17. Juli bis 1. November 2009&ouml;ffentliche F&uuml;hrungenSamstag und Sonntag jeweils 16:00 UhrF&uuml;hrungsgeb&uuml;hr € 3,– zzgl. Eintritt € 6,–Angemeldete F&uuml;hrungen f&uuml;r Gruppenf&uuml;r Gruppen: € 50,– (60 min)zzgl. Eintritt p.P. € 6,–f&uuml;r Schulklassen: € 40,– (60 min)zzgl. Eintritt p.P. € 3,–Information und AnmeldungMuseumsinformation BerlinTel&nbsp;&nbsp;+49 (0)30 247 49-888Fax +49 (0)30 247 49-883E-Mail <cms_link linktemplate="externalLink_st_domeditor_1" type="genericLink"> <templatecontent> <cms_value name="ref"> <lang id="§" set="1"> <text> museumsinformation@kulturprojekte-berlin.de </text> </lang> </cms_value> <cms_value name="text"> <lang id="§" set="1"> <text> museumsinformation@kulturprojekte-berlin.de </text> </lang> </cms_value> <cms_value name="comment"> <lang id="§" set="0"></lang> </cms_value> <cms_value name="linktemplate"> <lang id="§" set="1"> <sel> <value> externalLink_st_domeditor_1.EmailAdresse </value> </sel> </lang> </cms_value> <cms_value name="mediaref"> <lang id="§" set="0"></lang> </cms_value> <cms_value name="target"> <lang id="§" set="0"></lang> </cms_value> </templatecontent> </cms_link><cms_link linktemplate="externalLink_st_domeditor_1" type="genericLink"> <templatecontent> <cms_value name="ref"> <lang id="§" set="1"> <text> http://www.kulturprojekte-berlin.de/ </text> </lang> </cms_value> <cms_value name="text"> <lang id="§" set="1"> <text> www.kulturprojekte-berlin.de </text> </lang> </cms_value> <cms_value name="comment"> <lang id="§" set="0"></lang> </cms_value> <cms_value name="linktemplate"> <lang id="§" set="1"> <sel> <value> externalLink_st_domeditor_1.HotLink </value> </sel> </lang> </cms_value> <cms_value name="mediaref"> <lang id="§" set="0"></lang> </cms_value> <cms_value name="target"> <lang id="§" set="0"></lang> </cms_value> </templatecontent> </cms_link>

Gropius Bau

Gropius Bau 2023

Herlinde Koelbl. Fotografien 1976–2009

Führungen durch die Ausstellung „Herlinde Koelbl. Fotografien 1976–2009“

F&uuml;hrungen durch die Ausstellung „Herlinde Koelbl. Fotografien 1976–2009“

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Mitten in Berlin gelegen, ist der Gropius Bau ein lebendiger Ort für Begegnungen mit Kunst und miteinander. Als international bedeutendes Ausstellungshaus bietet er Raum für große Ausstellungen und Performances zeitgenössischer Künstler*innen. 

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Unsere Ausstellungen und Veranstaltungen in der &Uuml;bersicht

Alle Highlights in unserem Newsletter

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Die Praxis – Was K&uuml;nstler*innen bewegt&nbsp;ist eine neue Buchreihe des Gropius Bau, die K&uuml;nstler*innen einl&auml;dt, eine T&auml;tigkeit in den Mittelpunkt zu stellen, die sie aus&uuml;ben, die sie beeinflusst hat oder die sie schon lange begleitet. Im ersten Band der Reihe, &Uuml;ber das Weniger Machen, stellt der K&uuml;nstler Rirkrit Tiravanija verschiedene Ideen und Ans&auml;tze zu diesem Thema vor.

Die Praxis – Was K&uuml;nstler*innen bewegt

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Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe&nbsp;Sp&auml;tschicht&nbsp;l&auml;dt der Gropius Bau gemeinsam mit dem Pop-Kultur Festival zu einem kostenfrei zug&auml;nglichen Live-Programm mit DJ-Sets von Planningtorock und Meg10, einem Konzert von Wa22ermann, Performances der Klasse Jimmy Robert, Queer Ping Pong und einem Screening mit dem Arsenal – Institut f&uuml;r Film und Videokunst ein.

