Vortrag und Gespräch
In diesem digitalen Vortrag untersucht Beatriz Colomina, wie Pandemien uns und die Art, wie wir leben und bauen, beeinflussen. Dabei betrachtet sie die Geschichte der Architektur von der Moderne bis heute.
Architektur ist eine sich ständig wandelnde Einheit. Der digitale Vortrag von Beatriz Colomina untersucht, wie Architektur und Medizin schon immer miteinander verbunden waren. Die Entdeckung bakterieller Krankheiten, vor allem Tuberkulose, war der Ausgangspunkt der modernen Architektur. Weiße Gebäude, losgelöst von dem „feuchten Boden, auf dem sich Krankheiten ausbreiten“, wie es der Architekt Le Corbusier ausdrückte. In den Jahren nach dem Krieg verlagerte sich die Aufmerksamkeit von körperlichen auf psychische Probleme. Im 21. Jahrhundert haben neurologische Erkrankungen wie Depressionen zugenommen, und auch Pandemien sind zurückgekehrt. COVID-19 hat Architektur und Städtebau neu gestaltet. Wieder einmal legt eine Krankheit die strukturellen Ungleichheiten von race, Klasse und Gender offen. Werden sich architektonische Diskurse und Praxen auch verändern? Im Anschluss an den Vortrag findet ein Gespräch zwischen Beatriz Colomina und Edna Bonhomme statt.
Beatriz Colomina wird digital an der Veranstaltung teilnehmen.
Beatriz Colomina ist Howard Crosby Butler Professorin für Architekturgeschichte und Gründungsdirektorin des Program in Media and Modernity an der Princeton University. Sie schreibt und kuratiert zu Fragen von Design, Kunst, Sexualität und Medien. Ihr neuestes Buch X-Ray Architecture (Röntgen-Architektur) ist 2019 bei Lars Müller Publishers erschienen.
Edna Bonhomme ist Wissenschaftshistoriker*in, interdisziplinäre Künstler*in und Autor*in. Bonhomme promovierte in Wissenschaftsgeschichte an der Princeton University; der Titel der Dissertation lautet Plague Bodies and Spaces. Bonhomme hat unter anderem für Al Jazeera, Esquire und The Guardian geschrieben.
Die Veranstaltung ist Teil der BerlinScience Week.