Live Performance | YOYI! Care, Repair, Heal
Florence Peake, Remake, performende Person: Rachel Gildea Foto: Gian Paolo Cottino
Den dritten und letzten Teil von SERAFINE1369s Programm visions bilden Performancearbeiten von keyon gaskin und Florence Peake. Mit den Erfahrungen der vergangenen Wochen lädt das Programm dazu ein, Live-Performances aus einer körperbasierten Perspektive zu erleben, die alle Personen im Raum miteinschließt.
visions ist ein Live-Performances Programm, das einen verkörperten Ansatz für die Auseinandersetzung mit Live-Arbeiten und Choreographien fördern will, bei dem alle anwesenden Körper einbezogen und die Sinne jenseits des Sehens aktiviert werden; eine Einladung, das wahrzunehmen, was beschworen wird, was aufgewühlt wird und an die Oberfläche jedes einzelnen unserer Körper steigt, in Beziehung und als Reaktion auf die Umgebung. So ist jedes der Angebote in gewisser Weise immersiv. Alle Veranstaltungen sind kostenlos und finden während der regulären Öffnungszeiten des Gropius Bau statt.
Die von Soft Tissue Studio entworfene Szenografie verändert sich leicht mit jedem Umbau.
Florence Peake ist Künstler*in in London und schafft seit 1995 Einzel- und Gruppenperformances, die mit einer umfangreichen visuellen Kunstpraxis verknüpft sind. Florence Peake produziert Bewegung, interaktive Skulpturen und Gemälde, die die Physikalität des ganzen Körpers nutzen. Peakes Texte, Filme und Zeichnungen, reagieren aufeinander und beeinflussen sich gegenseitig, um Ideen zu artikulieren, zu erweitern und voranzutreiben. Die Arbeit erforscht Begriffe wie Materialität und Physikalität: der Körper als Ort und Vehikel des Protests; das Erotische und Sinnliche als Mittel der Queerifizierung der Materialität; der subjektive und imaginierte Körper als Kraft, die jenen Kräften gleichkommt, die sich in unserer objektiven, fleischgebundenen Welt bewegen. Durch die Ermutigung zu chaotischen Beziehungen zwischen Körper und Material schafft Peake radikale und ausgefallene Performances, die wiederum temporäre Allianzen und Mikrocommunitys innerhalb des Publikums erzeugen. Peakes Malerei ist eine Erweiterung des Körpers und der Performance: sie wird mit Gesten und auf performative Weise erzeugt und ist sowohl eine Manifestation des Körpers in Bewegung als auch der Art und Weise, wie persönliche Erfahrungen und Gefühle im Gewebe und in den Knochen festgehalten werden. Die malerische Praxis verbindet sich mit der Bildhauerei und der Performance in einer wechselseitigen Beziehung: sie treten in einen gemeinsamen Dialog ein und schaffen vielfältige Formen der Verarbeitung von Performance und der Wechselbeziehungen zwischen Tänzer*innen, Publikum und Ort.
Peake ist Teil der Hayward Gallery’s touring British Art Show 9 (2021). Peakes Arbeiten wurden an folgenden Orten präsentiert: im Theater Arsenic und im Theater Sudpol in der Schweiz (2020) sowie auf der Biennale von Venedig 2019; im CRAC Occitanie, Sète, Frankreich (2018), beim London Contemporary Music Festival, Großbritannien (2018), bei Bosse & Baum, London, Großbritannien (2019); im De La Warr Pavilion, Bexhill, Großbritannien (2018), im Palais De Tokyo, Paris, Frankreich (2018); in der Hayward Gallery, London, Vereinigtes Königreich (2018), Wysing Arts Centre, Cambridge, Vereinigtes Königreich (2017), Studio Leigh, London, Vereinigtes Königreich (2017); Sara Zanin Gallery, Rom, Italien (2017); Serpentine, London, Vereinigtes Königreich (2016); Whitechapel Gallery, London, Vereinigtes Königreich (2016); ICA, London (2016); Modern Art Oxford (2016); BALTIC, Newcastle, Vereinigtes Königreich (2013), Frieze, London, Vereinigtes Königreich (2013), Yorkshire Sculpture Park (2012).
Florence Peake, Factual Actual, National Gallery. Performende Person: Natifah White
Foto: Anna Arca