Ausstellung
Plakat zur Ausstellung „Macht und Freundschaft. Berlin–Sankt Petersburg 1800–1860“ Gestaltung: Waldemar Strempler, SPSG
Erstmals beleuchtete eine Ausstellung umfassend die besonderen Beziehungen zwischen Preußen und Russland in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Preußen und Russland pflegten enge politische und verwandtschaftliche Beziehungen. Diese wurden in der Ausstellung durch kulturgeschichtliche Zeugnisse und eindrucksvolle Kunstschätze beleuchtet.
Die Ausstellung fokussiert mit St. Petersburg eine Stadt, die als „Fenster nach Europa“ (1703) in den Jahren 1712 bis 1917 Hauptstadt des Russischen Reiches war. So fanden sich unter den Exponaten zahlreiche Leihgaben aus russischen Museen; darunter die Staatliche Eremitage St. Petersburg und das Staatliche Museumsreservat Peterhof.
Der Zeitgeist St. Petersburgs und Berlins wurde in der Ausstellung auf zwei Ebenen erfahrbar: Die Napoleonischen Kriege mit der „Heiligen Allianz“ zwischen Russland, Preußen und Österreich und die Revolutionen zur Mitte des 19. Jahrhunderts standen als Beispiele für die politischen Entwicklungen der Staaten. Währenddessen entwickelte sich aus dem Kampf gegen Napoleon eine persönliche Freundschaft der Herrscher, in deren Folge 1817 die preußische Prinzessin den zukünftigen russischen Zaren Nikolaus I. ehelichte. Die Ausstellung thematisierte so als zweiten Schwerpunkt das kulturelle Klima der Zeit.
Am künstlerisch-kulturellen Austausch, unter anderem auch an der Ausstellung beteiligt waren die Maler Franz Krüger, Eduard Gärtner und Grigori Tschernetzow, Intellektuelle wie Alexander von Humboldt und Wassily Shukowski, die Architekten Wassily Stassow und Karl-Friedrich Schinkel und auch die Bildhauer Christian Daniel Rauch, Carl Friedrich Wichmann und Baron Peter (Pjotr) Clodt von Jürgensburg. Clodts „Rossebändiger“ fanden sich während der Ausstellung im Lichthof des Martin-Gropius-Baus. Sie wurden 1844 vor das Berliner Stadtschloss gestellt und sind Kopien der berühmten Petersburger Rossebändiger, die seit 1841 auf der Anitschkow-Brücke stehen.
Fast 38.000 Besucher der Ausstellung konnten neben bildnerischen Zeugnissen auf Leinwand, Papier und Porzellan, höfischen Requisiten, Reisezeichnungen Friedrich Wilhelm IV. und gestalteten Wohnbereichen auch ein umfassendes Begleitprogramm erleben: Regelmäßige öffentliche Führungen, daneben Spezialführungen und Familien-veranstaltungen, außerdem Porzellanmalerei und Vergoldung fanden im Haus statt. Ortserkundungen zogen die Besucher nach Potsdam und Film- und Theatervorführungen in den Kinosaal und Lichthof des Martin-Gropius-Baus.
Zur Ausstellung erschien der Katalog im Verlag Koehler und Amelang. Die regionale und überregionale Presse (154 Beiträge) nahm die Ausstellung sehr positiv auf. Auch TV (11 Beiträge) und Rundfunk (14 Beiträge) befassten sich in Diskussionen und Interviews mit der Sammlung. Im Internet wurden 117 Meldungen veröffentlicht.
Veranstalter: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Gazprom Germania GmbH. Unterstützt durch Dussmann AG & Co. KGaA, DKB Stiftung für gesellschaftliches Engagement, Wall AG, Kuhn & Bülow Versicherungsmakler GmbH und Gothaer Versicherungen.
Schirmherrschaft: Frank-Walter Steinmeier, Außenminister der Bundesrepublik Deutschland
Kuratoren: Jürgen Luh (Berlin), Ada Raev (Berlin)