Ausstellung
Plakat zur Ausstellung „Ré Soupault (1901–1996)“ Gestaltung: Steenbrink Vormgeving, Berlin
Die Ausstellung war die erste große Gesamtschau der Fotografin, deren Werk zu den wichtigsten Entdeckungen in der Fotogeschichte des 20. Jahrhunderts gehört. Durch den Nachlassverwalter Ré Soupaults Manfred Metzner (Heidelberg) kuratiert, bot die Ausstellung auch Einblick in das Leben der Fotografin. Erstmals wurde unbekanntes Archivmaterial gezeigt, das ihre vielfältigen Freundschaften und Arbeitsbeziehungen mit KünstlerInnen und FotografInnen der europäischen Avantgarde dokumentiert.
1901 als Meta Erna Niemeyer in Pommern geboren, bekam Ré Soupault am Bauhaus die entscheidenden künstlerischen Impulse. Nach ihrem Studium in Weimar (1921–25) arbeitete sie als Journalistin und Modezeichnerin in Berlin und begann 1934 zu fotografieren. Sie begleitete ihren Mann Philipp Soupault auf seinen Reisen durch Europa, Amerika und Afrika und dokumentierte seine Reportagen. Vor allem in Tunis, wo das Paar mehrere Jahre lebte, entstanden beeindruckende Fotoserien.
Ein besonderer Schwerpunkt der Ausstellung bildeten die Frauenporträts, die im „Quartier réservé“ in Tunis entstanden. Ré Soupault wagte sich dafür mit einer Sondergenehmigung in das „Verbotene Viertel“ der Stadt und hielt die Gesichter der dort lebenden verstoßenen Frauen fest. Durch die in der Ausstellung gezeigten Filme, ihre Modezeichnungen sowie Bücher und Texte, wurden außerdem ihre vielseitigen Interessen und Ihre außergewöhnliche Begabung in den verschiedenen künstlerischen Bereichen deutlich.
In Beiträgen der regionalen und überregionalen Presse (über 36 Beiträge), im Internet (70 Beiträge) und im Rundfunk (10 Beiträge) fand die Ausstellung ein positives Echo. Mit über 18.000 Besuchern fand sie sowohl beim nationalen als auch beim internationalen Publikum Anklang. Das umfangreiche Rahmenprogramm fand große Resonanz. In Zusammenarbeit mit dem Deutschlandradio Kultur und Radio Bremen wurde in der Ausstellung ein Hörspiel über die Fotografin präsentiert. Der Kurator der Ausstellung, Manfred Metzner, und die Autorin einer Biografie von Ré Soupault, Ursula März, hielten je einen Vortrag über das Werk Ré Soupaults. In Anwesenheit des Journalisten und Regisseurs Frédéric Mitterand wurde außerdem dessen Film „Philippe Soupault à Tunis“ (1996) vorgeführt.
Veranstalter: Berliner Festspiele
Ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds. Unterstützt von Ritter-Sport
Kurator: Manfred Metzner, Heidelberg