Samstag 25. Juli 2009 | 18:00 bis 24:00
Ort: Martin-Gropius-Bau, Kinosaal
Anlässlich des 90-jährigen Jubiläums der Gründung des Staatlichen Bauhauses 1919 in Weimar und zum Auftakt der Ausstellung Modell Bauhaus präsentieren der Martin-Gropius-Bau und der deutsch-französische Kulturkanal ARTE eine Filmnacht
Der Martin-Gropius-Bau und der deutsch-französische Kulturkanal ARTE zeigen zwischen 18 und 24 Uhr insgesamt sechs Filme, die die Geschichte der berühmtesten Gestaltungshochschule des 20. Jahrhunderts behandeln. Darunter Porträts der Fotografin Grete Stern und der Meister Laszlo Moholy-Nagy und Paul Klee. Der Abend wird mit der Dokumentation „Bauhaus – Modell und Mythos“ von Kerstin Stutterheim und Niels Bolbrinker eröffnet, der nach der Essenz der Bauhausprinzipien fragt und auch die Konflikte offenlegt.
Programm
18:00 Begrüßung und Einführung
18:15 Bauhaus – Modell und Mythos
Dokumentation von Kerstin Stutterheim und Niels Bolbrinker, ARTE/MDR 1998/2009
20:00 Design: Der Wassily-Sessel
Dokumentation von Danielle Schirman, ARTE France/LAPSUS 2003
20:30 Das permanente Experiment: László Moholy-Nagy und das Bauhaus
Dokumentation von Jens Schmohl, ARTE/BR 1996
21:30 Pause
22:00 Baukunst: Das Bauhaus von Dessau
Dokumentation von Frédéric Compain, ARTE France/Les Films d’Ici 2000
22:30 Paul Klee und das Bauhaus
Dokumentation von Leonore Brandt, ARTE/MDR 2005
23:00 Grete Stern, Fotografin, geboren 1904
Dokumentation von Antonia Lerch, ARTE/ZDF 1993
Während dieser Filmnacht ist die Ausstellung „Modell Bauhaus“ bis 24 Uhr geöffnet.
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Im Rahmen der Ausstellung „Modell Bauhaus“
Programm
18:00 Einführung
Dr. Annemarie Jaeggi, Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Direktorin
18:15 Bauhaus – Modell und Mythos
Dokumentation von Kerstin Stutterheim und Niels Bolbrinker, ARTE/MDR 1998/2009, 104 Min.
Bis heute gilt das Bauhaus als Ausgangspunkt der modernen Architektur und des Designs. Doch „Bauhaus“ ist mehr als das kubische weiße Flachdachhaus, der Stahlrohrstuhl oder die Bauhaus-Lampe. Das Bauhaus war vor allem eine Ausbildungsstätte, die bis heute Modellcharakter hat. Hier lehrten weltbekannte Künstler wie Wassily Kandinsky, Oskar Schlemmer und Mies van der Rohe.
Diese wohl umfassendste kritische Darstellung der künstlerischen und politischen Ziele des Bauhauses in einem Filmporträt gibt Einblick in die Essenz der Bauhaus-Prinzipien, die Konflikte, die zur Verlegung des Bauhauses von Weimar nach Dessau führten, die Auflösung der Schule in der Nazi-Zeit, die Bautätigkeit im jungen Staat Israel und in die Entstehung des Mythos vom „Bauhaus“ in den USA
20:00 Design: Der Wassily-Sessel
Dokumentation von Danielle Schirman, ARTE France/LAPSUS 2003, 25 Min.
Marcel Breuer ist erst 20 Jahre alt, als er 1922 zum Bauhaus kommt. Die Welt drängt es nach Veränderung und Freiheit. Mobilität und Geschwindigkeit sind Zeichen der Zeit. Deshalb verwundert es nicht, dass sich der junge ungarische Designer 1925 bei der Gestaltung seines Wassily-Stahlrohrstuhls vom Fahrrad inspirieren lässt. Dieser Design-Klassiker, auch B 3 genannt, ist Wassily Kandinsky gewidmet und steht für die revolutionäre Verwendung von Stahlrohr. Er ist eine Art Gesamtkunstwerk, der im Film unter Einsatz von 3-D-Animationstechnik analysiert, in seine Formen zerlegt und in den Kontext der Kunstgeschichte seiner Zeit eingeordnet wird.