Sp&auml;tschicht x Pop-Kultur Festival

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YOKO ONO: MUSIC OF THE MIND

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Nur noch bis 19. Januar 2025 – im M&auml;rz sind wir wieder f&uuml;r euch da! 🐛

BAUBAU

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Fallback-Bild Theatertreffen der Jugend

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In einem bundesweiten Wettbewerb haben sich 60 Ensembles f&uuml;r das diesj&auml;hrige Theatertreffen der Jugend beworben. Die acht von der Jury ausgew&auml;hlten Preistr&auml;ger*innen stehen nun fest. Ihre Produktionen werden im Fr&uuml;hjahr im Haus der Berliner Festspiele gezeigt.

Theatertreffen der Jugend

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Performing Exiles ist ein internationales und interdisziplin&auml;res Festival der Berliner Festspiele, das diasporische Lebenswelten in der Stadt Berlin sichtbar macht und der Frage nachgeht, was der Begriff Exil heute bedeutet. Eine Vorschau des Programms ist bereits ver&ouml;ffentlicht.

Performing Exiles

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Tanz im August ist ein Festival f&uuml;r zeitgen&ouml;ssischen Tanz in Berlin und wird von HAU Hebbel am Ufer pr&auml;sentiert. Mit drei Produktionen ist es auch in diesem Jahr wieder zu Gast im Haus der Berliner Festspiele. Einige Programmhighlights sind bereits im Vorverkauf.

Tanz im August

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Schon jetzt sind acht ausgew&auml;hlte Konzert-Highlights des Musikfest Berlin 2025 ver&ouml;ffentlicht und im Vorverkauf. Dazu geh&ouml;ren Gastspiele der weltbesten Sinfonieorchester und Ch&ouml;re aus den Niederlanden, Frankreich, Belgien und Italien, die nur selten in Berlin zu h&ouml;ren sind.

Musikfest Berlin

Mehr Berliner Festspiele

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bfs25_internationales_literaturfestival_berlin

Das internationale literaturfestival berlin, kurz ilb, gilt als eines der bedeutsamsten Literaturfestivals der Welt. &nbsp;Das Programm des 25.&nbsp;ilb findet vom 11. bis 20.&nbsp;September, das Junge Programm vom 15. bis 24.&nbsp;September 2025 statt. Hauptspielort ist das Haus der Berliner Festspiele. Weitere Spielorte des Jungen Programms sind das Theater an der Parkaue und die gelbe Villa.

25. internationales literaturfestival berlin

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Ein Spielort f&uuml;r Kinder

Spielen, lachen, laut sein, toben, nichts tun – und das in einem Ausstellungshaus! Mit BAUBAU hat die K&uuml;nstlerin Kerstin Br&auml;tsch einen kostenlosen Spielort f&uuml;r Kinder gestaltet, in dem mehr erlaubt ist als verboten. Bunte Wandtapeten, Strukturen, Objekte und eine Reihe von „Loose Parts“ (losen Materialien) formen im Erdgeschoss des Gropius Bau R&auml;ume, die keine festen Vorgaben machen, sondern durch die Aktivit&auml;ten der Kinder bestimmt werden.&nbsp;

BAUBAU

Spielen in der Stadt

Eine kurze Geschichte von 1900 bis heute

Welche Bedeutung wurde und wird dem Spiel im &ouml;ffentlichen Raum heute gegeben? Als Erweiterung von BAUBAU, unserem kostenlosen Spielort f&uuml;r Kinder, sp&uuml;rt Gabriela Burkhalters Pr&auml;sentation&nbsp;Spielen in der Stadt&nbsp;der Geschichte des Spielplatzes seit seiner Entstehung um 1900 bis heute nach. Die kostenlos zug&auml;ngliche Pr&auml;sentation ist in zwei R&auml;umen neben dem Eingang des Spielorts zu sehen.

