Ausstellung
Plakat zur Ausstellung „Ägyptens versunkene Schätze“
Verantwortet und kuratiert wurde die Ausstellung von dem berühmten französischen Unterwasserarchäologen Franck Goddio. Längst verloren geglaubte Zeugnisse vergangener Kulturen wurden in dieser faszinierenden Ausstellung präsentiert. „Ägyptens versunkene Schätze“ zeigte einzigartige Funde, die bei Franck Goddios Unterwasserexpeditionen vor der ägyptischen Mittelmeerküste, vor Alexandria und Aboukir, mit großzügiger Unterstützung der Hilti Foundation geborgen wurden.
Etwa 500 Artefakte, die, bis auf einige wenige Ausnahmen, noch nie der Öffentlichkeit gezeigt wurden, waren erstmals zu sehen. Sie lieferten Erkenntnisse über 1.500 Jahre ägyptischer Geschichte (700 v. bis 800 n. Chr.).
Die Ausstellung „Ägyptens versunkene Schätze“ stieß auf ein weltweites Interesse, und auch in der archäologischen Fachwelt erregten die sensationellen archäologischen Funde Aufsehen. Goddio und sein Team haben seit Mitte der 1990er Jahre in Kooperation mit dem Supreme Council of Antiquities in Ägypten so sagenumwobene Orte wie den antiken Hafen von Alexandria mit Teilen des Königsviertels erforscht. Die berühmte antike Stadt Herakleion und Teile der Stadt Kanopus, gelegen im Meer vor Abukir, wurden von Franck Goddio wiederentdeckt.
Dabei stieß das Taucherteam unter anderem auf bedeutende Tempelanlagen mit Kultgegenständen. Die beiden einstigen Zentren wissenschaftlicher und religiöser Hochkulturen und des internationalen Handels traf vor über 1.000 Jahren ein verheerendes Schicksal: Naturkatastrophen ließen sie im Meer versinken. Berühmt sind sie jedoch auch heute noch durch ihre enge Verbindung zu dem griechischen Gott und Helden Herakles, zu Helena und Paris, Alexander dem Großen und Kleopatra.
Franck Goddios einzigartige Funde ermöglichten es, tiefgreifende und in mancher Hinsicht auch völlig neue Erkenntnisse über die ägyptische Geschichte zu gewinnen. Lange Zeit war Ägypten durch Eroberungen fremder Herrscherdynastien geprägt. Einflüsse aus Mesopotamien, Griechenland und Rom führten hier zu Verschmelzungen von kulturellen und religiösen Lebensformen, welche die Funde aus Herakleion, Kanopus und Alexandria deutlich belegen. Diese Vermischung der alten Kulturen entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem bedeutenden Fundament unserer heutigen westlichen Zivilisation. Neben den Funden zeigte die Ausstellung spektakuläre Einblicke in die Geheimnisse der Unterwasserwelt und die damit verbundene abenteuerliche und faszinierende Arbeit von Tauchern und Meeresarchäologen.
Beteiligt an den Forschungsarbeiten war das an der Universität Oxford angegliederte Oxford Centre for Maritime Archaeology. Anlässlich der Ausstellung veranstaltete das Forschungsinstitut vom 28. Juli bis 30. Juli 2006 das wissenschaftliche Symposium „Sunken World of the Nile: The Topography and Trade of the North-West Delta“ in Berlin. Das Institut wird von der Hilti Foundation Liechtenstein gefördert.
In der nationalen wie auch in der internationalen Presse und in der Fachliteratur stieß die Ausstellung auf sehr großes Interesse. In den Printmedien wurden über 766 Beiträge veröffentlicht. Auch im Rundfunk (192 Beiträge) und im Internet (273 Beiträge) wurde die Ausstellung ausführlich besprochen. Zugleich wurde „Ägyptens versunkene Schätze“ zu einem großen Publikumserfolg: über 450.000 Besucher sahen die Ausstellung im Martin-Gropius-Bau.
Veranstalter: Franck Goddio und Hilti Arts & Culture GmbH
in Kooperation mit dem Martin-Gropius-Bau und den Berliner Festspielen
Schirmherrschaft: Mohamed Hosni Mubarak, Präsident der Arabischen Republik Ägypten, Horst Köhler, Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland
Kurator: Franck Goddio (Paris)
Ausstellungsstationen: Berlin (Weltpremiere): Martin-Gropius-Bau Paris: Grand Palais, Bonn: Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Madrid: Matadero, La Venaria Reale (Turin): Orangerie der Reggia di Venaria Reale, Yokohama: Pacifico Yokohama