Koloniale Umsiedlungen von Pflanzen und Geschmack

In diesem Workshop untersuchen Charlotte Ming und Shi Yangkun die Verbindungen zwischen kolonialer Geschichte, der Umsiedlung von Pflanzen und der Entwicklung von Essgewohnheiten. Die Route des nordamerikanischen Baums Robinie verdeutlicht, welche Rolle der europäische Kolonialismus bei ihrer Verbreitung über die Kontinente gespielt hat. Sowohl Ökosysteme als auch Esskulturen wurden davon nachhaltig beeinflusst.

Die Teilnehmenden bereiten zusammen ein nordchinesisches Rezept zu. Durch diese gemeinsame Erfahrung erkunden wir die Kreativität und Anpassungsfähigkeit von Gemeinschaften, die fremde Pflanzen in ihre Ernährung integriert haben. Diese Aneignung kann als Ausdruck von Handlungsmacht, Rückgewinnung und Heilung verstanden werden.

Das Gericht ist vegetarisch. Der Workshop findet auf einer demo station des Künstlers Rirkrit Tiravanija im Lichthof des Gropius Bau statt, die für alle kostenlos zugänglich ist.

 

Charlotte Ming ist Journalistin, Autorin und Bildredakteurin in Berlin. Derzeit forscht sie über das Erbe des deutschen Kolonialismus, insbesondere in ihrer Heimatstadt Qingdao, China. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im TIME Magazin, National Geographic Magazin, der South China Morning Post, der Taz und Atlas Obscura veröffentlicht.

Shi Yangkun ist ein in Shanghai lebender Fotograf und bildender Künstler, dessen Arbeit darauf abzielt, verborgene Geschichte, unsichtbare Traumata und Gewalt aufzudecken. Seine Werke wurden unter anderem im Peabody Essex Museum, im Shanghai Center of Photography, im Zhejiang Art Museum und im Art Museum der Guangzhou Academy of Fine Art ausgestellt.