Spielen in der Stadt

Aktuell im Gropius Bau

BAUBAUEin Spielort f&uuml;r Kinder

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Seit mehr als drei Jahrzehnten erweitert Rirkrit Tiravanija die Vorstellung davon, was in Ausstellungen m&ouml;glich ist. Als Teil seiner Praxis schafft der K&uuml;nstler Situationen, in denen gegessen und getrunken, gespielt und geruht werden kann.&nbsp;Dabei entstehen R&auml;ume f&uuml;r zuf&auml;llige Begegnungen, soziale Beziehungen und deren Scheitern – kurz gesagt: f&uuml;r das Leben. In&nbsp;DAS GL&Uuml;CK IST NICHT IMMER LUSTIG&nbsp;zeigt der Gropius Bau &uuml;ber 80 Werke des K&uuml;nstlers, die zwischen 1987 und 2024 entstanden sind.

Rirkrit Tiravanija:&nbsp;DAS GL&Uuml;CK IST NICHT IMMER LUSTIG

Mit Queer Ping Pong, der Klasse Jimmy Robert, Team Ping Pong, Planningtorock, Meg10 und Wa22ermann

Mitten in Berlin gelegen, ist der Gropius Bau ein lebendiger Ort f&uuml;r Begegnungen mit Kunst und miteinander. Als international bedeutendes Ausstellungshaus bietet er Raum f&uuml;r gro&szlig;e Ausstellungen und Performances zeitgen&ouml;ssischer K&uuml;nstler*innen. Austausch, Diskussion und das Zusammenbringen lokaler und globaler Perspektiven stehen im Mittelpunkt unterschiedlicher Veranstaltungen.

&Uuml;ber den Gropius Bau

Unser Fr&uuml;hjahrsprogramm startet Mitte M&auml;rz mit dem wiederer&ouml;ffneten Spielort <a href="${link:{uuid:{df42e57d-a14a-4b44-a5e4-9d3e7dcab5a6},repository:{website},path:{/bfs-de/gropius-bau/programm/baubau}}}">BAUBAU</a> (ab 22. M&auml;rz)&nbsp;und den Ausstellungen <a href="${link:{uuid:{55d64239-53fe-4b12-8567-a63191c6cae4},repository:{website},path:{/bfs-de/gropius-bau/programm/2025/ausstellungen/vaginal-davis}}}">Vaginal Davis: Fabelhaftes Produkt</a>&nbsp;(ab 21. M&auml;rz)&nbsp;und <a href="${link:{uuid:{9618c701-bd05-432e-b688-5943e1f7fc57},repository:{website},path:{/bfs-de/gropius-bau/programm/2025/ausstellungen/yoko-ono}}}">YOKO ONO: MUSIC OF THE MIND</a>&nbsp;(ab 11. April). Weitere Details zu unseren &Ouml;ffnungszeiten und&nbsp;Tickets&nbsp;findet ihr unter <a href="${link:{uuid:{62c3018b-bb40-46ce-8019-646ec5cd2e4a},repository:{website},path:{/bfs-de/gropius-bau/besuch/informationen}}}">Informationen &amp; Tickets</a>. Wir freuen uns auf euch!

Wir sehen uns im M&auml;rz!

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Jetzt downloaden

Zug&auml;nglicher werden – mithilfe von K&uuml;nstlicher Intelligenz: Mit der neuen KI-basierten App Gropius Bau Prisma k&ouml;nnt ihr Texte in den Ausstellungen in &uuml;ber 36 Sprachen &uuml;bersetzen, als Audio abspielen, Fragen zu den gezeigten Arbeiten stellen und euch w&auml;hrend Veranstaltungen Untertitel in verschiedenen Sprachen anzeigen lassen.&nbsp;

Gropius Bau Prisma

Key Visual Neu

20 Jahre nachdem die K&uuml;nstlerin, Autorin und Performerin Vaginal Davis von Los Angeles nach Berlin zog, zeigt der Gropius Bau die erste umfassende Einzelausstellung ihres Werks in Deutschland. In ihrem wegweisenden Schaffen verbinden sich Punk und Glamour, queerer Aktivismus und Schwarze Gegenkultur sowie Widerstand und Begehren.&nbsp;Vaginal Davis: Fabelhaftes Produkt&nbsp;vereint Installationen, Malereien, Video- und Filmarbeiten, Zines, Texte, Musik sowie Performance und bietet einen &Uuml;berblick &uuml;ber Davis’ vielschichtige Praxis und ihre k&uuml;nstlerischen Zusammenarbeiten.

