Eintritt frei
Dienstag, 18. Oktober 2005 | 20:00
Veranstalter
Stiftung Topographie des Terrors
Stresemannstrasse 111
10963 Berlin
Telefon +49 (0)30 25 45 09-0
Fax +49 (0)30 25 45 09-99
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Im Herbst 2005 jährt sich zum 60. Mal der Beginn des „Nürnberger Prozesses“, der von den vier Siegermächten gegen die führenden Vertreter des NS-Regimes und sechs nationalsozialistische „Organisationen“ geführt wurde. Die Eröffnungssitzung des Internationalen Militärtribunals fand am 18. Oktober 1945 im Berliner Kammergerichtsgebäude statt. Ab dem 20. November wurde das Verfahren in Nürnberg fortgesetzt. Es endete am 1. Oktober 1946 mit den Urteilen gegen 22 Hauptkriegsverbrecher – 12 Todesurteile, 7 Freiheitsstrafen und 3 Freisprüche. Zu „verbrecherischen Organisationen“ erklärt wurden das Korps der politischen Leiter der NSDAP, Gestapo, SS und SD. In der Geschichte des Völkerrechts war es ein Novum, dass die Alliierten des Zweiten Weltkriegs führende Repräsentanten des NS-Regimes aus Politik, Militär und Wirtschaft vor Gericht stellten. Im Mittelpunkt des Vortrags stehen die historischen, rechtlichen und politischen Aspekte dieses Prozesses der Weltgeschichte, die auch heute noch kontrovers diskutiert werden.
Klaus Kastner, 1936 geboren, ist Präsident des Landgerichts Nürnberg-Fürth a.D. und Honorarprofessor an der Universität Erlangen-Nürnberg für Vertragsrecht und Juristische Zeitgeschichte. Seit mehr als 25 Jahren beschäftigt er sich mit dem „Recht im 20. Jahrhundert“ und insbesondere mit den „Nürnberger Prozessen“. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen zum Thema gehören das soeben erschienene Werk Die Völker klagen an. Der Nürnberger Prozess 1945-1946 (2005), Von den Siegern zur Rechenschaft gezogen. Die Nürnberger Prozesse (2001) sowie der zusammen mit dem früheren US-Fotografen Ray D’Addario herausgegebene Text- und Bildband Der Nürnberger Prozeß – Das Verfahren gegen die Hauptkriegsverbrecher 1945-1946 (1994).