Der Martin-Gropius-Bau widmete dem deutschen Fotoreporter Robert Lebeck die große Werkschau Robert Lebeck: Fotografien 1955–2005. Er fotografierte für Revue, Kristall und Stern und war Chefredakteur des Magazin GEO. Mit seiner Reportage Afrika im Jahre Null (1960) wurde er bekannt. Das Foto eines jungen Afrikaners, der bei den Feierlichkeiten zur Unabhängigkeit des Kongo König Baudouins Degen stahl, ging um die Welt und ist noch heute seine „Visitenkarte“.
Plakat zur Ausstellung „Robert Lebeck“
Gestaltung: photo_grafik_atelier Cordula Lebeck
Unter dem Titel Zeitblick zeigte die Sammlung Zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland eine Ausstellung mit rund 50 Werken aus den Ankäufen der letzen zehn Jahre. Anlass war das zehnjährige Bestehen des Amtes des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Zeitblick wurde als thematisch gegliederte Schau angelegt. In zehn Themenfeldern, darunter Deutschlandbilder, Kunst über Kunst und Rollenspiele wurden neben Werken von international etablierten Künstlerinnen und Künstlern wie Olafur Eliasson, Isa Genzken und Thomas Struth auch Arbeiten junger Künstlerinnen und Künstler wie Ulla von Brandenburg, Ceal Floyer, Haegue Yang oder Johannes Wohnseifer gezeigt. Die Spannweite der eingesetzten Techniken reichte von Zeichnung über Fotografie und Malerei bis hin zu Skulptur, Video und Film.
Plakat zur Ausstellung „Zeitblick“
Gestaltung: Maren von Stockhausen, Berlin
Richard Avedon: Fotografien 1946-2004 war die erste Retrospektive des amerikanischen Starfotografen in Deutschland. Zu sehen waren zahlreiche seiner epochalen Aufnahmen. Für den Ausstellungsort Berlin, 20 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer, ist Avedons Serie Brandenburg Gate über die Silvesternacht 1989 besonders interessant. Avedon war damals nach Berlin gekommen, um dieses außergewöhnliche historische Ereignis und die Reaktion der Menschen zu fotografieren. Die Ausstellung zeigte über 250 Fotografien. Die erste in der Ausstellung gezeigte Aufnahme stammt von 1946, als Avedon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg nach Rom und Sizilien reiste; die letzte Aufnahme zeigt die Sängerin Björk, aufgenommen knapp vier Monate vor Avedons plötzlichem Tod im Jahre 2004.
Plakat zur Ausstellung „Richard Avedon“
Gestaltung: Steenbrink Vormgeving, Berlin
Zwanzig Jahre nach der wegweisenden Schau Les Magiciens de la Terre in Paris unternahm die Ausstellung Die Tropen – Ansichten von der Mitte der Weltkugel im Martin-Gropius-Bau erneut den Versuch, zu zeigen, welche kulturellen Kräfte zusammen und welche gegeneinander wirken. Die Ausstellung wollte einen unbestechlichen, krisenresistenten Bildervorrat vorschlagen, der eine nichthierarchische Betrachtung der Welt erlaubt.
Plakat zur Ausstellung „Die Tropen“
Aus dem Titel The Collections of Barbara Bloom ist bereits abzulesen: die Schau zeigt Sammlungen und reflektiert diese. Die Kombination aus selbst kuratierter Retrospektive, Nachlassverkauf und Selbstpor-trait zeichnete ein sehr persönliches und eindruckvolles Bild Barbara Blooms. Sie stellt Erscheinungen infrage und beschäftigt sich mit dem Besitzstreben der Menschen. Dabei hinterfragt sie konventionelle Wahrnehmungsformen mit ironischen Kommentaren zum Wertewandel, den Praktiken des Sammelns und den Normen einer Retrospektive.
Plakat zur Ausstellung „The Collections of Barbara Bloom“
Gestaltung: Steenbrink Vormgeving, Berlin
Berühmt wurde Paestum, eine Stadt in Süditalien, durch die Stiche Piranesis 1777 und eine beeindruckende Beschreibung Goethes in seiner Italienischen Reise 1787. Hier befinden sich die größten Schätze antiker Freskomalerei. Bei Ausgrabungen in den 1960er Jahren entdeckte man etwa 200 reich bemalte Gräber aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Die Ausstellung Malerei für die Ewigkeit zeigte 43 dieser bemalten Grabplatten, italienische Nationalschätze, aus dem Museo Archeologico Nazionale di Paestum in Berlin. Die Steingräber bestehen jeweils aus vier tonnenschweren Einzelplatten und wurden für die Ausstellung zu ihrer ursprünglichen Form zusammengesetzt und frei im Raum aufgestellt. Anders als im Museum von Paestum, wo die Malereien nur als Einzelplatten zu betrachten sind, wurde damit die räumliche Einheit der Darstellungen wieder hergestellt.