Vaginal DavisFabelhaftes Produkt

Yoko Ono war ihrer Zeit voraus – und hat mit ihrer k&uuml;nstlerischen Arbeit seit den 1950er Jahren Kunst, Musik und politischen Aktivismus entscheidend gepr&auml;gt. Mit der gro&szlig;en Einzelausstellung&nbsp;YOKO ONO: MUSIC OF THE MIND&nbsp;w&uuml;rdigt der Gropius Bau das wegweisende Schaffen der K&uuml;nstlerin. Im ersten Obergeschoss und Lichthof des Gropius Bau vereint die Ausstellung mehr als 200 Arbeiten aus sieben Jahrzehnten und beleuchtet Onos radikalen Ansatz in Bezug auf Sprache, Kunst und Partizipation, der bis in die Gegenwart hineinwirkt.

YOKO ONOMUSIC OF THE MIND

Aktuelle Ausstellungen

20 Jahre nachdem die K&uuml;nstlerin, Autorin und Performerin Vaginal Davis von Los Angeles nach Berlin zog, zeigt der Gropius Bau die erste umfassende Einzelausstellung ihres Werks in Deutschland. In ihrem wegweisenden Schaffen verbinden sich Punk und Glamour, queerer Aktivismus und Schwarze Gegenkultur sowie Widerstand und Begehren. Fabelhaftes Produkt&nbsp;bietet einen &Uuml;berblick &uuml;ber Davis’ vielschichtige Praxis und ihre k&uuml;nstlerischen Zusammenarbeiten.

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Ab 4. September

Dienstags ist der Gropius Bau geschlossen.

