Während ihrer Zeit als Artist in Residence 2023 des Gropius Bau vertieft Pallavi Paul ihre Forschungen über die Liebe und deren verkörpertes Gegenstück, den Atem. Ab August wird im ersten Stock des Gropius Bau der Auftakt zu Pauls großer Einzelausstellung How Love Moves (2024) gezeigt. In How Love Moves: Prelude taucht eine Szenografie rund um die Drei-Kanal-Videoinstallation Cynthia Ke Sapne / The Dreams of Cynthia (2017) den historischen Schliemannsaal in einen Dämmerzustand zwischen Wachsein und Schlaf. Die Installation ist frei zugänglich.
Pallavi Paul, Changing Places in the Fire, Filmstill, 2022
Mit Ether’s Bloom beginnt der erste Teil des Programms zu Künstlicher Intelligenz (KI) am Gropius Bau. In diesem Rahmen sind ab dem 10. August 2023 die Arbeiten Technologies of Care (2016) und Cleaning Emotional Data (2020) von Elisa Giardina Papa sowie These Networks in Our Skin (2021) und The Cloth in the Cable (2022) von Mimi Ọnụọha in frei zugänglichen Räumen des Gropius Bau zu sehen. Das online und offline stattfindende Programm konzentriert sich auf die utopischen und poetischen Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz.
Visual: Luis Kürschner, mit freundlicher Unterstützung von Studio Linné
Soundshapes – In Between Frequencies (Zwischen Frequenzen) aktiviert die beiden Eingänge des Gropius Bau mit Soundarbeiten von Kapwani Kiwanga und Janine Jembere. Durch diese architektonische Intervention wird eine akustische Verbindung zwischen dem im Stil der Neorenaissance gestalteten zentralen Eingangsportal und dem stufenfreien Eingang geschaffen. Ausgehend von dem Potential von Porosität, beschäftigt sich das Projekt mit der Monumentalität und Statik des Gebäudes, um die Trennung zwischen Innen und Außen zu destablisieren.
Janine Jembere, Untitled (aus der Serie Residence Time), 2013.
Courtesy: die Künstlerin
Die Künstlergruppe General Idea forderte die Kunstwelt, aber auch die Gesellschaft im Allgemeinen heraus – und übt mit ihrem wegweisenden, 25 Jahre umfassenden Schaffen bis heute bleibenden Einfluss aus. In der bisher größten Retrospektive des Trios zeigt der Gropius Bau mehr als 200 Arbeiten aus den späten 1960er bis frühen 1990er Jahren.
General Idea, P is for Poodle, 1983/89
© Royal Bank of Canada Art Collection
Über fünf Jahrzehnte hinweg beschäftigte sich Nancy Holt damit, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen und unseren Platz auf der Oberfläche dieses Planeten zu verstehen versuchen. Mit Circles of Light (AT) zeigt der Gropius Bau ab März 2024 die bislang umfassendste Überblicksausstellung der Künstlerin in Deutschland. Die Ausstellung umfasst unter anderem Film, Video, Fotografie, Soundarbeiten, konkrete Poesie, Skulpturen und raumgreifende Installationen sowie Zeichnungen und Dokumentationen aus über 25 Jahren.
Nancy Holt mit Mirrors of Light II in der Walter Kelly Gallery, Chicago, Illinois, 1974.
© Holt/Smithson Foundation / Lizenziert durch die Artists Rights Society, New York, Foto: John R. Bayalis
* Der Gropius Bau verschiebt die für Oktober 2023 geplante Ausstellung. Der neue Eröffnungstermin wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Die forschungsbasierte Ausstellung Spectres of Bandung richtet den Blick auf die erste groß angelegte asiatisch-afrikanische Konferenz, die als Katalysator für bereits bestehende politische und kulturelle Verbindungenangesehen werden kann. Anhand von Fotografien, Gemälden, Filmen und Archivmaterial beleuchtet die Gruppenausstellung im Gropius Bau den Geist der Selbstbestimmung, der die Bandung-Konferenz prägte.
Papa Ibra Tall, La semeuse d'étoiles, undatiert (Detail). Tapisserie, 291 x 298 cm
Courtesy: der Künstler, KADIST collection, Foto: Ilse Raps