Workshop für Kinder ab 8 Jahren
Johannes Itten und Paul Klee malten verschwenderisch und inspirierend viele Farbteppiche – mal leuchtend und farbkräftig, mal duftig-zart. Sie komponierten Farben miteinander wie Komponisten Noten. In immer neuen Farbeinfällen strebt unser Farbteppich zum Licht.
Die Welt ist so reich an Farben, dass es eigentlich schwer fallen müsste, sich für eine zu entscheiden. Trotzdem hat nahezu jeder Mensch seine ganz persönliche Lieblingsfarbe. Farben stehen auch – ex post betrachtet – für spezifische Epochen: Das Barock war purpur, das Rokoko kapriziös gelb, die Fünfziger rosa, die Siebziger orange und die Neunziger beige. Die Farbe einer Epoche entwickelte sich aus dem Gemüt der Gesellschaft. Daher beschäftigt sich einerseits die Konsumindustrie seit vielen Jahrhunderten mit Farben und ihrer Wirkung, andererseits auch Künstler. Drei Künstler stehen hier im Fokus: Johannes Itten, Paul Klee und Horst Antes.
Johannes Itten (1888 – 1967) und Paul Klee (1879 – 1940) haben sich intensiv in Theorie und Praxis mit Farbe beschäftigt. Sie sind in der Geschichte des 20. Jahrhunderts mit ebenso bedeutenden wie prominenten Farbenlehren hervorgetreten. Beeindruckend ist die inspirierende Fülle an Farbzusammenspielen - mal leuchtend und farbkräftig, mal duftig-zart, die die beiden Bauhaus-Meister für ihre sowohl abstrakte als auch figurative Malerei einsetzten. Dies zeigt die Ausstellung „Kosmos Farbe. Itten – Klee“ (25.4.-29.7.2013).
Auch der 1936 geborene Künstler Horst Antes hat einen großen Beitrag zur Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts geleistet. Vom Figurativen kommend, hat er aus vehement hingeworfenen Farbstrukturen Figuren entworfen. Seine bekannteste und in zahllosen Variationen und Abwandlungen immer wieder neuerschaffene Figur ist der „Kopffüßler“. In seinen Gemälden erweist er sich als einer der größten Koloristen seiner Zeit. Der Martin-Gropius-Bau gibt mit der Ausstellung „Antes. Malerei 1958 – 2010“ (14.6.-16.9.2013) Einblick in vier Jahrzehnte Farbenrausch.