Das Forum mit Harald Asel – Jung, religiös, engagiert

Diskussion mit Dalia Grinfeld, Sophia Quien-Parimbelli, Yunus Güllü und Prof. Dr. Michael Borgolte

Sie stehen mitten im Alltag, stellen sich den zeitgenössischen Problemen und wissen sich verbunden mit jahrhundertealten Traditionen: junge Juden, Muslime und Christen. Wie bringen sie sich ein - sowohl innerhalb ihrer Glaubensgemeinschaften als auch miteinander? Darüber diskutiert Harald Asel am 11. Januar 2018, um 19.00 Uhr im Berliner Martin-Gropius-Bau.

Die derzeit im Martin-Gropius-Bau gezeigte Ausstellung „Juden, Christen und Muslime. Im Dialog der Wissenschaften 500-1500“ erzählt von der engen Verflechtung von wissenschaftlicher Neugier und religiösen Anschauungen durch die Jahrhunderte. Von Austausch und Streit um die rechten Wege zur Wahrheit. Eines der geistigen Zentren des Austauschs war damals das Haus der Weisheit in Bagdad. Dort trafen sich Gelehrte unterschiedlicher Religionen, um die Wissenschaften voranzubringen. Und heute?

Einerseits entsteht heute in Berlin etwas Ähnliches: Juden, Christen und Muslime bauen gemeinsam ein Haus. Das Houseof One ist ein Haus der Begegnung, des Kennenlernens und des Austausches von Menschen unterschiedlicher Religion. Als Ort des „Lobes der Differenz“ (Navid Kermani) versammeln sich dort Menschen mit demselben Ziel.

Doch andererseits werden oft bei religiös motivierten Konflikten einzelne Christen, Juden und Muslime stellvertretend um Auskunft gebeten, sollen erklären, sich rechtfertigen, in der Schule, an der Uni, im Beruf. Fremdzuschreibungen und eigene Wahrnehmung fallen mitunter weit auseinander. Daher fragen wir unsere Podiumsgäste nicht als Repräsentanten für Millionen anderer Glaubender, sondern nach ihren individuellen Erfahrungen: Wie verständigen sie sich mit Gleichaltrigen in einer eher säkularen Gesellschaft? Wie verändern die Interessen ihrer Generation die jeweilige Glaubensgemeinschaft? Für viele gilt heute Religion als Privatsache. Was heißt das für das eigene Engagement? Wo suchen sie dabei die Nähe ihresgleichen, wo ganz bewusst den Kontakt mit anderen? Und was daran ist neu?

Darüber diskutieren

  • Dalia Grinfeld
    Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD)
  • Sophia Quien-Parimbelli
    Vertreterin der EJBO - Evangelische Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
  • Yunus Güllü
    Vorstand von JUMA (jung, muslimisch, aktiv)
  • Prof. Dr. Michael Borgolte
    emeritierter Prof. für Mittelalterliche Geschichte an der HU Berlin und Gründungsbeauftragter für das Institut für Islamische Theologie

Eine Veranstaltung des Martin-Gropius-Baus in Zusammenarbeit mit dem Houseof One und Inforadio (rbb).