Ausstellung

Neue Deutsche Architektur

Eine reflexive Moderne

Nach der epochalen Zäsur von 1989 befindet sich die BRD politisch, gesellschaftlich und kulturell in einer neuen Situation. Vieles spricht dafür, dass sich die deutsche Identität verändert hat und weiterhin verändert. Das Bild dieser sich wandelnden Identität findet nicht zuletzt Ausdruck in der Neuen Deutschen Architektur (NDA). Diese lässt sich in keine formalen oder programmatischen Schemata pressen.

Der Begriff einer extremen Individualisierung trifft die neue Situation. Überlagerungen, Vermengungen, Modifizierungen und Hybridformen beherrschen die Szene. Architektur antwortet am Beginn des 21. Jahrhunderts auf die gesellschaftlichen Herausforderungen nicht mehr als Stil, sondern als Haltung. Diese „Unübersichtlichkeit“ (Habermas) ist Ausdruck einer spezifisch erhöhten kulturellen Sensibilität, die sich der Ambivalenz der fortschreitenden Modernisierung bewusst ist.

Eine Architektur, die in diesem Sinne zeitgenössisch ist, hat die „erste“, die heldische Moderne früherer Zeiten hinter sich gelassen, ist moderat. Die NDA ist eine Architektur der selbstkritischen, der Reflexiven Moderne. Die Ausstellung zeigte 25 Gebäude, die abgesehen von zwei Ausnahmen, zwischen 1996 und 2002 fertig gestellt wurden.

Zusätzlich wurden zehn Architekturbüros mit jeweils beispielhaften Arbeiten präsentiert, die die Bundesrepublik Deutschland seit etwa 1960 entscheidend geprägt haben. Das Gezeigte wurde durch zwei unabhängige Jurys ausgewählt. Zudem wurde versucht, den gesellschaftlich-kulturellen Kontext der NDA in Aussagen zu umreißen.

Veranstalter: Neue Deutsche Architektur GmbH. In Zusammenarbeit mit der Bundesarchitektenkammer, der Hamburgischen Architektenkammer und dem Institut für Auslandsbeziehungen. Gefördert mit Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien und der Kulturstiftung der Länder.
Schirmherrschaft: Gerhard Schröder, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland
Kurator: Ullrich Schwarz (Hamburg)