Soundshapes – In Between Frequencies
Anknüpfend an seine großangelegte Ausstellung DAS GLÜCK IST NICHT IMMER LUSTIG im Gropius Bau im Jahr 2024, hat Rirkrit Tiravanija nun einen kostenlos zugänglichen Raum gestaltet, in dem ihr Zeit verbringen könnt: zum Beispiel um eine Pause zu machen, eure Wasserflasche aufzufüllen, einfach zu warten ohne etwas konsumieren zu müssen – auf eine Verabredung oder eine zufällige Begegnung.
Rirkrit Tiravanija, untitled 2025 (waiting room), Installationsansicht, 2025
© Gropius Bau, Foto: Luis Kürschner
Die Praxis – Was Künstler*innen bewegt ist eine neue Buchreihe des Gropius Bau, die Künstler*innen einlädt, eine Tätigkeit in den Mittelpunkt zu stellen, die sie ausüben, die sie beeinflusst hat oder die sie schon lange begleitet. Spielen, nachdenken, gärtnern oder kollektiv eine Band gründen – in der Praxis von Künstler*innen werden solche manchmal fast nebensächlich wirkenden Tätigkeiten als produktive Prozesse greifbar – als ein Herstellen von Beziehungen und ein Nachdenken darüber, wie wir leben wollen.
Rirkrit Tiravanija, Über das Weniger Machen, design: Stoodio Santiago da Silva, 2024, Foto: Luis Kürschner
Die Künstlerin Ayumi Paul arbeitet seit mehreren Jahren eng mit dem Gropius Bau zusammen. 2024 hat sie eine Soundarbeit entwickelt, die per Lautsprecherdurchsage die abendliche Schließung des Hauses ankündigt: Auf ausgelassenes Kinderlachen folgen Abschiedsgrüße auf verschiedenen Sprachen, die derzeit von den Mitarbeitenden des Gropius Bau gesprochen werden. Der Titel der Arbeit – Matane またね – bedeutet etwa „Auf Wiedersehen“ auf Japanisch. Die Soundarbeit wird täglich 30 Minuten vor Schließung abgespielt und gleichzeitig auf Bildschirmen im Haus auf Gebärden- und Internationale Zeichensprache übersetzt.
Foto Ayumi Paul: Debora Mittelstaedt, Foto Gropius Bau: Luca Girardini
Was wäre, wenn sich Menschen frei singend begegnen würden?
Was wäre, wenn ein Ausstellungshaus zu einem Ort des fortwährenden Gesangs würde?
The Singing Project (2021–fortlaufend) ist eine kollektive Praxis und singende Skulptur, die von Ayumi Paul, Artist in Residence 2022, komponiert wurde. Seit seinen Anfängen hat sich das Projekt in einer Reihe von Workshops, Gatherings (Zusammenkünfte) und einer Ausstellung vor Ort als offener Raum zum freien Singen und gegenseitigen Zuhören entfaltet.
Ayumi Paul, The Singing Project, 2022