Film: Botschaften à la Kentridge

Öffentlicher Workshop für Familien und Kinder (ab 1. Klasse)
zur Ausstellung „NO IT IS ! William Kentridge“

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William Kentridge befasst sich in seiner Kunst immer auch mit sozialer Ungerechtigkeit und der politischen Geschichte und Gegenwart seines Heimatlandes. Er verpackt seine Botschaften in Zeichnungen, Filmen oder Theaterstücken. Wir übersetzen Kentridges Kunst und Aussagen in Videobotschaften und in unsere Zeit. Filmt eine Videobotschaft zu aktuellen Themen. Als Szene gespielt, als Debatte inszeniert oder ohne Worte – was zählt ist vor der Kamera die richtige Form für eure Argumente zu finden.

William Kentridge ist ein Erzähler, aber kein gewöhnlicher. Er nutzt für seine Erzählungen Kohle und Bleistift, manchmal noch einen blauen oder roten Buntstift, damit bringt er sie zu Papier. Er skizziert, radiert, wiederholt und beginnt aufs Neue. Fehler werden zu Chancen. Zeichnungen werden fotografiert, wieder verändert und wieder fotografiert. Es entstehen Geschichten, Zeichentrickgeschichten. Die Geschichte hinter den Geschichten spielt in Südafrika.

Südafrika ist dreimal so groß wie Deutschland; Es gibt dort viele Bodenschätze. Etwa 41 Millionen Schwarze und vier Millionen Weiße leben dort. Die weiße Bevölkerung setzt sich aus den Nachkommen von Niederländern, Briten, Franzosen und Deutschen zusammen, die sich ab dem 18. Jahrhundert dort niederließen. 1950 wurde ein Apartheidsgesetz verabschiedet, das alle Südafrikaner in vier Rassen einteilte: In Schwarze, Weiße, Farbige und Asiaten. Die Weißen hatten das Sagen. Der Kontakt zwischen Schwarzen und Weißen wurde verboten und die Menschen nach Rassen auch in Bussen und Schulen getrennt. Die schwarzen Südafrikaner wurden in sogenannte Homelands umgesiedelt, in landwirtschaftlich weitgehend unfruchtbare Gebiete, Unterdrückung war an der Tagesordnung und Gewalt ebenso. Erst vor zwanzig Jahren, 1991, wurde die Beendigung der Apartheid beschlossen. Reformen greifen nur langsam und Chancengleichheit ist noch längst nicht hergestellt.

William Kentridge wurde im Nordosten Südafrikas, in Johannesburg, 1955 geboren. Seine Eltern waren Rechtsanwälte und jüdische Einwanderer. Sie verteidigten politische Kämpfer, die gegen die Apartheid waren. Auch William Kentridge studierte zuerst Politik und Afrikanistik, später Kunst und Schauspiel. Seine Geschichten erzählen von der dortigen Landschaft, den Minenarbeitern, der Apartheid. Viele seiner Zeichnungen und Geschichten fragen nach der Wahrheit, nach der Macht des Geldes und der dem Prozess des Lebens. Es sind poetisch-künstlerische Statements, die es in sich haben.