Ausstellung

gute aussichten –

junge deutsche fotografie 2007/2008

In jedem Jahr können Hochschulen, Fachhochschulen und Akademien, die den Studiengang Fotografie anbieten, Abschlussarbeiten von fünf Absolventen zum Wettbewerb schicken. Jurymitglied Josephine Raab und Stefan Becht gründeten das Nachwuchsförderungsprojekt „gute aussichten – junge deutsche fotografie 2007/2008“ vor vier Jahren als private Initiative. Die zehn Arbeiten folgender elf GewinnerInnen waren zu sehen:

Catrin Altenbrandt und Adrian Niessler, die mit verschiedenen Requisiten in einem Raum jeden Tag ein Bild schufen. „Um was es nicht geht“ war Fotografie, Typografie und Installation zugleich. Annette Grotkamp fotografierte mit „innerwald“ künstliche oder kultivierte Natur und stellte mit poetischen Kompositionen Innen und Außen oder Natur und Kultur in Frage. Jon Adrie Hoekstras „Nachtrekorder“ zeichnete das nächtliche Geschehen einer Straße in Münster/Westfalen in Wort und Bild auf. „Die verschwundenen Bilder“ von Margret Hoppe beschäftigten sich mit „Kunstorten“ in der ehemaligen DDR. Andrej Krementschouk setzte sich mit seiner Heimat in Russland auseinander: „An deinem Haus“. Belaid le Mharchi versucht das Grauen, das der Atombombenabwurf über Hiroshima und Nagasaki 1945 in „Porträts 1 – 5“ zu fassen. „Kosmos“ von Agata Madejska zeigt Geräte auf Spielplätzen zur blauen Stunde. Orte, an denen 2006 getötete Säuglinge gefunden wurden, dokumentiert Caterina Micksch in „Gretchen“. Jörg Obernolte reiste auf der B1 von West nach Ost. Dabei entstand „Vater Land und Mutter Erde“. Und Christian Tiefensee unternahm mit „Refugium“ eine Art Reise in die Seele.

„Es gibt erkennbare Trends, aber keine große Richtung. Jeder „gute aussichten“ – Jahrgang spiegelt mehr oder weniger starke Strömungen und Stilelemente wider. In den letzten Jahren beobachteten wir verstärkt Grenzgänge der Fotografie in andere Medien wie Film, Theater und Performance, medienkritische Auseinandersetzungen, Inszenierung und Selbstbefragungen, Raum- und Landschaftsfotografie. Im Jahr der documenta XII tauchen zum ersten Mal verstärkt soziale, kulturelle und gesellschaftliche Fragestellungen in der jungen deutschen Fotografie auf, was in der diesjährigen Auswahl einen deutlichen Niederschlag gefunden hat.“, so die Initiatorin Josephine Raab. Begleitend zur Ausstellung erschienen ein 48-seitiges Spezialheft, ein Katalog-Buch.

Veranstalter: gute aussichten//Stefan Becht
In Kooperation mit der Kunstbibliothek / Museum für Fotografie – Staatliche Museen zu Berlin