Gespräch

Im Gespräch: Rachel Cusk und Julienne Lorz

Im Rahmen von Louise Bourgeois: The Woven Child

Porträts von Rachel Cusk und Julienne Lorz

Rachel Cusk, Foto: Siemon Scamell-Katz / Julienne Lorz, Foto: Victoria Tomaschko

Die Schriftstellerin Rachel Cusk und die Kuratorin der Ausstellung, Julienne Lorz, sprechen in dieser Veranstaltung über das Schaffen von Louise Bourgeois. Sie nehmen dabei Bezug auf ihre Beiträge zum Katalog der Ausstellung, Die aus Stoff gefertigte Frau von Rachel Cusk und Wiedergutmachen: Spinnen, Nadeln und Cells im Werk von Louise Bourgeois von Julienne Lorz.

Am Tag der Veranstaltung wird das Restaurant Beba eine Variation von Louise Bourgeois’ Rezept für Ochsenschwanzeintopf servieren, das in FOOD SEX ART: The Starving Artists’ Cookbook (1991) veröffentlicht wurde.

Zusammen mit dem Ausstellungskatalog ist eine kuratierte Auswahl von Publikationen zu Louise Bourgeois in der Buchhandlung Walther König im Gropius Bau erhältlich.

Rachel Cusk ist Autorin von zehn Romanen, drei Sachbüchern, einem Theaterstück und zahlreichen kürzeren Essays und Memoiren. Ihr erster Roman, Saving Agnes, wurde 1993 veröffentlicht. Ihr jüngster Roman, Second Place, wurde 2021 veröffentlicht. Cusk studierte Englisch in Oxford und veröffentlichte ihren ersten Roman im Alter von 26 Jahren. Die Themen der Weiblichkeit und Gesellschaftssatire blieben in den nächsten zehn Jahren zentral für ihr Werk. Als Reaktion auf die formalen Probleme des Romans, der weibliche Erfahrungen repräsentiert, begann sie, sich zusätzlich mit Sachbüchern zu beschäftigen. Ihre autobiografischen Berichte über Mutterschaft und Scheidung (A Life’s Work und Aftermath) waren so bahnbrechend wie umstritten. In jüngster Zeit entwickelte sie eine neue schriftstellerische Form, die persönliche Erfahrungen wiedergibt, dabei aber die Politik der Subjektivität und des Literalismus vermeidet und frei von erzählerischen Konventionen bleibt. Dieses Projekt wurde zu einer Trilogie (Outline, Transit und Kudos). Outline gehörte zu den Top-5-Romanen des Jahres 2015 in der New York Times.

Julienne Lorz ist Kuratorin der Ausstellung Louise Bourgeois: The Woven Child (2022) im Gropius Bau sowie eine der Autor*innen des begleitenden Ausstellungskatalogs. Ihre vorherige Ausstellung Louise Bourgeois. Strukturen des Daseins: Die Zellen (2015) im Haus der Kunst wurde in zahlreichen Städten gezeigt. Von 2008 bis 2017 kuratierte Lorz verschiedene internationale Projekte, monografische und thematische Ausstellungen im Haus der Kunst in München mit Künstler*innen wie Allora & Calzadilla (2008), Haegue Yang (2012), Joëlle Tuerlinckx (2013) und Laure Prouvost (2015). Im Jahr 2018 wurde sie Hauptkuratorin des Gropius Bau in Berlin. Zusammen mit Natasha Ginwala kuratierte sie dort die Ausstellung And Berlin Will Always Need You. Art, Craft and Concept Made in Berlin (2019). Thea Djordjadzes Ausstellung all building as making (2021–2022) wurde ebenfalls von ihr kuratiert. Seit Oktober 2021 ist Julienne Lorz Professorin für Expanded Museum Studies an der Universität für angewandte Kunst in Wien. 2022 co-kuratiert sie auch die Ausstellung zu Joan Jonas am Haus der Kunst.