Ausstellung

Sophie Calle

Plakat zur Ausstellung „Sophie Calle““

Plakat zur Ausstellung „Sophie Calle“ Gestaltung: Steenbrink Vormgeving, Berlin

Sophie Calle, geboren 1953 in Paris, ist eine der bedeutendsten französischen Künstlerinnen. Diese Ausstellung verband die Präsentation älterer Arbeiten mit neuen, für das Centre Pompidou entstandenen Arbeiten und umfasst die Zeit von den 1980er Jahren bis heute. Es war die erste große Retrospektive der Künstlerin in Deutschland. Als Fotografin, Schriftstellerin, Konzeptkünstlerin, Detektivin oder auch Soziologin kann man Sophie Calle bezeichnen. Sie verwandelt sich mit jeder Figur, die sie interpretiert, mit jeder Fiktion, die sie sich ausdenkt, mit jedem Augenblick ihres Lebens, dessen Geschichten sie uns erzählt.

Oft bestehen ihre Arbeiten aus einer Verknüpfung von Fotografie und Schreiben. Sie wird Konzeptkünstlerin genannt, womit ihre Arbeit mit einigen Künstlern der 1960er und 70er Jahre in Verbindung gebracht wird, die die Fotografie und das geschriebene Wort benutzten, um Spuren ihrer Experimente und Performances festzuhalten. Sie selbst stellt ihre Arbeit als ein Überlebensmittel dar. Sie erfindet ihre eigenen Spiele, um „das Leben zu verbessern“ und es zu strukturieren. Die meisten ihrer Werke gelangen erst in einer zweiten Phase ihrer Entstehung in die Sphäre der Kunst. Für die Zuschauer bilden ihre Werke einen Spiegel, in dem sie bekannte Gefühle oder sogar die Verwirklichung ihrer Fantasien erkennen können. Sophie Calle über eine ihrer Arbeiten: „In dieses Werk, wie in all meine Arbeiten, können Zuschauer und Zuschauerinnen über die Ebene der Untersuchung hinaus ihre Sehnsüchte hineinprojizieren.“

Die 1953 in Paris als Tochter des Kunstsammlers Robert Calle geborene Sophie Calle unternahm in den 1970er Jahren eine Weltreise, die sie in den Libanon, nach Mexiko und in die USA führte. Sieben Jahre lang bereiste sie die Welt. 1978, während eines Aufenthalts in Kalifornien begann sie zu fotografieren - „ohne eine besondere Berufung“ - : es waren Aufnahmen von Grabstätten. Als sie nach Paris zurückkehrte, fing sie an, fremde Personen zu „beschatten“; dabei war ihre Hauptregel, sich wie eine Detektivin zu verhalten. 1980 beschloss sie, einem Mann zu folgen, der nach Venedig fuhr, ohne dass dieser es wusste. „Suite Venétienne / Die venezianische Suite“ (1983 veröffentlicht und 1998 ausgestellt) ist das Ergebnis jener Untersuchung, die sie durch Fotos und geschriebene Berichte dokumentierte.

In Berlin waren folgende Werke zu sehen: „Douleur exquise (Exquisite Pain)“ 1984/1999 (version japonaise) 2003, „Chambre à coucher (Bedroom)“ 2003, „Voyage en Californie (Journey to California)“ 200/2003, „Une Jeune Femme disparait (A Woman Vanishes)“ 2000-2003, „Unfinished“ 2003, „20 ans aprés (20 Years later)“ 2001, „Les Dormeurs (The Sleepers)“ 1980, „La Filature (The Shadow)“ 1981, „No Sex last Night – Double Blind“ 1992.

Veranstalter: Berliner Festspiele
Eine Ausstellung des Centre Pompidou. Ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds Berlin.
Mit freundlicher Unterstützung des Sparkassen-Kulturfonds des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Berlin
Kuratorin: Christine Macel, Paris
Ausstellungsstationen: Paris: Centre Pompidou, Berlin: Martin-Gropius-Bau