im Kontext Bildender Kunst. In ihrer vielschichtigen Praxis verbindet sie Performance, Live-Installation und Film. Ab Herbst 2025 zeigt der Gropius Bau mit I’M NOT HERE FORRRRR… die bisher größte Einzelausstellung der Künstlerin und Choreografin. Sie umfasst neue und bereits existierende Arbeiten, die um Themen wie Race, Gender, Gewalt und Widerstand kreisen.

Ligia Lewis, A Plot, A Scandal, Filmstill, 2023
© Ligia Lewis
Ein Spielort für Kinder
Spielen, lachen, laut sein, toben, nichts tun – und das in einem Ausstellungshaus! Mit BAUBAU hat die Künstlerin Kerstin Brätsch einen kostenlosen Spielort für Kinder gestaltet, in dem mehr erlaubt ist als verboten. Bunte Wandtapeten, Strukturen, Objekte und eine Reihe von „Loose Parts“ (losen Materialien) formen im Erdgeschoss des Gropius Bau Räume, die keine festen Vorgaben machen, sondern durch die Aktivitäten der Kinder bestimmt werden.

BAUBAU © Gropius Bau, Foto: Guannan Li
Eine kurze Geschichte von 1900 bis heute
Welche Bedeutung wurde und wird dem Spiel im öffentlichen Raum heute gegeben? Als Erweiterung von BAUBAU, unserem kostenlosen Spielort für Kinder, spürt Gabriela Burkhalters Präsentation Spielen in der Stadt der Geschichte des Spielplatzes seit seiner Entstehung um 1900 bis heute nach. Die kostenlos zugängliche Präsentation ist in zwei Räumen neben dem Eingang des Spielorts zu sehen.

Spielaktion von Pädagogische Aktion (PA), München-Neuperlach, BRD, 1971
© Wolfgang Zacharias
6. und 7. März 2026
Wie äußert sich das bürgerliche Begehren nach Widerstand, wenn sich der Glaube an Fortschritt und Vernunft als Illusion erweist? Dieser Frage geht die bildende Künstlerin und Regisseurin Leila Hekmat in ihrer neuen Auftragsarbeit Roses Rising – The Movement nach, die am 6. und 7. März im Lichthof des Gropius Bau Premiere feiert. Die Performance, zugleich Konzert und Ballett, erschafft einen Raum zwischen Bunker, Traumsphäre und Proberaum und lässt das Publikum daran teilhaben, wie eine Dinnerparty in ein Happening kippt.

Leila Hekmat, Roses Rising, 2025,
Courtesy of Leila Hekmat und Galerie Isabella Bortolozzi
19. März bis 28. Juni 2026
Die Ausstellung Persistence of Vision vereint die Arbeiten von Peter Hujar und Liz Deschenes und bringt diese in einen generationsübergreifenden Dialog über Fotografie. Hujar, der in der Zeit zwischen den Stonewall-Protesten von 1969 und dem Ausbruch der AIDS-Krise in den 1980er Jahren in New York City arbeitete, hielt eine entscheidende kulturelle Phase in eindringlichen Schwarz-Weiß-Fotografien fest. In der Ausstellung werden Hujars Fotografien mit zeitgenössischen Werken der in New York City lebenden Künstlerin Deschenes verwoben. Diese Konstellationen laden dazu ein, innezuhalten, den eigenen Blick zu schärfen und neue Perspektiven auf Hujars Werk zu entdecken.

Peter Hujar, Self-Portrait Jumping, 1974
© The Peter Hujar Archive / VG Bild-Kunst, Bonn 2025
15. April bis 23. August 2026
Marina Abramović, eine der bis heute einflussreichsten Performancekünstlerinnen, präsentiert im Frühjahr 2026 Balkan Erotic Epic. The Exhibition im Gropius Bau. Im Zentrum steht ihr fortwährendes Interesse an Ritualen, Erotik, Tod und dem Körper als Ort politischen Widerstands. Ausgehend von der Folklore des Balkans – der Region, in der Abramović aufgewachsen ist – verwebt die Ausstellung filmische und skulpturale Installationen mit Live-Performances. Abramović erforscht darin Erotik als Brücke zwischen Leben und Tod, die das Selbst und den Kosmos miteinander verbindet.

Marina Abramović, Women Massaging Breasts II aus der Serie Balkan Erotic Epic, C-Print, 2005, Serbien
© Marina Abramović. Courtesy der Marina Abramović Archives
19. Juni bis 6. Dezember 2026
Seit über fünf Jahrzehnten setzt sich Gabriele Stötzer mit Themen wie Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und Geschlecht auseinander. Ihr eigener Körper spielt dabei oft eine zentrale Rolle – nicht als Objekt, sondern als Schauplatz von Widerstand und feministischer Selbstbehauptung. Mit Dabei sein und nicht schweigen zeigt der Gropius Bau ab Juni 2026 die bislang größte institutionelle Einzelausstellung der Künstlerin.

Gabriele Stötzer, Mir gegenüber – Selbst im Spiegel, 1985
© VG Bild-Kunst, Bonn 2025
10. September 2026 bis 17. Januar 2027
An kaum einem Ort traten die gesellschaftlichen und kulturellen Umbrüche im Westdeutschland der 1960er und 1970er Jahre so deutlich zutage wie in Berlin-Kreuzberg: Durch Anwerbeabkommen mit Ländern wie Italien, Griechenland und der Türkei und die zunehmende Arbeitsmigration wurden hier im Kleinen Veränderungen sichtbar, die die bundesdeutsche Realität prägten. Die Gruppenausstellung Kreuzberg (AT) widmet sich im Herbst 2026 der vielfältigen und bisher kaum gewürdigten Kulturproduktion rund um das Thema der Arbeitsmigration und zeigt, wie sich Künstler*innen in Kreuzberg mit den Spannungen und Fragen ihrer Zeit auseinandersetzen.

Vlassis Caniaris, L’émigrant, 1972
Courtesy the Estate of the Artist und Galerie Peter Kilchmann, Zürich, Paris, Foto: Hafid Lhachmi
9. Oktober 2026 bis 17. Januar 2027
Mit seinen Arbeiten richtete Christoph Schlingensief den Blick schonungslos auf die Zumutungen der Gegenwart. Im Herbst 2026 widmet der Gropius Bau ihm mit ES IST NICHT MEHR MEIN PROBLEM, MACHT EURE SCHEISSE ALLEINE (AT) eine Ausstellung, die sein visionäres Werk zwischen aufsehenerregenden politischen Aktionen, radikalen theatralen Inszenierungen und der Verschmelzung von Performance und bildender Kunst beleuchtet.

Christoph Schlingensief, Church of Fear, Biennale Venedig, 2003,
Courtesy Nachlass Christoph Schlingensief, Foto: Edzard Piltz