Geschlossen

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Gropius Bau 2024

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Ausstellungen & Projekte

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Festivals & Programmreihen

<h3>Was den Menschen treibt 
 Zu den Fotografien von Herlinde Koelbl 1976–2009</h3>
„Menschen sind unberechenbar“, hat Herlinde Koelbl einmal auf die Frage geantwortet, warum sie eigentlich keine Berge oder Landschaften fotografiere. Vielleicht lässt sich aus diesem Satz schon erkennen, was die Arbeit dieser großen deutschen Fotokünstlerin so besonders macht: Sie will Menschen begreifen, verstehen, etwas darüber erfahren, wie sie leben, womit sie sich umgeben, wo der Schein steckt und wo das Sein, was sie empor reißt und niederschmettert. Ihre Bilder sind intensive Erlebnisse, weil sie aus einem wirklichen Interesse und einer Neugier für das Gegenüber entstehen und der Respekt vor dem Leben der Anderen immer spürbar bleibt. In dieser Fotografie wird niemand bloß gestellt, aber er wird hartnäckig und fordernd befragt. Das gilt für Gerhard Schröder genauso wie für ein Ehepaar in ihrem Wohnzimmer.
Herlinde Koelbl schreibt seit nunmehr über dreißig Jahren an einem großen Roman unserer Epoche. Kapitel um Kapitel fügt sie hinzu, und es scheint, als seien all ihre Projekte Teile einer Kette. Zum ersten Mal ist nun im Berliner Martin-Gropius-Bau eine Ausstellung zu sehen, die die Arbeit von Herlinde Koelbl in ihrer ganzen Breite zeigt. Bislang kannte man ihr Werk allenfalls ausschnitthaft. Neben Ikonen der Porträtfotografie wird es auch viel Überraschendes und Experimentelles geben.
Eigentlich ist sie durch einen Zufall zur Fotografie gekommen. 1976 schenkt ihr ein Freund vier Filme, mit denen sie ihre Kinder beim Spielen fotografiert. Sie merkt sehr schnell: Das ist ihr Medium. Zeit, um über Vorbilder nachzudenken, nimmt sie sich nicht. Sie möchte nicht gefangen sein in einem Stil, sondern schnell zur eigenen Handschrift gelangen. Schritt für Schritt rüstet sie technisch auf, weiß aber von Anbeginn, was sie besonders interessieren wird: Lebens- und Verhaltensmuster. Wenig später erscheint ihre erste Farbreportage über bayerische Märkte im stern.
1980 blickt sie fast ethnologisch in die gute Stube der Deutschen, das Wohnzimmer, „in das man die Welt hineinbittet, um ihr zu zeigen, was man hat“.
Wer die Idee anfänglich für banal hält, wird bald mit Aufnahmen konfrontiert, die viel über Menschen in Räume erzählen, die ihre Wohnzimmer oft genug für andere ein-gerichtet haben, als Statussymbole, als Kulissen des Aufstiegs und Chiffren der Zugehörigkeit. Fast ein Pendant dazu ist ihre „photographische Reise durch Schlafzimmer“, die später entsteht und sie rund um den Globus führen wird. Auch diese Blicke in die intimsten Winkel sind weder voyeuristisch noch belustigend, sondern von einer Gabe des unverkrampften Schilderns. Herlinde Koelbl erfasst wie nur wenige andere Fotografen die Persönlichkeit eines Menschen, weil sie nach den Spuren im Umfeld, im Alltag, natürlich auch an und in den Porträtierten sucht. Und wenn das Objektiv dann doch nicht reicht, greift sie zum Tonband oder zur Filmkamera, um für sich die einzig nur gültige Frage zu beantworten: Wer ist das? Auf grandiose Weise gelingt ihr das in den „Jüdischen Portraits“, an denen sie fünf Jahre lang arbeitet. Lange vor Steven Spielberg erzählt sie die Geschichte der Überlebenden des Holocaust: der Jüngste ist 70, der Älteste 94. „Diese Serie ist ein Markstein für mein persönliches Leben. In den Gesichtern habe ich soviel Spuren von einem schwierigen Leben entdeckt, soviel Traurigkeit, aber auch soviel Weisheit und Bescheidenheit“, sagt Herlinde Koelbl. Bei ihren Gesprächen erfährt sie von den furchtbaren Schicksalen, erlebt aber bei Erika Landau oder Norbert Elias, bei Josef Tal oder George Tabori, was es heißt, ohne Verbitterung und ohne Hass zu leben. „Hass“, sagt Erika Landau, „zerstört einen selbst. Er wirkt wie ein Bumerang“. Dankbar wird sie sein für diese Begegnungen, die ihr einiges abverlangen. Mit Bruno Kreisky und Josef Tal wird sie Freundschaft schließen, weil sich dem ersten Gespräch viele, viele weitere anschließen. Glücksmomente ihres Berufes.
Die erste Überblicksausstellung in Deutschland wird versuchen, das Phänomen Herlinde Koelbl näher zu beleuchten. Das geht nicht chronologisch, sondern nur thematisch. Wer mit ihr über Themen wie Behausungen, Einsamkeit, Arbeit oder Gewalt spricht, merkt schnell, dass sie eigentlich eine Konzeptkünstlerin im besten Sinne ist. Was sie an Mitteln braucht, um ihre Aussage zu untermauern, das nimmt sie sich. Und sie wagt ständig Neues, probiert sich aus, testet Ideen auf Praktikabilität. Fast unbekannt sind ihre abstrakten Arbeiten, die die Spuren der Vergänglichkeit betonen – Risse in einer Straßendecke oder Stücke von verkohltem Holz mit faszinierenden Mustern. Spuren von der Schönheit der Dinge, die immer wieder in ihrem Werk auftauchen. „Mein Denken“, sagt sie, „war immer vorausschauend, dafür habe ich mir meine eigenen Maßstäbe gesetzt, mir erlaubt, Dinge anders zu denken. Wenn ein Künstler danach schielt, wie etwas ankommt, dann ist er schon verloren.
Diese Freiheit des Denkens, die Freiheit für meine Arbeit war und ist mir ganz entscheidend wichtig.“ Wenn sie von Verlagen hört, es müsse sich doch rechnen, stachelt sie das erst recht an.
Auch bei den „Spuren der Macht“ war das so, der vielleicht wichtigsten Langzeitstudie über die Eliten der Bundesrepublik Deutschland. Gerade weil sie in ihren „Sitzungen“ nicht danach unterscheidet, wer gesellschaftlich wichtig und unwichtig ist, weil sie in ihrem Gegenüber erst einmal den Mensch sieht, ist sie fünfzehn Persönlichkeiten dieses Landes besonders nahe gekommen, darunter Angela Merkel, Gerhard Schröder und Frank Schirrmacher. Nahe wie niemand vor ihr. Und wahrscheinlich auch keiner nach ihr. Acht Jahre lang stellte sie die Frage, wie das Amt den Menschen verändert, wie und ob sich die Persönlichkeit verformt, wo Sucht beginnt und Entzug einsetzt. Besonders gut und eindringlich gelingt das beim grünen Vorkämpfer und späteren Außenminister Joschka Fischer. Herlinde Koelbl erlebt die Häutungen dieses Politikers, spürt, wie er sich ständig neu erfindet, um seiner Rolle gewachsen zu sein und wird Zeugin von ehrlichen Geständnissen über die von ihm befeuerten Zerwürfnisse in seinem Privatleben. Nie hat man Fischer authentischer gesehen als bei Koelbl. Wahrscheinlich würde er heute keine Interviews mehr geben, in denen er über seine Ängste, sein Versagen, sein Unvermögen und seine Frauen spricht. Man sieht schon in der veränderten Körperhaltung, wie sich der Panzer um Fischer wieder schließt und die staatsmännische Geste wichtiger wird, als die offene Aussage. Über acht Jahre lang beschäftigt sich Herlinde Koelbl intensiv mit den Mächtigen, sammelt, was die Zeitungen über sie schreiben. „Ich habe viel über Machtstrukturen begriffen, über Gewinn und Nachteil, Bestätigungen fürs Ego und was dazu gehört, an der Spitze zu bleiben“, sagt sie. „Spuren der Macht“ ist ein faszinierender Versuch, immer wieder zu überprüfen, wie der gewohnte Machtanspruch ins Eigene greift. Herlinde Koelbl gelingt das mit Nähe und Distanz. Über dreißig Jahre befindet sich Herlinde Koelbl nun schon auf einer fotografischen Reise, und das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn global hat sie schon immer gedacht. Nun macht sie Station in Berlin, hat ihr Archiv durchforstet und nach Arbeiten gesucht, die über den Tag hinausweisen. Viele sind darunter, sehr viele, die Gültigkeit besitzen, die sich auch eingebrannt haben in das kollektive Gedächtnis, andere wieder sind Momentaufnahmen, die aber viel über die tieferen Dinge des Lebens sagen, die der Fotokünstlerin so wichtig sind. „Ich interessiere mich für Menschen. Aber es muss weitergehen als unter die Oberfläche. Das ist das ganze Geheimnis.“ Und das künstlerische Credo der Herlinde Koelbl.
Ingolf Kern

