„Mode ist immer ein Ausdruck von Zeitgeist, vielleicht sogar der beste Indikator“
F.C. Gundlach
Ab 20. November 2009 präsentiert der Berliner Martin-Gropius-Bau mit der Ausstellung „F.C. Gundlach. Das fotografische Werk“ die Retrospektive des fotografischen Lebenswerkes eines der bedeutendsten Modefotografen, der über vier Jahrzehnte für die wichtigsten Magazine und Publikationen in Deutschland arbeitete. F.C. Gundlach vermochte wie kein anderer Modefotograf den Zeitgeist einzufangen und ihn als Indikator für gesellschaftliche Veränderungen einzusetzen. Neben vielen bekannten Bildern zeigt die bisher umfangreichste Präsentation mit rund 350 Exponaten auch viele unbekannte Facetten des Werkes von F.C. Gundlach.
Plakat zur Ausstellung „F.C. Gundlach. Das fotografische Werk“
Gestaltung: Steenbrink Vormgeving, Berlin
„Istanbul Modern Berlin” stellt im Martin-Gropius-Bau in 80 Werken herausragende Stationen der türkischen Moderne vor. Die Arbeiten stammen aus der bedeutenden und umfassenden Sammlung des Museums Istanbul Modern. Die Überblickschau stellt erstmals die aktuelle Kunstproduktion Istanbuls in eine historische Entwicklung des 20. Jahrhunderts dar, von der kontroversen Auseinandersetzung mit der westlichen Moderne 1920 bis 1950 über die Emanzipation eigener ästhetischer Positionen in den 60er bis 80er Jahren bis hin zu einer international vernetzten zeitgenössischen Kunstszene der letzten 20 Jahre.
Die Berliner Festspiele zeigen im Martin-Gropius-Bau mit der Ausstellung „Taswir – Islamische Bildwelten und Moderne“ eine aktuelle Sicht auf Ausdrucksformen islamisch geprägter Bildwelten. Die Ausstellung ist nach drei großen Themen strukturiert: Kalligraphie, Ornament und Miniatur. Sie stellt die klassischen Exponate islamischer Kunst in ein Bezugsfeld moderner und zeitgenössischer Positionen in Graphik, Zeichnung und Malerei, Fotografie, Video-Kunst, Installation, Klang und Skulptur.
Plakat zur Ausstellung „Taswir – Islamische Bildwelten und Moderne“
Gestaltung: nulleins™
Der Martin-Gropius-Bau präsentiert im Herbst 2009 erstmals die beeindruckenden Aufnahmen des Fotoreporters Harald Schmitt. Es werden 120 Fotografien gezeigt mit politischen und gesellschaftlichen Schwerpunkten. Vorwiegend entstanden sie in der ehemaligen DDR, in der Sowjetunion, der ehemaligen CSSR, Polen, Lettland, Litauen und China.
Bis in die achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts glichen die Länder Osteuropas einem großen monolithischen Block. Sie alle waren der Vorherrschaft der Sowjetunion unterworfen, zwangsvereint in einem Militärbündnis, regiert von ähnlichen politischen Kasten, beherrscht von einer Weltanschauung und drangsaliert von der Zensur. Dann aber kam es in diesem gewaltigen Imperium an immer neuen Schauplätzen zu Eruptionen und schließlich zur Erosion des gesamten Ostblocks.
Plakat zur Ausstellung „Harald Schmitt“
Gestaltung: Steenbrink Vormgeving, Berlin
Anlässlich des 100. Geburtstages des Futurismus veranstaltet der Martin-Gropius-Bau in Zusammenarbeit mit dem Italienischen Kulturinstitut und dem Museo d’Arte Moderna e Contemporanea di Trento e Rovereto (Mart) eine Ausstellung, die die künstlerischen Ausdrucksformen des Futurismus in ihrer ganzen Breite – von der Malerei und Skulptur bis hin zur Literatur – würdigt.
