Performance | YOYI! Care, Repair, Heal
Daniella Valz Gen
Den zweiten Teil von SERAFINE1369s Programm visions bilden sieben Soundarbeiten von verschiedenen Künstler*innen und Forscher*innen, die den ganzen Tag über zu hören sein werden. Das Listening Programme stellt die Vorstellung in Frage, dass Performance eine Form sei, bei der das Zusehen im Mittelpunkt steht. Es lädt die Besucher*innen ein, sich auf verschiedene Töne, Strukturen und Klangformen einzulassen und zuzulassen, dass diese Schwingungen ihre Körper erfassen.
visions ist ein Live-Performances Programm, das einen verkörperten Ansatz für die Auseinandersetzung mit Live-Arbeiten und Choreographien fördern will, bei dem alle anwesenden Körper einbezogen und die Sinne jenseits des Sehens aktiviert werden; eine Einladung, das wahrzunehmen, was beschworen wird, was aufgewühlt wird und an die Oberfläche jedes einzelnen unserer Körper steigt, in Beziehung und als Reaktion auf die Umgebung. So ist jedes der Angebote in gewisser Weise immersiv. Alle Veranstaltungen sind kostenlos und finden während der regulären Öffnungszeiten des Gropius Bau statt.
Die von Soft Tissue Studio entworfene Szenografie verändert sich leicht mit jedem Angebot und bietet einen Raum, in dem sich Besucher*innen auf das Listening Programme einlassen und so ausbreiten und einrichten können, wie es für jede*n Einzelne*n angenehm ist.
B Xovington Xam-Xumana versteht sich selbst als Sound Artist und Strategic Designer. Als Musikproduzent*in stützt sich Xovington vor allem auf zwei Jahrzehnte Erfahrung als Saitenmusiker*in: eigenständig, in Zusammenarbeit mit anderen Musiker*innen und mit unabhängigen Labels veröffentlichte Xovington Musikprojekte, die von Kritiker*innen sehr positiv aufgenommen wurden. Xovington vertritt die Ansicht, dass sich Klangkulturen besser als „Behälter“ für mimetische und akustische Phänomene begreifen lassen als durch die Beschränkung auf ihren Status als Mutter der Musik.
B Xovington Xam-Xumana
© B Xovington Xam-Xumana
bartiras Arbeit ist eine Antwort auf das Informationszeitalter. bartira untersucht, auf welche Weise technologiegestützte Projekte und Erfahrungen das Verständnis zeitgenössischer Kunstformate in Frage stellen können. Sie nährt sich von spätkapitalistischen Implikationen wie der Omnipräsenz von Technologie, dem Zusammenbruch der Umwelt und der Einwanderung, um einen Überblick über gesunde Narrative zu gewinnen und diese zu schützen sowie unsere politische Vorstellung von westlicher Vorherrschaft und kolonialen Überresten zu befreien.
bartira
Foto: Amanda Agyei
CAConrad arbeitet seit 1975 mit den antiken Technologien der Poesie und des Rituals. CAConrad ist Autor*in von AMANDA PARADISE: Resurrect Extinct Vibration (Wave Books, 2021) sowie von neun weiteren Gedichtbänden. Im Jahr 2022 erhielt CAConrad den Ruth Lilly Poetry Prize, ein Creative Capital Stipendium, ein Pew Fellowship, einen Lambda Literary Award, einen Believer Magazine Book Award und den Gil Ott Book Award. Das Theaterstück The Obituary Show wurde 2022 von Augusto Cascales verfilmt. CAConrad unterrichtet unter anderem an der Columbia University in New York City und am Sandberg Art Institute in Amsterdam.
CAConrad
Foto: Augosto Cascales
Daniella Valz Gen ist Dichter*in, Künstler*in und Orakel. Die Arbeit von Daniella Valz Gen erforscht die Zwischenräume zwischen Sprachen, Kulturen und Wertesystemen mit einem Schwerpunkt auf Verkörperung und Ritual. Daniella Valz Gen praktiziert Weissagungen in verschiedenen Formen und kanalisiert die uralte andine Rolle des Quipucamayoc in der Begegnung von Mustern, Knoten und Sinngebung als Strategie, um lineares Denken in Frage zu stellen.