Herlinde Koelbl.

Veranstaltungen F.C. Gundlach

Ausstellungen 2009

2009

Programm

Berliner Festspiele

Heute keine Veranstaltungen der Berliner Festspiele

Veranstaltungen heute

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Das internationale und interdisziplin&auml;re Festival der Berliner Festspiele

Performing Exiles

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37.&nbsp;Internationales Festival Berlin

Tanz im August

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Das internationale literaturfestival berlin, kurz ilb, gilt als eines der bedeutsamsten Literaturfestivals der Welt.

25. internationales literaturfestival berlin

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Einige unserer diesj&auml;hrigen Veranstaltungen k&ouml;nnen Sie nach der Live-Auff&uuml;hrung digital in der Mediathek der Berliner Festspiele h&ouml;ren.&nbsp;Au&szlig;erdem stehen On Demand-Angebote aus vergangenen Jahren zur Verf&uuml;gung.

Musikfest Berlin in der Mediathek

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Das internationale Jazzfest Research Lab l&auml;dt unter anderen Wissenschaftler*innen und Studierende ein, sich kritisch mit dem Archiv des Festivals, seinen Programmen, Macher*innen, Musiker*innen und nicht zuletzt seinen Mythen auseinanderzusetzen.&nbsp;Im Sommersemester 2024 besch&auml;ftigten sich Studierende der Universit&auml;t der K&uuml;nste Berlin sowie der Universit&auml;t Hildesheim in zwei Seminaren mit der Geschichte des Jazzfest Berlin unter verschiedenen Aspekten. In diesem Film geben die Beteiligten einen ersten Einblick, wie es ihnen mit dem Untersuchungsgegenstand ergangen ist

Introducing: Jazzfest Research Lab

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Anl&auml;sslich seines 60-j&auml;hrigen Jubil&auml;ums feiert das Jazzfest Berlin in Zusammenarbeit mit circa 35 Partner*innen und Initiativen und unter Einbeziehung von &uuml;ber 350 Teilnehmenden aller Altersgruppen die kulturelle Vielfalt des Nachbarkiezes Moabit.&nbsp;Im Juni 2024 wurden stellvertretend mit 20 Partner*innen Interviews gef&uuml;hrt, die ihre Perspektiven, W&uuml;nsche und Ideen f&uuml;r das Jazzfest Community Lab Moabit vorstellen. Einen ersten Einblick bekommen Sie in diesem Film.

