Europa erzählt Geschichte: Stimmen dreier Generationen

Samstag | 29.10.05 | ab 14:00 Uhr

Koordination & Organisation

GEK c/o Griechische Kulturstiftung

Dr. Konstantinos Kosmas

Tel +49 (0)30 214 32 87

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Kontakt

Dr. Nina Hartl, Berliner Künstlerprogramm des DAAD

Tel +49 (0)30 20 22 08 25

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Zeitzeugen erinnern (14:00 Uhr)

Erika Myriam Kounio-Amariglio (Griechenland), Helga Schneider (Italien), Julian Schutting (Österreich)

Moderation: Prof. Dr. Giulio Busi

Rekonstruktion der Geschichte (16:00 Uhr)

Heikki Ylikangas (Finnland), Jaime Salinas (Spanien), Gábor Németh (Ungarn)

Moderation: Prof. Dr. Eberhard Lämmert

Von der Schweige- zur Antwortgeneration (18:00 Uhr)

Tanja Dückers (Deutschland), Soazig Aaaron (Frankreich),
Ryszard Krynicki (Polen)

Moderation: Martin Pollack

„Nach uns ist alles Geschichte.“

(Simon Wiesenthal)

„Wir sind Europa“, so formulierte es der ungarische Schriftsteller Ottó Tolnai, der den 1. Mai 2004 in Berlin verbrachte, genauso euphorisch-glücklich wie viele seiner Landsleute und tausende Menschen in den alten und neuen EU-Mitgliedstaaten. Doch der Europa-Seligkeit wurde alsbald ein Dämpfer verpasst, die Diskussion über einen Beitritt der Türkei kommt nicht zum Erliegen, Rumänien und Bulgarien stehen an, sehen sich jedoch nicht in der Lage, die Anforderungen derer zu erfüllen, die schon im europäischen „Club der Bessergestellten“ Mitglied sind. Dann gab es im Frühsommer 2005 ein zweimaliges Nein zur Verfassung und großen politischen Streit über die Zweckbindung europäischer Mittel: für Zuckerrüben und Milchvieh – oder Wissenschaft und Forschung?

Das europäische Haus, um diese strapazierte Metapher erneut zu bemühen, ist etwas in Unordnung geraten. Und die Debatte ist zunehmend von Schlagworten geprägt, der Vorwurf lautet seit langem von allen Kulturschaffenden, die EU sei ein rein politisch-wirtschaftliches Zweckgebilde, das keine „Kulturpolitik“ betreibe. Kurzum, die EU befinde sich in einem „semantischen Vakuum“, so das vernichtende Urteil der FAZ. Doch ist das wirklich so? Und wenn es so wäre – viel wichtiger –, was ließe sich dagegen ausrichten, dass die EU sich selbst nur als Wirtschaftsraum denkt und nicht als ein grenzübergreifendes Europa der Kulturen?

Das Symposium „Europa erzählt Geschichte“ – eine Veranstaltung der Gemeinschaft der europäischen Kulturinstitute in Berlin – setzt genau hier an. Zahlreiche unterschiedliche Landschaften gibt es in Europa, doch von weitem gesehen haben sie alle denselben Horizont und hängen, bei aller Unterschiedlichkeit, sehr eng zusammen, und das nicht nur geographisch. Denn die wechselvolle und zu oft tragische Geschichte des 20. Jahrhunderts hat die einzelnen Geschichten der Länder untrennbar miteinander verwoben, von den Weltkriegen über die Zeit des Nationalsozialismus und Kommunismus und den Fall des Eisernen Vorhangs bis hin zu einem gemeinsamen Europa.

„Europa erzählt Geschichte“ bringt Schriftstellerinnen und Schriftsteller zusammen, die in ihren Werken von Krieg, Exil, politischen Repressalien, der NS-Zeit wie der kommunistischen Diktatur erzählen - sei es mit dokumentarischem, (auto-)biografischen oder fiktionalem Zugriff. „Die Unmittelbarkeit dieser Erfahrung – als Opfer, als Täter, als Zuschauer, als Historiker – geht nun verloren, schreibt der Historiker Norbert Frei in seinem Buch „1945 und wir“, „aber vielleicht bleibt so etwas wie eine gelernte Zeitgenossenschaft.“ In diesem Sinne versteht sich das Symposium als nicht abgeschlossene und niemals abzuschließende Arbeit am Gedächtnis Europas, die als zentrale Aufgabe von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Die Gemeinschaft der europäischen Kulturinstitute in Berlin (GEK) ist ein Zusammenschluss der europäischen Kulturinstitute in der Hauptstadt. Anliegen des Forums ist seit seiner Gründung 2003 die Diskussion der kulturpolitischen Herausforderungen, Interessen und Fragen, die ein vereintes Europa stellt.

Die GEK setzt sich zum Ziel, den europäischen Blick auf Kunst und Kultur zu weiten, die Integration der neuen EU-Mitgliedstaaten zu unterstützen und die Zusammenarbeit mit dem Berliner Senat, dem Auswärtigen Amt und den Vertretern für Kultur und Medien der Bundesregierung zu stärken.