Plakat zur Ausstellung „Malerei für die Ewigkeit. Die Gräber von Paestum“
Gestaltung: Steenbrink Vormgeving, Berlin
Man Ray: Unbekümmert, aber nicht gleichgültig war die erste, dem Werk von Man Ray gewidmete große Retrospektive in Berlin. Zum ersten Mal hatte Man Ray bereits 1929 auf der berühmten Ausstellung Film und Foto im Martin-Gropius-Bau ausgestellt, der damals noch Ehemaliges Kunstgewerbemuseum hieß. Die Sammlung des Man Ray Trusts war nie zuvor in Deutschland gezeigt worden. Die Ausstellung umfasste Zeichnungen, Fotos, Gemälde und Plastiken.
Plakat zur Ausstellung „Man Ray: Unbekümmert, aber nicht gleichgültig“
Gestaltung: Steenbrink Vormgeving, Berlin
Der Martin-Gropius-Bau zeigte die erste große Alexander Rodtschenko gewidmete Retrospektive in Berlin. Rodtschenko, der dort bereits 1929, als er noch Ehemaliges Kunstgewerbemuseum hieß, auf der berühmten Ausstellung Film und Foto ausstellte, ist einer der bedeutendsten Künstler der Fotografiegeschichte. Erstmals waren auch Arbeiten aus dem von den Erben in Moskau verwalteten Nachlass Alexander Rodtschenkos zu sehen.
Plakat zur Ausstellung „Alexander Rodtschenko“
Gestaltung: Steenbrink Vormgeving, Berlin
In jedem Jahr können Hochschulen, Fachhochschulen und Akademien, die den Studiengang Fotografie anbieten, Abschlussarbeiten von fünf Absolventen zum Wettbewerb schicken. Jurymitglied Josephine Raab und Stefan Becht gründeten das Nachwuchsförderungsprojekt gute aussichten – junge deutsche fotografie 2007/2008 als private Initiative. Die zehn Arbeiten der elf GewinnerInnen waren im Martin-Gropius-Bau zu sehen.
Die Retrospektive Der bedeutende Augenblick würdigte den großen russischen Fotografen Jewgeni Chaldej. Er wird 1917 in der Ukraine geboren, arbeitet mit 19 für die sowjetische Nachrichtenagentur TASS und wird später als Kriegsfotograf bekannt. Chaldej berichtete seit dem 22. Juni 1941 dokumentarisch umfassend über den Zweiten Weltkrieg (zwischen Deutschland und Russland), also über den Vormarsch der russischen Truppen bis hin zum Fall Berlins. Seine Bilder zeigen Schlachten, Trümmerlandschaften, Menschen.
Plakat zur Ausstellung „Jewgeni Chaldej – Der bedeutende Augenblick.“
Gestaltung: Steenbrink Vormgeving, Berlin
Der Martin-Gropius-Bau gab in 20 Räumen einen umfassenden Überblick über das Werk Dani Karavans. Beginnend mit einem Einblick in die künstlerischen Anfänge wurden alle wichtigen Werkphasen und Hauptwerke vorgestellt. Die Environments wurden durch Modelle, Fotografien und beeindruckende Filme dokumentiert. Außerdem entwickelte Dani Karavan eigens für die Ausstellung neue Installationen, die seine Arbeitsweise, den Umgang mit bestimmten Materialien und Metaphern veranschaulichten.
Plakat zur Ausstellung „Dani Karavan“
Gestaltung: Steenbrink Vormgeving, Berlin
Erstmals beleuchtete eine Ausstellung umfassend die besonderen Beziehungen zwischen Preußen und Russland in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Preußen und Russland pflegten enge politische und verwandtschaftliche Beziehungen. Diese wurden in der Ausstellung durch kulturgeschichtliche Zeugnisse und eindrucksvolle Kunstschätze beleuchtet. Die Ausstellung fokussierte mit St. Petersburg eine Stadt, die als „Fenster nach Europa“ (1703) in den Jahren 1712 bis 1917 Hauptstadt des Russischen Reiches war. So fanden sich unter den Exponaten zahlreiche Leihgaben aus russischen Museen; darunter die Staatliche Eremitage St. Petersburg und das Staatliche Museumsreservat Peterhof.
Plakat zur Ausstellung „Macht und Freundschaft. Berlin–Sankt Petersburg 1800–1860“
Gestaltung: Waldemar Strempler, SPSG
Erstmals war in Berlin im Martin-Gropius-Bau eine dem bayrischen Komiker, Kabarettisten, Autor und Filmproduzenten Karl Valentin gewidmete Ausstellung zu sehen. Die Ausstellung entfernte sich bewusst von der biografisch fundierten Annäherung an Valentin. Im Zentrum stand der komplexe Medienbezug seines Werks. Karl Valentins groteske Bühnen-, Film- und Sprachwelt, sein experimentelles, komisches Spiel mit Medieneffekten wurde mit über 300 Exponaten illustriert. Zu sehen waren Fotos, Originalhandschriften, Typoskripte, Briefe, Zeichnungen, Plakate, Lichtbilder, Schallplatten und Filme.
Plakat zur Ausstellung „Karl Valentin“
Gestaltung: Steenbrink Vormgeving, Berlin