20:00 Das permanente Experiment: László Moholy-Nagy und das Bauhaus
Dokumentation von Jens Schmohl, ARTE/BR 1996, 56 Min.
Der ungarische Künstler László Moholy-Nagy war Maler, Designer und Fotograf. Seine Gedankenwelt und sein Werk, überhaupt sein ganzes Leben verkörpern auf exemplarische Weise das gewagte Abenteuer der Avantgardisten während der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts.
1923 ans Bauhaus gerufen, lehrte er dort bis 1928 neben Gropius, Kandinsky, Klee und Schlemmer. Während des Nationalsozialismus emigrierte er über Stationen in den Niederlanden und England schließlich in die USA. In Chicago gründete Moholy-Nagy 1936 das „New Bauhaus“, später das „Institute of Design“. Die ständige Suche nach neuen Ausdrucksformen bedeutete für Moholy-Nagy ein permanentes Experiment zwischen Malerei, Typographie, Fotografie, Film, Bildhauerei und Industriedesign.
21:30 – 22:00 Pause
22:00 Baukunst: Das Bauhaus von Dessau
Dokumentation von Frédéric Compain, ARTE France/Les Films d’Ici 1999, 28 Min.
In Dessau entstand 1926 nach Entwürfen von Walter Gropius die Hochschule für Gestaltung, das Bauhaus. Der Bau mit seinen geradwinkligen Glasfassaden und seinen Flachdächern ist eines der markantesten Beispiele der Architektur des 20. Jahrhunderts – und gleichzeitig ein Manifest für eine Ästhetik der Transparenz: Alle Räume stehen miteinander in Verbindung, alles fördert die Bewegung, den Austausch und den Kontakt der Studenten verschiedener Disziplinen. Rasch galt das Gebäude als Gropius' architektonisches Hauptwerk. Doch das Bauhaus wurde schnell zum Politikum und musste 1932, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Dessau, nach Berlin umziehen, wo es letztendlich geschlossen wurde. Der Plan, das Gebäude teilweise abzureißen, wurde schließlich fallengelassen. 2006 wurde der Bau umfassend saniert.
22:30 Paul Klee und das Bauhaus
Dokumentation von Leonore Brandt, ARTE/MDR 2005, 30 Min.
Paul Klee gilt heute als einer der fantasievollsten und erfinderischsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Im Herbst 1920 wird er ans Bauhaus berufen, eine Einladung mit Folgen: Klee sagt sofort zu – und bleibt über zehn Jahre lang. Die Dokumentation begleitet Paul Klees Enkel Alexander Klee an die „Bauhäuser" in Weimar und Dessau. Die Dokumentation zeichnet Klees Leben und Wirken während seiner Bauhaus-Zeit an Originalschauplätzen nach: seine akribische, originelle Lehrtätigkeit, die Diskussionen im Meisterrat des Bauhauses, der zunehmend als Last empfundene Spagat zwischen seiner Kunstproduktion und der Lehrtätigkeit, die künstlerische und politische Polarisierung an der Schule und schließlich die Aufkündigung seiner Mitarbeit am Bauhaus
23:00 Grete Stern, Fotografin, geboren 1904
Dokumentation von Antonia Lerch, ARTE/ZDF 1993, 56 Min.
1904 in Wuppertal geboren, studierte Grete Stern in Stuttgart an der Kunstgewerbeschule und anschließend in Berlin Fotografie bei dem Bauhaus-Fotografen Walter Peterhans. International bekannt wurde sie in den 1930er Jahren durch ihre Porträts von Bertold Brecht und Helene Weigel sowie ihre Arbeit mit der Künstlerin Ellen Auerbach im gemeinsamen Fotostudio ringl + pit. 1933 emigrierte Grete Stern nach London und von dort aus mit ihrem Mann, dem Fotografen Horatio Copolla, der ebenfalls am Bauhaus bei Walter Peterhans studiert hatte, nach Argentinien, wo sie bis 1985 weiter als Fotografin tätig blieb.
Für den Film hat Antonia Lerch die 1999 verstorbene Fotografin in Buenos Aires besucht und mit ihr und ihrer Familie über Grete Sterns Leben und Werk gesprochen.