Plakat zur Ausstellung „Sprachen des Futurismus“
Erstmals präsentieren die drei deutschen Bauhaus-Institutionen gemeinsam eine umfassende Ausstellung über das Bauhaus, die einflussreichste Schule für Kunst, Design und Architektur des 20. Jahrhunderts. Zahlreiche und oft weitgehend unbekannte Exponate machen „Modell Bauhaus“ zu einer einzigartigen Ausstellung, die den Berliner Kultursommer bestimmen wird. Zentraler Förderer der Ausstellung, die an den neunzigsten Geburtstag der Gründung des Staatlichen Bauhauses in Weimar erinnert, ist die Kulturstiftung des Bundes. „Modell Bauhaus“ wird vom 22. Juli bis zum 04. Oktober 2009 im Martin-Gropius-Bau gezeigt. „Modell Bauhaus“ erzählt die Geschichte des Bauhauses in einer umfassenden Präsentation der Arbeiten seiner Meister und Schüler sowie der wichtigsten an der Schule behandelten Themen. Ein interdisziplinärer, experimenteller Unterricht, das an der Praxis orientierte Werkstättenkonzept, die Verfolgung sozialer Fragestellungen, die Propagierung einer zeitlosen Ästhetik sowie die Erprobung neuer Verfahren und Materialien in Architektur und Design waren die wichtigsten Anliegen der Schule.
Plakat zur Ausstellung „Modell Bauhaus“
„Menschen sind unberechenbar“, hat Herlinde Koelbl einmal auf die Frage geantwortet, warum sie eigentlich keine Berge oder Landschaften fotografiere. Vielleicht lässt sich aus diesem Satz schon erkennen, was die Arbeit dieser großen deutschen Fotokünstlerin so besonders macht: Sie will Menschen begreifen, verstehen, etwas darüber erfahren, wie sie leben, womit sie sich umgeben, wo der Schein steckt und wo das Sein, was sie empor reißt und niederschmettert. Ihre Bilder sind intensive Erlebnisse, weil sie aus einem wirklichen Interesse und einer Neugier für das Gegenüber entstehen und der Respekt vor dem Leben der Anderen immer spürbar bleibt. In dieser Fotografie wird niemand bloß gestellt, aber er wird hartnäckig und fordernd befragt. Das gilt für Gerhard Schröder genauso wie für ein Ehepaar in ihrem Wohnzimmer.
Plakat zur Ausstellung „Herlinde Koelbl“
Gestaltung: www.stanhema.com
Le Corbusier (1887–1965) gilt als einer der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Sein Werk hat bis heute einen beträchtlichen Einfluss auf Architektur und Städtebau. Die Ausstellung wird einerseits eine ausdrücklich zeitgenössische Sicht auf Le Corbusier vertreten und jüngste Forschungsergebnisse mit einbeziehen und versuchen den immer wiederkehrenden Diskurs über Le Corbusier gerecht zu werden. Andererseits soll sie als Einführung in das Werk des Architekten gelesen werden – insbesondere von jenen jüngeren Generationen, für die Le Corbusier bereits Teil der Geschichte des 20. Jahrhunderts ist.
Plakat zur Ausstellung „Le Corbusier: Kunst und Architektur“
Gestaltung: Steenbrink Vormgeving, Berlin
In diesem Jahr feiert die Bundesrepublik Deutschland den sechzigsten Jahrestag des Inkrafttretens ihrer Verfassung. Anlässlich dieses Jubiläums zeigt der Martin-Gropius-Bau in Berlin vom 1. Mai bis 14. Juni die Ausstellung SECHZIG JAHRE. SECHZIG WERKE. Präsentiert werden sechzig kunstgeschichtlich herausragende Arbeiten der Malerei, Skulptur, Fotografie und Installationskunst, die seit 1949 entstanden sind.
