Ausstellung

August Sander

Menschen des 20. Jahrhunderts. Das große Portraitwerk und Arbeiten seiner Künstlerfreunde

Plakat zur Ausstellung  „August Sander“

Plakat zur Ausstellung „August Sander“

Die Ausstellung „August Sander-Menschen des 20. Jahrhunderts“ zum gleichnamigen Porträtwerk des berühmten deutschen Fotografen setzte ihre Tournee fort und machte im Herbst 2004 Station im Martin-Gropius-Bau, Berlin. In die Präsentation des Œuvres von August Sander (1876–1964), die in dieser werkgerechten Auswahl als Premiere angesehen werden kann, haben rund 250 hochkarätige originale Abzüge (Vintage Prints) des Fotografen Eingang gefunden.

Er selbst hatte zu Lebzeiten keine Gelegenheit, sein über vier Jahrzehnte erarbeitetes Werk in einer solch umfangreich angelegten Form auszustellen oder zu publizieren. Die rund zehnjährige Forschung, die in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur in Köln durch Dr. Susanne Lange, Gabriele Conrath-Scholl und Gerd Sander geleistet wurde, ermöglichte nun einen den Intentionen von August Sander folgenden Einblick in das faszinierende Bildkonvolut, dessen Entwicklung durch zahlreiche hinzugezogene Dokumente und Materialien veranschaulicht und erläutert wurde. Besonders hervorhebenswert ist in diesem Kontext ein Ausstellungsbereich, der eigens für die Berliner Station erweitert wurde.

In räumlicher Nähe zu den Originalabzügen versammelten sich darin rund 200 ausgesuchte Arbeiten verschiedener Künstler aus dem Freundeskreis von August Sander, wie von Franz Wilhelm Seiwert, Heinrich Hoerle, Jankel Adler, Gerd Arntz, Gottfried Brockmann, Otto Dix, Otto Freundlich, Franz M. Jansen oder Hans Schmitz. Sie alle standen im engen Austausch mit dem Fotografen, und ihre Gemälde, Skulpturen und insbesondere ihre im Bereich der Grafik realisierten Mappenwerke visualisieren thematische Parallelen und methodisch vergleichbare Arbeitsansätze, die innerhalb des Künstlerkreises spartenübergreifend Umsetzung fanden.

Die Ausstellung und der dazu erschienene siebenbändige Werkkatalog zuzüglich Studienband kann als ein „Jahrhundertwerk auf dem Gebiet der Fotokunst” (Klaus Honnef) angesehen werden, in der August Sander neben Eugène Atget, Karl Blossfeldt, Albert Renger-Patzsch, Walker Evans sowie Bernd und Hilla Becher eine feste Größe darstellt.

Die Exponate der Ausstellung stammten größtenteils aus der Fotografischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln, zu deren Bestand das August Sander Archiv zählt und die somit weltweit die größte Sammlung zum Werk von August Sander betreut. Weitere Leihgeber waren das Agfa-Foto-Historama, Köln, das Museum Ludwig, Köln, die Stadt Herdorf, die Schweizerische Stiftung für Photographie, Zürich, sowie weitere private Leihgeber. Die zur Ausstellung des Porträtwerks gezeigten Malereien, Skulpturen und Grafiken gehören zur Privatsammlung von Gerd Sander, der seit vielen Jahren die Kunstsammlung seines Großvaters soweit eben möglich in dessen Sinn erweitert hat.

Veranstalter: Photographische Sammlung / SK Stiftung Kultur Köln in Zusammenarbeit mit dem Martin-Gropius-Bau Berlin. Ermöglicht durch den Sparkassenkulturfonds des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes und den Kulturfonds Stadtsparkasse Köln.
Ausstellungsstationen: Köln: Photographische Sammlung der Sparkasse Köln, Berlin: Martin-Gropius-Bau