Film | Revolverkino im Gropius Bau

Lange Abschiede (Dolgije prowody)

Sternspitze: Sowjetische Extreme

27.3.2019, 19:30
Tage der Finsternis (Dni satmenija)
R: Alexander Sokurow, UdSSR 1988, 137 Min., 35mm, OmU
Einführung: Saskia Walker

28.3.2019, 19:30
Herbstmarathon (Ossenni Marathon)
R: Georgij Danelija, UdSSR 1979, 93 Min., 35mm, OmU
Gespräch: Christoph Kuchinke

29.3.2019, 19:30
Lange Abschiede (Dolgije prowody)

R: Kira Muratowa, UdSSR 1971, 94 Min., 35mm, OmU

Jeden Monat an drei Abenden in Folge quer durch die Filmgeschichte, Formate und Genres: Die Filmzeitschrift Revolver zeigt im Gropius Bau, was Kino sein kann.

Im März laufen beim Revolverkino drei Spielfilme aus den letzten Jahrzehnten der Sowjetunion. Dabei überrascht vor allem das ausgesprochen breite Spektrum der Filmherstellung: Mit den Filmstudios von Turkmenistan, Leningrad, und Odessa entstanden Filme, die – auch wenn sie direkt verboten wurden – so im Westen undenkbar sind: Extrem eigensinnig, erratisch und zugespitzt, mit verwirrten Held*innen und aufsässigen Protagonist*innen, die sich nicht ändern.

Sternspitze: Sowjetische Extreme zeigt drei Filme höchst unterschiedlicher Machart von Alexander Sokurow, Georgi Danelija und Kira Muratowa.
Tage der Finsternis ist eine semidokumentarische, metaphysische Seelenbeschreibung eines bildschönen Leningrader Kinderarztes in einer turkmenischen Stadt am Kaspischen Meer.
Mit Herbstmarathon läuft eine berühmte, jährlich ausgestrahlte Leningrader Komödie um einen Mann, der nicht „nein“ sagen kann. Eine Nebenfigur ist der deutsche Russlandfan Professor Hansen, dessen verkorkstes Russisch und falsch verstandene Redewendungen in den Sprachschatz der Sowjetbürger*innen eingegangen sind.
Lange Abschiede dagegen ist eine verbotene, erst 1987 uraufgeführte Tragikomödie aus Odessa über eine Mutter, die ihren erwachsenen Sohn ziehen lassen soll und so kokett wie hysterisch dagegen vorgeht.