Die Ausstellung SECHZIG JAHRE. SECHZIG WERKE zieht Bilanz und erzählt dabei die Geschichte der Republik am Beispiel ästhetischer Entwicklungen in der Bildenden Kunst. Jedes der 60 Werke steht für sich selbst und ermöglicht zugleich eine anschauliche Erfahrung der Zeit, in der es entstanden ist. Zur Orientierung der Besucher wird eine Zeitschiene an reale politische und gesellschaftliche Ereignisse erinnern, die für die sechs Jahrzehnte bestimmend gewesen sind.
Die buddhistische Kunst Gandharas erscheint dem westlichen Blick seltsam vertraut, ihr westliches Erbe offenkundig. Gandhara bezeichnet eine historische Region im heutigen Pakistan und Afghanistan, die in ihrer Blütezeit von Baktrien über den Hindukusch bis in das zentrale Nordindien verlief. Sie wurde einer größeren Öffentlichkeit bekannt, als die in Fels gehauenen größten Buddhastatuen der Welt in Bamiyan von den Taliban im März 2001 gesprengt wurden.
Die Kunst Gandharas ist vorwiegend dem Buddhismus gewidmet. Der Buddha selbst wurde ab dem 1. Jahrhundert nach Christi erstmals bildhaft dargestellt. Zuvor gab es keine derartigen Darstellungen des „Erleuchteten“, man verehrte ihn in Symbolen.
Der Martin-Gropius-Bau präsentiert die erste Retrospektive der Fotografin Liselotte Grschebina (1908–1994). Gezeigt werden 100 Fotos, die zwischen 1929 und den 1960er Jahren hauptsächlich in Deutschland und Palästina von der Künstlerin aufgenommen wurden. Grschebina war in der Ausstellung „Die Neuen Hebräer. 100 Jahre Kunst in Israel“ (2005) mit ausgewählten Fotografien im Martin-Gropius-Bau vertreten.
Liselotte Grschebina emigrierte 1934 nach Palästina, wo sie bis zum Ende ihres Lebens blieb. Die Arbeiten der Fotografin entdeckte Grschebinas Sohn, Beni Gjebin, erst nach ihrem Tod. Im Jahr 2000 schenkte er die etwa 1.800 Fotos umfassende Sammlung der Fotoabteilung des Israel Museum, Jerusalem. Dieses ungeordnete, undatierte und nur mit sehr knappen Begleitinformationen vorliegende Material wurde wissenschaftlich aufgearbeitet.
Plakat zur Ausstellung „Liselotte Grschebina“
Gestaltung: photo_grafik_atelier Cordula Lebeck
Hannes Kilian ist einer der bedeutendsten Fotografen Deutschlands. Die Ausstellung Hannes Kilian zeigt mit etwa 320 schwarz/weiß Fotografien einen Querschnitt seiner Arbeiten von 1937–1987. Kilians Sichtweise auf die Dinge und sein Talent Situationen festzuhalten und Schicksale in ihrer gesamten Vielschichtigkeit aufzuspüren sind virtuos. Kilian inszenierte seine Aufnahmen nicht, er nutzte sie als Spiegel seiner ganz persönlichen Wahrnehmung. Viele Bilder offenbaren seine große Begabung, Bewegung mit der Kamera festzuhalten, wie unter anderem seine Ballettaufnahmen zeigen. Neben eindrucksvollen Fotos vom zerbombten Stuttgart, die Kilian 1944 trotz Fotografieverbot aufnahm, zeigt die Ausstellung Szenen aus der Geschichte Berlins vor und nach dem Mauerbau. Zudem werden Bilder präsentiert, die im Kontext von Kilians Arbeit als Fotojournalist stehen. Portraits von Politikern wie Ludwig Erhard, Reinhold Maier und Ernst Reuter, von Schauspielern wie Gina Lollobrigida und Gary Cooper sowie von vielen Künstlern ergänzen den Ausstellungsrundgang.
Plakat zur Ausstellung „Hannes Kilian“
Gestaltung: Steenbrink Vormgeving, Berlin