Pressemeldung vom 17.6.2025

Berliner Festspiele

„Performing Exiles“ 2025 startet mit Inszenierungen von Mohammad Rasoulof und Mario Banushi

Vom 19. bis zum 28. Juni 2025 präsentieren die Berliner Festspiele die zweite Ausgabe des interdisziplinären Festivals „Performing Exiles“ in Kooperation mit dem Ballhaus Ost, dem Goethe-Institut im Exil und dem HAU Hebbel am Ufer. Zu sehen sind u. a. Arbeiten von Mohammad Rasoulof, Mario Banushi, Tamara Trunova und dem Regie-Duo Rabih Mroué & Lina Majdalanie. Vom 26. bis zum 28. Juni zeigt der Bühnen-Marathon „100° Diaspora“ als Festival im Festival an drei Tagen künstlerische Arbeiten der diasporischen Szene Berlins. 

„Performing Exiles“, gemeinsam kuratiert von MatthiasLilienthal und SophieBlomen, widmet sich mit einem vielfältigen Programm aus Theater, Performance, Diskursformaten, Workshops und einer Summer School der Frage, was Exil heute bedeutet und öffnet den Raum für Stimmen, Geschichten und Visionen diasporischer Künstler*innen in Berlin. 

Theaterinszenierungen
Eröffnet wird das internationale Festival diesen Donnerstag, am 19. Juni, im Haus der Berliner Festspiele mit der Uraufführung von „Destination: Origin“ in einer Inszenierung des aus Teheran geflohenen Filmregisseurs Mohammad Rasoulof. In seiner ersten Theaterinszenierung verwebt der Regisseur die Themen Exil, Identität und künstlerische Freiheit und lädt mit der Performance das Publikum ein, über die Bedeutung von Heimat und die Kraft der Selbstbestimmung nachzudenken.
Ebenfalls am Eröffnungsabend wendet sich der in Tirana geborene und in Athen aufgewachsene Regisseur Mario Banushi der Trauer und der Bewältigung von Verlust in seiner wortlosen und bildstarken Inszenierung „Goodbye, Lindita“ (2023) zu.
Als weitere für das Festival produzierte Uraufführung entsteht am Left Bank Theatre in Kyjiw „Confronting the Shadow“ der ukrainischen Regisseurin Tamara Trunova. Die Inszenierung setzt sich mit der neuen Realität auseinander, die aus dem russischen Angriffskrieg resultiert und hinterfragt zugleich das Stereotyp der ukrainischen Unverwüstlichkeit – zu erleben in der zweiten Festivalwoche am Ballhaus Ost.
Das Regieduo Lina Majdalanie und Rabih Mroué aus Beirut/Berlin verknüpft in ihrer neuen Performance „Four Walls and a Roof“ (2024) eigene Exilerfahrungen mit denen von Bertolt Brecht. „Performing Exiles“ präsentiert die Arbeit in Kooperation mit HAU Hebbel am Ufer.

„100° Diaspora“ 
Vom 26. bis 28. Juni findet der Bühnen-Marathon „100° Diaspora“ als Festival im Festival unter der Leitung von Sophie Blomen im Haus der Berliner Festspiele statt. An drei Tagen wird auf fünf Bühnen der großen Bandbreite der künstlerisch arbeitenden diasporischen Szene Raum gegeben. Die 45 Performances vereinen mit mehr als 150 Künstler*innen Theater, Tanz, Performance, Zirkus und Szenische Lesungen. Inhaltlich ist das Programm nicht kuratiert: Künstler*innen konnten sich im Vorfeld um die Teilnahme bewerben und wurden dem Prinzip first come, first served folgend und nach Möglichkeit der Umsetzung eingeladen. 
Das Format ist ein Versuch, die Grenzen und Möglichkeiten unserer gelebten, politischen und gesellschaftlichen Realität künstlerisch erfahrbar zu machen. Dabei werden Fragen diskutiert, die von Krieg und Versöhnung über Klimaaktivismus, Tod und Vermächtnis bis hin zu Dekonstruktion von Männlichkeit und Kaffeesatz-Lesen als soziale Technologie reichen.
Ergänzt wird „100° Diaspora” von einem Rahmenprogramm, das die präsentierten Arbeiten reflektiert und zusammen mit dem Goethe-Institut im Exil entwickelt wurde.
Zum Spielplan von „100° Diaspora“ 

Club de Baile
An den beiden Festivalwochenenden lädt der von der argentinischen Künstlerin Camila Malenchini geleitete „Club de Baile“ in der Kassenhalle der Berliner Festspiele zu Performances, Live-Musik, DJ-Sets, Vorträgen sowie Koch-Workshops ein. Als temporäres Kulturzentrum wird er von tanzenden queeren Latinx-Paaren bespielt. 

Ihre Akkreditierungs- und/oder Interviewanfragen richten Sie bitte an Leonard Pelz unter leonard.pelz@berlinerfestspiele.dePressebilder finden Sie auf der Website der Berliner Festspiele.