Präsentation
Henrike Naumann, Installationsansicht 2000, 2022 © Foto: Henrike Naumann
Henrike Naumanns Installation 2000 war als Teil einer Gruppenausstellung im PinchukArtCentre in Kyiv zu sehen, als Russland die Großinvasion in der Ukraine begann. Nach ihrer Evakuierung wird die Arbeit nun in wieder zusammengesetzten Teilen vom 5. bis 7. August im Gropius Bau zugänglich gemacht. 2000 nimmt hier eine weitere Funktion als Artefakt an und dient gleichzeitig als Kulisse für Back Home, ein zweitägiges Programm zur Rolle kultureller und künstlerischer Arbeit in Zeiten des Krieges in der Ukraine.
In der ersten Augustwoche findet im Gropius Bau ein zweitägiges Programm innerhalb von Henrike Naumanns Installation 2000 statt, welches die Rolle kultureller und künstlerischer Arbeit in Zeiten des Krieges in der Ukraine diskutiert. 2000 war als Teil der engeren Auswahl des Future Generation Art Prize im PinchukArtCentre in Kyiv zu sehen, als Russland am 24. Februar 2022 die Großinvasion in der Ukraine begann. Dank der Initiative der Museumsmitarbeiter*innen des PinchukArtCentre wurde die Installation kürzlich aus Kyiv evakuiert und in den Gropius Bau gebracht.
2000 nimmt den Jahrtausendwechsel als Ausgangspunkt, um die 1990er Jahre in Ost- und Westdeutschland und die Nachwirkungen des postmodernen Designs auf die deutsche Gesellschaft zu betrachten. Die Installation besteht aus Möbelstücken, Designobjekten und Relikten aus dieser Zeit, die teilweise aus dem persönlichen Archiv der Künstlerin, der Expo 2000 in Hannover und den Wohnzimmern von Mönchengladbach stammen.
Henrike Naumann wurde in Zwickau, DDR, geboren und lebt und arbeitet in Berlin. Sie reflektiert gesellschaftspolitische Phänomene auf der Ebene der Innenarchitektur und des Wohnraums und erforscht antagonistische politische Überzeugungen durch die gegensätzliche Ästhetik des persönlichen Geschmacks. Aufgewachsen in Ostdeutschland, erlebte Naumann die Neonazis als vorherrschende Jugendkultur in den 1990er Jahren. Daher interessiert sie sich für die Mechanismen der Radikalisierung und wie diese mit persönlichen Erfahrungen verknüpft sind.
Back Home wird von Zippora Elders und Julia Grosse kuratiert, mit Unterstützung von Leonie Schmiese, Lijuan Klassen und Sarah Crowe.