Performance
Michael Barenboim und das Nasmé Ensemble, Vaginal Davis, Christian Fritzenwanker, Richard Gabriel Gersch, Daniel Hendrickson, Bakr Khleifi, Nele Ruckelshausen, Susanne Sachsse, Marc Siegel, Martin Siemann, Pola Sieverding und Boris Wilsdorf
Courtesy: CHEAP
Anlässlich der Berlin Art Week 2025 und der Abschlusswoche der Ausstellung Vaginal Davis: Fabelhaftes Produkt lud das Kunstkollektiv CHEAP unter anderem den Violinisten Michael Barenboim und das Nasmé Ensemble zu seiner neuen Performance-Auftragsarbeit The Word Falls ein, die eigens für den Lichthof des Gropius Bau konzipiert wurde.
Die Performance The Word Falls des Berliner Kunstkollektivs CHEAP entfaltet sich als Zusammenarbeit mit Nebel, Musik, Wrestling, Poesie und Recht. Durch die Auseinandersetzung mit Gedichten und Gerichtsentscheidungen erforscht die Performance die Mechanismen der Kompliz*innenschaft und die Tragödie des Wortes. Die Interpretationen klassischer Werke durch das Nasmé Ensemble – von europäischer Kammermusik bis hin zu arabischen und palästinensischen Kompositionen – in Kombination mit Bakr Khleifis virtuosem Oud-Spiel treffen auf die charakteristische Punk-Ästhetik von CHEAP. Zusammen durchbrechen sie mit Dringlichkeit und Klarheit den Nebel des Leugnens.
„Worte tun Dinge, hören wir. Aber was tun sie jetzt? Warum tun sie nicht das, was wir von ihnen brauchen? Wäre es wirkungsvoller gewesen, hätten wir sie gar nicht erst benutzt? Nein. Versteht uns nicht falsch. Wir sind nicht gegen Worte. Wir sind keine Anti-Wort-Beauftragten. Es sind die Worte, die plötzlich anti sind. Das Wort stürzt. Zurück bleiben Musik und Poesie, der Buchstabe des Gesetzes und ein Streichquintett, ein bisschen Ethik und etwas Fertigungstechnik, eine Schaukel im Nebel und neun Hornlautsprecher.“ – CHEAP
CHEAP
Vaginal Davis – Performance
Daniel Hendrickson – Performance
Susanne Sachsse – Konzept, Text, Performance
Marc Siegel – Text, Performance
Christian Fritzenwanker – Kurator für Ästhetik
Tyme Khleifi – Kuratorische Assistenz
Michael Barenboim und das Nasmé Ensemble, Bakr Khleifi – Musik, Performance
Richard Gabriel Gersch, Nele Ruckelshausen – Performance
Martin Siemann – Video, Licht
Pola Sieverding – Live-Video
Boris Wilsdorf – Sound
Christian Fritzenwanker, Janette Peters – Make-up
Xiu Xiu – Zusätzliche Musik
Im Arabischen beschreibt „nasmé“ einen Lufthauch. Mit fünf Musiker*innen – Studierenden und Absolvent*innen der Barenboim-Said Akademie – aus verschiedenen Regionen Palästinas hat Michael Barenboim das Nasmé Ensemble gegründet. Es widmet sich sowohl der europäischen Kammermusik als auch dem musikalischen Erbe Palästinas, der Heimat seiner Mitglieder.
Bakr Khleifi ist ein in Berlin lebender Oud-Spieler. Seine Musik spiegelt seine lange Auseinandersetzung mit unterschiedlichen musikalischen Traditionen wider – besonders mit der Maqam-Musik und der klassischen Musik europäischer Komponist*innen. Er verbindet die melodischen Strukturen und Modulationen der Maqam-Tradition mit komplexen und abwechslungsreichen Rhythmen. Sein Spiel zeichnet sich oft durch harmonische Elemente und ausdrucksstarke Dynamik aus. Im Fokus stehen dabei die Tiefe und Klangvielfalt, die das Oud hervorbringen kann.
Das Kunstkollektiv CHEAP wurde 2001 von Daniel Hendrickson, Susanne Sachsse und Marc Siegel in Berlin gegründet. Ihre Arbeit umfasst Performances, Videos, Festivals, Konzerte, Installationen und Radiosendungen. Vaginal Davis arbeitet seit den Anfängen mit der Gruppe zusammen – zunächst als Gast, später als zentrales Mitglied des Kollektivs.
CHEAP: The Word Falls wurde kuratiert von Nora-Swantje Almes, Kuratorin Live-Programm und Vermittlung, mit Edessa Malke, Volontariat Live-Programm und Vermittlung, und Savannah Thümler, Volontariat Direktion.
Bei der Veranstaltung sin ggfs. Foto- und Videoaufnahmen entstanden, auf denen ihr zu erkennen sein könntet. Mit eurem Besuch habt ihr eingewilligt, dass diese Aufnahmen zur Kommunikation der Veranstaltung bzw. Ausstellung verwendet werden.