Lesung | Daniel Boyd: RAINBOW SERPENT (VERSION)
Daniel Boyd, Untitled (MLBATS), 2021 courtesy: der Künstler und Kukje Gallery, Foto: Chunho An
Im Rahmen von Daniel Boyds Ausstellung RAINBOW SERPENT (VERSION) lesen die Autor*innen Joe Otim Dramiga, Bahati Glaß, Melanelle B. C. Hémêfa, Winni Atiedo Modesto, Raphaëlle Red und Dean Ruddock ihre Texte, die sie für Resonanzen – Schwarzes Literaturfestival 2022 rund um das Impulswort „Erbe“ geschrieben haben. Die Veranstaltung wird moderiert von Ibou Coulibaly Diop und Dominique Haensell.
Resonanzen – Schwarzes Literaturfestival wurde von der Schriftstellerin und politischen Aktivistin Sharon Dodua Otoo für die Ruhrfestspiele 2022 in Recklinghausen konzipiert. Das dreitägige Festival gab Anstöße für ein Um-, Neu- und Weiterdenken von Perspektiven und Erfahrungen innerhalb der deutschsprachigen Literaturszene.
Texte:
Joe Otim Dramiga: Adlam
Bahati Glaß: Das Geschenk meines Vaters
Melanelle B. C. Hémêfa: O le gbo gnea?
Winni Atiedo Modesto: Loslassen
Raphaëlle Red: Calvins Väter
Dean Ruddock: pareidolie
Joe Otim Dramiga ist promovierter Neurogenetiker und bloggt auf Die Sankoré-Schriften über Wissenschaft. Er ist Mitautor der Lyrik-Anthologie Arriving in the Future - Stories of Home and Exile und arbeitete als Projektberater und Übersetzer für das Fotobuch Daima – Images of Women of Colour in Germany. Für das Buch Visionäre Afrikas: Der Kontinent in ungewöhnlichen Porträts schrieb Joe Otim Dramiga eine Kurzbiografie über Anton Wilhelm Amo Afer. Er lebt in Berlin.
Bahati Glaß studierte an der Universität Leipzig Deutsch als Fremdsprache sowie Arabistik. Sie wuchs in einer sächsischen Kleinstadt auf, begeisterte sich bereits im Kindesalter für Sprache und schrieb Gedichte und Geschichten. Bahati Glaß arbeitet als Deutschlehrerin in der Erwachsenenbildung und verfasst Lyrik, Prosa und Songs. Sie veröffentlichte bislang Texte in diversen Magazinen und Anthologien, unter anderem im Gedichtband Haymatlos. Sie lebt in Berlin.
Melanelle B. C. Hémêfa ist Promovendin, Poetess, Autorin, Speakerin, Moderatorin, Kuratorin und Bildungsreferentin. Ihr Studium der Romanistik und Geschichte schloss sie 2021 an der Universität Mannheim ab. Melanelle B. C. Hémêfa befasst sich aus einer aktivistischen, intersektionalen und emotionalen Perspektive mit Themen rund um anti-Schwarzen Rassismus, Schwarzen Feminismus, Postkolonialismus, Intersektionalität und Empowerment. Sie lebt in Berlin.
Winni Atiedo Modesto ist Schriftstellerin und Erzieherin. Nach ihrer Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin studierte sie Deutsche Philologie und Literaturwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Winni Atiedo Modesto ist freie Mitarbeiterin der Deutsche Welle-Reiseredaktion; in ihren literarischen Texten befasst sie sich mit Themen wie afrodiasporischer Identität, Zugehörigkeit und Othering, unter anderem veröffentlicht 2014 in der Anthologie Afro Shop. Sie lebt in Berlin.
Raphaëlle Red ist Autorin und Literaturwissenschaftlerin. Sie forscht an der Freien Universität in Berlin zu zeitgenössischer Literatur der afrikanischen Diaspora und schloss 2020 in Paris die beiden Masterstudiengänge Kreatives Schreiben und Kulturmanagement ab. In ihrem Debütroman Adikou (Rowohlt, 2024) befasst sich Raphaëlle Red mit den Komplexitäten afrodiasporischer Identität, Erbe und Geschichte(n). Ihre Texte auf Französisch, Englisch und Deutsch sind unter anderem in Bella Triste, Jef Klak, L’Humanité und gal-dem erschienen. Sie lebt in Berlin.
Dean Ruddock kam über Spoken Word zum Schreiben. Erinnerung, Fragen der postmigrantischen Gesellschaft und die Auseinandersetzung mit Dekolonialität sind wichtige Aspekte seiner Arbeit. 2021 trat er mit dem Corporeal Poetry Collective Ő und dem Stück Undine tanzt im Rahmen des Droste-Festivals im Burg Hülshoff – Center for Literature auf. Gemeinsam mit seiner Kollegin Cäcilie Willkommen gewann er außerdem mit dem Hörspiel Vorschlag einer Struktur den Manuskriptwettbewerb des Leipziger Hörspielsommers. Dean Ruddock ist Teil der Initiative Postmigrantisches Radio und studierte Medienkunst. Er lebt in Leipzig.
Ibou Coulibaly Diop ist Literaturwissenschaftler und Kurator. Derzeit erarbeitet er für den Berliner Senat ein Konzept für eine stadtweite Erinnerungskultur und ist gemeinsam mit Lorraine Bluche für die Stiftung Berliner Stadtmuseum in der Kompetenzstelle Dekolonisierung tätig. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit der global(isierten) Dimension der Literatur von Michel Houellebecq und der Frage nach Globalisierung und Universalisierung der Literatur im Allgemeinen. In seiner Arbeit interessiert er sich für die Frage, wie wir trotz unserer Differenzen zusammenwachsen können und welche Ansätze in der Literatur darüber zu finden sind. Er lebt in Berlin.
Dominique Haensell ist Autorin, Übersetzerin und Co-Chefredakteurin des Missy Magazines. Sie studierte Englische Philologie, Komparatistik und Kritische Theorie an der FU Berlin und am King’s College London und promovierte an der Graduate School of North American Studies des John F. Kennedy Instituts. Sie moderiert Lesungen, besetzt Literaturpanels und ist u.a. Jurymitglied für den Internationalen Literaturpreis. Ihre Monografie Making Black History: Diasporic Fiction in the Moment of Afropolitanism wurde 2021 mit einem De Gruyter Open Access Award ausgezeichnet; im selben Jahr erhielt sie einen Emma Goldmann Snowball Award für ihr autobiographisches Romanprojekt. Sie lebt in Berlin.
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