Ausstellung

Angkor

Göttliches Erbe Kambodschas

Plakat zur Ausstellung „Angkor – Göttliches Erbe Kambodschas“

Plakat zur Ausstellung „Angkor – Göttliches Erbe Kambodschas“ Gestaltung: Steenbrink Vormgeving, Berlin

Seitdem Angkor Mitte des 19. Jahrhunderts bei dem kunstinteressierten Publikum Europas bekannt wurde, haben seine Kunstschätze immer wieder erstaunt und begeistert. In der Ausstellung „Angkor – Göttliches Erbe Kambodschas“ war die weltberühmte alte kambodschanische Kunst jedoch erstmals in diesem Umfang zu sehen. Die Ausstellung bot nicht nur die Möglichkeit, sich einen Überblick über die Vielfalt der Kunst zu verschaffen, sondern griff auch wichtige kulturgeschichtliche Themen auf, so dass die Besucher eine Vorstellung vom historischen, sozialen und religiösen Kontext der Werke bekommen konnten.

Angkor war der Mittelpunkt eines Reiches, das sich zu seiner Blütezeit im Westen über den Chao Praya (heutiges Thailand) hinaus, im Osten bis zur Annamitischen Bergkette (heutiges Vietnam), im Norden bis zum Mekong-Bogen (heutiges Laos) und im Süden bis zum Kap Kamau (heutiges Vietnam) erstreckte. Mit Naturschätzen gesegnet, entwickelte es sich zum damals mächtigsten Reich Südostasiens. Der zeitliche Rahmen der Ausstellung umfasste das 7. Jahrhundert bis zur Neuzeit. Ein Anliegen war es, zu zeigen auf welcher kulturellen Grundlage sich Angkor entwickelte und wie sein Erbe bis heute nachwirkt.

Die Ausstellung war thematisch aufgebaut, wobei die Exponate in den jeweiligen Bereichen chronologisch angeordnet waren. Neben Architekturelementen wie reliefierten Türstürzen und Balustraden war eine große Anzahl von teilweise überlebensgroßen Stein- und Bronzefiguren zu sehen. Darunter befanden sich beispielsweise eine überwältigende Bronzeskulptur des Gottes Vishnu und der einzigartigen Porträtkopf von Jayavarman VII. aus poliertem Sandstein, denn neben den wenigen anderen von ihm und vermutlich seiner Frau Javarajadevi überlieferten Porträts gab es keine Darstellungen individueller Persönlichkeiten. Darüber hinaus wurden Silberarbeiten und Malereien aus dem Nationalmuseum in Phnom Penh nach Berlin gebracht. Auch Leihgaben aus dem Museum für Asiatische Kunst in Berlin und dem Musée National des Arts Asiatiques Guimet in Paris ergänzten das Bild. Außerdem waren vier Filme in der Ausstellung zu sehen. Dokumentiert wurde, dass Angkor durch alle Jahrhunderte hinweg Bezugspunkt nationaler Identität geblieben ist und sein Erbe bis heute das Selbstverständnis der Kambodschaner prägt.

In Beiträgen der regionalen und überregionalen Presse (über 32 Beiträge), im Internet (60 Beiträge) sowie im Rundfunk (6 Beiträge) fand die Ausstellung ein sehr positives Echo. Mit über 45.000 Besuchern fand sie sowohl beim nationalen wie internationalen Publikum Anklang. Das umfangreiche Rahmenprogramm wurde gut besucht: regelmäßig vorgeführte Spielfilme im Kinosaal des Martin-Gropius-Bau, Vorträge von Wiebke Lobo und des kambodschanischen Autors Samnang Sam sowie einen Konzert des kambodschanischen Cellisten Sonny Thet.

Veranstalter: Berliner Festspiele. Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland.
Ermöglicht in Berlin durch den Hauptstadtkulturfonds.
Schirmherrschaft: UNESCO
Kuratoren: Wibke Lobo, Berlin mit Helen Ibbitson Jessup, Norfolk, USA
Ausstellungsstationen: Bonn: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Berlin: Martin-Gropius-Bau; Zürich: Rietberg-Museum