Ausstellung
Plakat zur Ausstellung „Ekspedicija“
Die russische Gegenwartsliteratur hat sich befreit von Übergangserscheinungen, die lange als post-sowjetisch oder post-kommunistisch deklariert wurden; an Stelle der verordneten Einheit ist die Vielfalt getreten. Russlands zeitgenössische Literatur ist heute für alle Ausdruckstendenzen offen, sie ist polyphon und lässt sich schwer in Gruppen oder Strömungen einteilen. In der Gesamtheit ihrer Einzelphänomene zeichnet sie zugleich ein vielschichtiges Bild der heutigen russischen Gesellschaft.
Von 2001–02 haben der Fotograf Eberhard Schorr und die Slawistin Christiane Schuchart insgesamt drei Monate in Russland verbracht und russische Gegenwartsschriftstellerinnen und-schriftsteller in Fotografien und Interviews porträtiert. Die Ausstellung „Ekspedicija“ zeigte in Fotografien und kurzen Texten einen Querschnitt durch die russische Gegenwartsliteratur und versuchte dabei einen Blick auf Russland aus der Perspektive namhafter Autoren zu werfen.
Sie vereinte verschiedene Generationen und literarische Richtungen, von mystisch-metaphorischer Prosa über konzeptualistische Wortkunst und Neoavantgarde bis hin zum Kriminalroman. Neben den Autorenporträts zeigten die Fotografien literarische Handlungsschauplätze sowie Stadtansichten von Moskau, St. Petersburg und Umgebung. Die Schwarzweiß-Fotografien entstanden während der Interviews, bei Spaziergängen und Porträtsitzungen.
Zu sehen waren Fotografien der Autoren Boris Akunin, Andrej Bitow, Schisch Brjanski, Polina Daschkowa, Oleg Jurjew, Nikolaj Kononov, Vladimir Makanin, Jurij Mamlejew, Jewgenij Popow, Dmitrij Prigow, Lew Rubinstejn, Jekaterina Sadur, Nina Sadur, Alexej Slapovski, Vladimir Sorokin, Tatjana Tolstaja, Ljudmila Ulitzkaja, Vladimir Wojnowitsch.
Veranstalter: Berliner Festspiele