Ausstellung

Vom Funken zum Pixel

Kunst + Neue Medien

Plakat zur Ausstellung „Vom Funken zum Pixel“

Plakat zur Ausstellung „Vom Funken zum Pixel“ Gestaltung: Steenbrink Vormgeving, Berlin

Die Ausstellung stellte im Erdgeschoss des Hauses (mit Lichthof), auf 3.000 Quadratmetern, Entwicklungen der zeitgenössischen Kunst vor, die mit digitalen und interaktiven Medien in großen Dimensionen arbeiten. Wie kaum ein anderer ist dieser Kunstbereich international angelegt. 24 Installationen von 20 Künstlern aus zwölf Ländern wurden gezeigt, darunter viele Panoramen und Werke, welche die Besucher aktiv erkunden und erproben konnten. Nahezu alle Werke waren erstmalig in Berlin zu sehen.

Folgende Künstler waren in der Ausstellung vertreten: Romy Achituv, Dirk Lüsebrink / Joachim Sauter (Art+Com), Gregory Barsamian, Jean Michel Bruyère, Du Zhenjun, Dumb Type, Brad Hwang, KAI, Ulf Langheinrich, Marie Maquaire, Thomas McIntosh, David Moises, Nam June Paik, Christian Partos, Erwin Redl, Jeffrey Shaw / Sarah Kenderdine, Pierrick Sorin, Shiro Takatani, Saburo Teshigawara.

„Vom Funken zum Pixel. Kunst + Neue Medien“ erläuterte die Wechselwirkungen und den Zusammenhang von Kunst und elektronischen Medien. Die vier zentralen Begriffe der Ausstellung – Feuer und Elektrizität, Licht und Pixel – stehen paradigmatisch für diese Entwicklung und für „Zustände des Immateriellen“. Der Ausstellungsrundgang folgte keiner strengen Chronologie. Er ermöglichte dem Besucher vielfältige und aufregende Entdeckungen. Die ausgewählten Installationen und Projektionen verbanden unterschiedlichste künstlerische Einflüsse. Sie bezogen Ausdrucksweisen ein, die den dramatischen Künsten wie Theater, Performance, Choreografie und Kinematografie nahe sind. Zugleich wurden frühe, in Vergessenheit geratene optische Verfahren wie das Zoetrop neu interpretiert und weiterentwickelt.

Viele Werke ermöglichten den mehr als 40.000 Besuchern das Erleben künstlerischer Ausdrucksformen und radikal veränderter Wahrnehmungsbeziehungen zwischen Betrachter und bewegtem Bild. Immersive und interaktive Herangehensweisen kennzeichneten vielfach die künstlerischen Strategien. Der prächtige Lichthof des Martin-Gropius-Baus wurde von besonders eindrucksvollen Installationen dominiert, u.a. von einer Installation von Erwin Redl. Er hatte ein eigens für den Lichthof des Martin-Gropius-Bau in Auftrag gegebenes Werk, „FLOW Berlin 2007“ kreiert. Es handelte sich dabei um eine große Lichtwelle aus 30.000 Leuchtdioden, die den menschlichen Wahrnehmungshorizont zu „entrealisieren“ suchte.

Ulf Langheinrich ließ mit „Hemisphere“ die Besucher in ein immersives Environment eintauchen, in der sich der Betrachter beherrscht, beschützt und zugleich angezogen fühlte von einer sich ständig verändernden granularen virtuellen Welt, die gleich zu implodieren schien. Eine Grenzerfahrung anderer Art ermöglichte die Installation „Ondulation“ von Thomas McIntosh. Sie beschäftigte sich mit der Simultanität von Klang- und Lichtwellen, was den Eindruck entstehen ließ, den Klang zu sehen und das Bild zu hören. Von Jeffrey Shaw und Sarah Kenderdine zeigte die Ausstellung mit „PLACE-Hampi“, die interaktiven stereoskopischen Panoramen der Ruinen von Hampi, dem „Angkor Indiens“. „Invisible Shapes of Things Past“ der Berliner Künstler Joachim Sauter und Dirk Lüsebrink (Art + Com) erforschte die filmische Repräsentation von virtuellem Raum und die Navigation durch die Zeit in der virtuellen Realität.

Besonderer Beliebtheit beim Publikum erfreuten sich die beiden Werke „Scream“ und „No, Never Alone“ Gregory Barsamians, der den Zoetrop-Effekt auf seine Skulpturen überträgt und so auf augentäuscherische Art eine Vorform des Kinos wiedererweckt.

Sowohl in der nationalen wie auch in der internationalen Presse stieß die Ausstellung auf großes Interesse. In den Printmedien wurden über 60 Beiträge veröffentlicht. Auch im Rundfunk (12 Beiträge) und im Internet (62 Beiträge) wurde die Ausstellung ausführlich besprochen. Über 40.000 Besucher kamen, um diese internationale Zusammenschau zu sehen.

Veranstalter: Berliner Festspiele
Ermöglicht durch die Kulturstiftung des Bundes
Kurator: Richard Castelli, Paris