Ausstellung

Stanley Kubrick

Plakat zur Ausstellung „Stanley Kubrick“

Plakat zur Ausstellung „Stanley Kubrick“ Gestaltung: Steenbrink Vormgeving, Berlin

Nur wenige Regisseure haben es wie Kubrick verstanden, ihr Publikum gleichermaßen zu faszinieren und zu befremden. Seine Filme gehören zu den einflussreichsten Beiträgen der neueren Filmgeschichte; seine Bildwelten, etwa in 2001: A Space Odyssey (1965-68), haben die Möglichkeiten des Films grundlegend erweitert und neue Maßstäbe gesetzt. Mit Unterstützung seiner Witwe Christiane und von Jan Harlan, seinem langjährigen und engsten Mitarbeiter, sichtete ein Archivar des Deutschen Filmmuseums Frankfurt am Main acht Monate lang Kubricks Erbe. Ein repräsentativer Teil dieser Sammlung, darunter Fotos und Briefe, Originalrequisiten und Kostüme, Drehbücher und Produktionsunterlagen, wurde nun in einer großen Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Ausstellung zeigte ikonenhafte Exponate, wie das Starchild aus 2001: A Space Odyssey, die Kleidchen der Geschwister aus The Shining oder den Born to Kill-Helm des Gefreiten Private Joker aus Full Metal Jacket. Sie erläuterte kameratechnische Verfahren wie Steadicam oder die Frontprojektion und zeigte technisches Equipment, darunter die Eyemo-Kamera, die Kubrick bei den Dreharbeiten von Killer’s Kiss einsetzte. Für die Ausstellung wurden originalgetreue Modelle angefertigt: der War Room aus Dr. Strangelove, das Labyrinth aus The Shining und die Zentrifuge aus 2001: A Space Odyssey. Auch die unrealisierten Filmprojekte Kubricks, Napoleon und Aryan Papers, wurden berücksichtigt: Umfassende Rechercheunterlagen, Fotografien und Drehpläne belegen, wie weit diese Projekte bereits fortgeschritten waren.

Einen Schwerpunkt innerhalb der Ausstellung bildeten die wohl am nachhaltigsten rezipierten Filme Kubricks, 2001: A Space Odyssey und A Clockwork Orange. Zu 2001: A Space Odyssey entwarfen die Kuratoren einen begehbaren „dimensionslosen“ Raum, der dem Inneren des HAL-9000-Computers nachempfunden ist. Der Bereich zu A Clockwork Orange orientierte sich am Setdesign der Korova Milkbar.

In einer „Black Box“ erklärte ein audiovisueller Vortrag den Besuchern den Einsatz von Musik in Kubricks Filmen. Eine digitale Bildschau zeichnete die biografischen Stationen von Stanley Kubrick anhand von bislang unveröffentlichten Fotografien nach.

Die Filme von Stanley Kubrick waren im Rahmen der 55. Internationalen Filmfestspiele Berlin (10.–20. Februar 2005) zu sehen: Die Berlinale widmete ihre Retrospektive unter dem Titel „Schauplätze – Drehorte – Spielräume. Production Design & Film“ der Wirkung und dem Metier des Production Designs. Dabei wurde den stilbildenden Filmen Stanley Kubricks ein besonderer Platz eingeräumt.

Veranstalter: Eine Ausstellung des Deutschen Filmmuseum und des Deutschen Architektur Museums, Frankfurt am Main.
In Kooperation mit dem Filmmuseum Berlin / Stiftung Deutsche Kinemathek und dem Martin-Gropius-Bau, Berlin.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und den Hauptstadtkulturfonds.
Unterstützt durch die Internationalen Filmfestspiele Berlin.
Kurator: Hans-Peter Reichmann, Frankfurt/Main
Ausstellungsstationen: Frankfurt/Main: Deutsches Filmuseum, Berlin: Martin-Gropius-Bau, Rom: Palazzo delle Esposizioni, Melbourne: Australian Center for the Moving Image, Gent: Carmers Kloister, Zürich: Kulturhaus, Valencia: Museo de las Artes Audiovisuales (MUAA)