Sammy Paloma ist Künstlerin, Lyrikerin und Hexe, sie lebt zwischen Bristol und Shetland im Vereinigten Königreich. Sie malt, sticht Tattoos, singt in etwa ein Falsett, schreibt Gedichte und entwickelt Computerspiele. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit dem Hören auf Feen, mit der Wahrsagerei, die lineare Zeit durcheinanderbringt, mit Trauerritualen und Nekromantie. 2021 begann sie ein „Choose your own adventure“-Buch zu schreiben, in dem sie sich immer noch verloren ist.
Sammy Paloma
Courtesy: Sammy Paloma
Gillian Walsh ist eine Künstlerin aus Brooklyn, New York, wo sie seit ihrer Geburt lebt. Sie macht lange, formale Choreografien, die darauf abzielen, neue Wege zu finden, um Tanz, Zeit und Formen des Zusammenseins zu erleben. In den letzten Jahren hat sie Performances in The Kitchen, Performance Space New York, Performa, Danspace Project, The Watermill Center und anderen präsentiert. Ihre Arbeit wurde von Kritiker*innen der New York Times ausgewählt. Sie war Teil des Residenzprogramms von The Watermill Center, MoMa PS1, Stiftung Insel Hombroich und ISSUE project room. Sie war Associate Artist im Performance Space New York und wurde 2013 und 2018 für den New York Dance and Performance Bessie Award nominiert. Derzeit ist sie beim Danspace Project in der St. Marks Church auf der Bowery in Residenz, wo sie 2023 ihr nächstes Werk uraufführen wird. In den letzten zehn Jahren hat sie auch mit einer Reihe von Künstler*innen aus New York zusammengearbeitet und kooperiert derzeit mit Richard Maxwell/New York City Players. Gillian Walsh arbeitet als Craniosacral-Therapeutin und ist 1/2 Mitglied der Band Gods Not Finished.
Gillian Walsh, 2019
Foto: Res
nwakke ist Künstler*in, DJ und Musiker*in und arbeitet mit Tanz, Video und Schreiben. Die Identität dieser Performance ist ein Mittel zur Entdeckung, zum Aufbau von Welten und zur Erforschung von Erfahrung, Geschichte, Wissen und Natur, zum Nachdenken über Fürsorge, zum Nachdenken über Beziehungen, zum Nachdenken über Freiheit und Sicherheit.
nwakke
Foto: nwakke
Veza Fernandez ist eine in Wien lebende Tanz-, Stimm- und Performancekünstlerin. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit der Poetik und Politik des stimmlichen Ausdrucks als Ort der Beziehung, der Imagination und der Transformation. Sie verbindet Sing-, Schreib-, Tanz- und Sprachpraxen als körperliche Formen des Studiums, des Experimentierens und der Performance. Ihre Stücke sind einfühlsam und intensiv und stellen eine vielstimmige Versammlung von Stimmen und Präsenzen dar, die sich danach sehnen, sich zu bewegen und bewegt zu werden. Ihr Hintergrund erstreckt sich über die Bereiche Philologie, Pädagogik, Theater, Musik und zeitgenössischer Tanz. Bereiche, die auf die eine oder andere Weise ihre künstlerischen Recherchen und ihren Modus Operandi in der Kunstproduktion und Kunstpräsentation beeinflussen. Ihre Arbeit ist stark lokal verwurzelt und dringt aus der queeren Untergrundszene in größere Tanz-, Theater- und Kunstinstitutionen ein. Sie hat einen Master in Choreografie von der DAS Graduate School (Amsterdam Academy for Theatre and Dance). Ihre Arbeiten wurden unter anderem im brut Wien, Tanzquartier Wien, Sophiensaele Berlin, Gesnerallee Zürich, de Singel Antwerpen, Frascati Amsterdam, La Casa Encendida Madrid, Kunsthaus Graz, ARTENA Art Foundation Düsseldorf gezeigt.
Konzept, Stimme, Schnitt: Veza Fernandez, Musik: Tony Renaissance, Aufnahme: Manuel Riegler
Grafik und Foto: Ju Aichinger