Introducing: Jazzfest Community Lab Moabit

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Kuratiert von Meron Mendel und Saba-Nur Cheema&nbsp;

Vom 13. bis 16. Juni 2024 fanden die interdisziplin&auml;ren Thementage „Reflexe &amp; Reflexionen“ zum Israel-Pal&auml;stina-Konflikt und dessen Folgen f&uuml;r die Gesellschaft in Deutschland im Haus der Berliner Festspiele statt. Ab sofort finden Sie Video- und Tonmitschnitte der Diskursveranstaltungen in der Mediathek der Berliner Festspiele!

Reflexe &amp; Reflexionen. Der 7. Oktober, der Gaza-Krieg und die Debatte in Deutschland

In der Mediathek

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Die 10 bemerkenswerten Inszenierungen

In einer Pressekonferenz am 26. Januar hat die Kritiker*innen-Jury des Theatertreffens ihre Auswahl der 10 bemerkenswerten Inszenierungen f&uuml;r das Theatertreffen 2024 bekannt gegeben. Wir gratulieren den nominierten Produktionsteams und allen Beteiligten herzlich! Der Spielplan erscheint am 5. April.

Theatertreffen 2024

„Radical Playgrounds“, ein Kunstparcours am Gropius Bau, besch&auml;ftigt sich elf Wochen lang mit den Unterschieden zwischen den Konzepten des Spiels als Wettkampf und dem freien Spielen. Besucher*innen sind eingeladen, die vielf&auml;ltigen Installationen und Skulpturen zu begehen, zu erklimmen und zu aktivieren und das Projekt gemeinsam zu gestalten.

Summer School 2025

Im Rahmen von Performing Exiles findet vom 16. bis 28.&nbsp;Juni 2025 die „Summer School“ statt. Angeboten werden Workshops, Seminare und Mentoring. Die Teilnehmenden besuchen die Vorstellungen und Gastspiele des Festivals und machen Ausfl&uuml;ge zu k&uuml;nstlerischen Initiativen und Kulturinstitutionen aus ganz unterschiedlichen Disziplinen und Kontexten in Berlin. Eine &ouml;ffentliche Pr&auml;sentation der laufenden Arbeiten und Recherchen der Teilnehmenden im Haus der Berliner Festspiele bildet den Abschluss des Programms.

Open Call

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Die Massaker, Geiselnahmen und Raketenangriffe der Hamas ersch&uuml;ttern uns tief. Der grausame Angriff auf Israel am 7.&nbsp;Oktober hat uns fassungslos gemacht und erstmal auch sprachlos.

Die Berliner Festspiele zu den aktuellen Ereignissen in Israel, Gaza und Deutschland

Mit dieser Absichtserkl&auml;rung bringen wir, die unterzeichnenden Kulturorganisationen, unsere Absicht zum Ausdruck, ukrainische Theaterk&uuml;nstler:innen in unseren H&auml;usern zu empfangen, zu beherbergen und aufzuf&uuml;hren, um die ukrainische Theaterarbeit f&uuml;r die europ&auml;ische Gemeinschaft sichtbar zu machen.

Unterst&uuml;tzung der ukrainischen Kulturszene

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Das Musikfest Berlin 2025 bringt Gastspiele der weltbesten Sinfonieorchester und Ch&ouml;re aus den Niederlanden, Frankreich, Belgien und Italien zusammen, die nur selten in Berlin zu h&ouml;ren sind. Das vollst&auml;ndige Programm ist ver&ouml;ffentlicht und der Vorverkauf l&auml;uft.

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Im August 2025 ist das Festival Tanz im August mit drei Produktionen im Haus der Berliner Festspiele zu Gast. Zwei Produktionen sind bereits im Vorverkauf.

Vorschau