Unterwegs in Sachen Kunst und Politik

MGB SchülerUni | Vortrag und Führung für Schulklassen | 6. bis 12. Klasse

Ein Gespräch zwischen Klaus Staeck, Künstler und Präsident der Akademie der Künste, und Barbara Klemm. Öffentlichkeit ist eine wesentliche Kategorie der Demokratie. Öffentlichkeit entsteht durch Presse und auch durch Kunst über die geschrieben und diskutiert wird. Barbara Klemm zählt zu den wichtigen Reportagefotografen im Nachkriegsdeutschland. Sie war bei vielen politisch schwierigen und mitunter gefährlichen Ereignissen als Bildberichterstatterin dabei. Klaus Staeck war schon immer ein Querdenker. Er hat auf dem Bau gearbeitet, Jura studiert und wurde als Künstler und Verleger mit seinem Verlag „Edition Staeck“ berühmt. Er verlegte bekannte Künstler wie Joseph Beuys und publizierte sozialkritisch-ironische Plakate und Postkarten. Von seinen Anhängern wird er als Gewissen der Bundesrepublik gefeiert. Ein Gespräch über Geschichtsereignisse und Momente, in denen Bilder große Bedeutung gewinnen.

Zum Programm sind SchülerInnen der 6. bis 12. Klassen, d. h. 11 – 17 Jährige, im Klassenverband und deren Lehrkräfte eingeladen. Die Vorträge sind gekoppelt mit einer anschließenden Führung durch die Ausstellung.

<h2>Ein Album der Weltgeschichte</h2>

Über Jahrzehnte hat Barbara Klemm für die Frankfurter Allgemeine Zeitung fotografiert und dabei auch deutsch-deutsche Geschichte dokumentiert. Sie hat den Alltag der Menschen in den 1970er und 1980er Jahre und ihr Leben mit der Mauer festgehalten. Sie hat Wendepunkte der Geschichte für die nächsten Generationen konserviert: Willy Brandt und Breschnew bei den Ostvertragsverhandlungen 1973, Demonstrationen gegen die Startbahnwest 1981, Joschka Fischer in weißen Turnschuhen bei seiner Vereidigung im Hessischen Landtag 1985, Erich Honecker 1987 bei seinem ersten Staatsbesuch in der Bundesrepublik, Gorbatschow einen Monat vor dem Mauerfall im Bad der Menge zum 40. Jahrestag der DDR und Menschen am 10. November 1989, dicht gedrängt auf dem breiten Rand der Berliner Mauer stehend im Freudentaumel. Bilder, die Stimmungen und Befindlichkeiten der Protagonisten so sensibel und treffend zeigen, dass sie ganze Erzählungen beinhalten.

Ihre Aufnahmen bringen uns aber auch fremde Kontinente und unbekannte Menschen in Indien, China, Amerika und Europa näher sowie internationale Stars der Kunst-, Musik- und Literaturszene: Mick Jagger singend als Frontmann der Rolling Stones, Joseph Beuys beim Aufbau seiner Installation „Hirschdenkmäler“ im Martin-Gropius-Bau, Andy Warhol in Frankfurt vor dem berühmten Goethe-Gemälde von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein. Die Ausstellung ist ein komprimiertes Album der Weltgeschichte der letzten vier Jahrzehnte. Und: es geht dem Geheimnis guter Bilder nach.