Screening, Gespräch

Anaesthetics

Hussein Chalayan

Zwei Personen in einem dunklen Raum, beide in weißen Ganzkörper-Anzügen

Hussein Chalayan, Anaesthetics, Filmstill, 2004

In Kooperation mit Forecast und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin zeigen wir Hussein Chalayans Film Anaesthetics (Türkei, 2004). Im Anschluss findet ein Gespräch zwischen Chalayan und der Kunstkritikerin und Dozentin Kimberly Bradley statt.

Anaesthetics untersucht die unterschwellige Gewalt, die unsere Gesellschaft beherrscht. In elf Kapiteln setzt sich Chalayan mit der Art und Weise auseinander, wie institutionalisierte Rituale, Verhaltensregeln und Formen künstlicher Betäubung soziale Erfahrung beeinflussen. Die Arbeit konfrontiert die Betrachter*innen mit ihrer eigenen sozialen Prägung und den subtilen Mechanismen, durch die Gesellschaft Wahrnehmung und Begehren steuert.

Ein anschließendes Gespräch zwischen Chalayan und Kimberly Bradley gibt Einblicke in die künstlerischen Ansätze Chalayans im Hinblick auf Identität, die Arbeit mit Institutionen und die Auswirkungen sozialer Rituale auf Individuum und Gemeinschaft.

Anaesthetics wurde in Auftrag gegeben vom Moderna Museet (Schweden) und dem 21st Century Museum of Contemporary Art in Kanazawa (Japan).

 

Hussein Chalayan ist Designer und Künstler, dessen Arbeit sich an der Schnittstelle von Mode, Kunst und Technologie bewegt. 1994 gründete er sein Label Chalayan und wurde 1999 und 2000 zum British Designer of the Year gekürt. Chalayans Praxis umfasst Mode, Film, Installationen und Performance und behandelt Themen wie Identität, Migration und Natur.

Kimberly Bradley ist Kunstkritikerin, Kulturjournalistin, Redakteurin, Dozentin und Moderatorin. Sie hat Kurse zu zeitgenössischen Kunstpraktiken und Kunstkritik am Berliner Campus der New York University (NYU) sowie an der Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg unterrichtet. Außerdem nimmt sie an Diskussionen als Moderatorin oder Panelteilnehmerin teil und berät gelegentlich Kulturinstitutionen.

Die Plattform Forecast widmet sich der Förderung, Betreuung und Unterstützung kreativer Praktiken und Künstler*innen. Im Rahmen ihres internationalen Mentoring-Programms lädt Forecast Kunstschaffende aus unterschiedlichen Bereichen ein, andere Künstler*innen bei der Ausarbeitung und Realisierung ihrer Projekte zu unterstützen. Zu den bisherigen Mentor*innen gehören unter anderen die Architektin Tatiana Bilbao, die Choreografin Florentina Holzinger, die Kuratorin Koyo Kouoh und der Künstler Emeka Ogboh. Seit 2015 veranstaltet Forecast jährlich öffentliche Formate, darunter das Forum und das Forecast Festival.