Ausstellung
Plakat zur Ausstellung „Die Griechische Klassik“
Über 700 Objekte aus 120 Museen der Welt wurden in Berlin zusammengeführt: Zeugnisse aus dem griechischen 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. und aus den europäischen Epochen, die sich später auf die griechische Klassik bezogen haben. Kaum ein Wort wird so inflationär gebraucht wie Klassik und seine zahlreichen Ableitungen und kaum eine andere historische Epoche hat auf spätere Generationen in aller Welt einen solch starken Einfluss ausgeübt wie die griechische Klassik des 5. Jahrhundert v. Chr. Die von der Antikensammlung Berlin organisierte Ausstellung „Die Griechische Klassik – Idee oder Wirklichkeit“ führte erstmals einem breiten Publikum den Ursprung aller Klassik-Phänomene umfassend vor Augen. Dabei wurden nicht nur bedeutende Kunstwerke gezeigt, sondern auch das tägliche Leben sowie die Schattenseiten herausgestrichen, die ein durchaus widerspruchsvolles Gesamtbild der Epoche ergaben.
Darunter befanden sich spektakuläre Highlights wie die Tyrannenmördergruppe aus dem Archäologischen Nationalmuseum in Neapel, die Porträtstatue des Lyrikers Anakreon aus der Ny Carlsberg Glyptotek in Kopenhagen, die Statue des Tragödiendichters Sophokles aus den Vatikanischen Museen oder Relieffriese vom Heroon von Trysa aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien. Sie standen neben kleineren, unbekannteren Objekten, die über das Leben, Wohnen und Arbeiten verschiedener Bevölkerungsschichten Auskunft gaben. Architekturglieder und Skulpturen vom Parthenon in Athen sowie vom Königspalast im makedonischen Vergina waren ebenso zu sehen wie einfache Eisendübel oder nachgebaute Holzmöbel aus Privathäusern. Neue Modelle des Maussolleions von Halikarnaß und des Bergbaugebietes von Laurion standen Vasen, Terrakotta- und Bronzestatuetten, Münzen, Papyri sowie Geräten und Schmuck aus Edelmetallen gegenüber.
Die Ausstellung war in acht Themenbereiche gegliedert:
1. Athen und die Welt im 5. Jahrhundert v. Chr.; 2. Politik und Öffentlichkeit; 3. Leben in Bildern, Leben mit Bildern; 4. Maß, Vermessung, Akribie und Größe; 5. Land und Arbeit; 6. Drei Wege der Klassik: Wort – Bild – Mythos; 7. Die Neue Klassik im Römischen Imperium; 8. Renaissance und Klassizismus
Fast 130.000 Besucher sahen die Ausstellung. Ein umfangreiches Rahmenprogramm und ein reich bebilderter Katalog begleiteten die Ausstellung.
Veranstalter: Antikensammlung – Staatliche Museen zu Berlin in Zusammenarbeit mit der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Bonn. Ermöglicht durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie. Unterstützt von der Griechischen Kulturstiftung, Berlin.
Kuratoren: Wolf-Dieter Heilmeyer mit Martin Maischberger, Berlin
Schirmherrschaft: Konstantinos Simitis, Ministerpräsident der Griechischen Republik, Gerhard Schröder, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland
Ausstellungssationen: Berlin: Martin-Gropius-Bau, Bonn: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepblik Deutschland