Screening | Spätschicht x Ligia Lewis

Petna Ndaliko Katondolo, Matata, Filmstill, 2019 © Arsenal Institut für Film- und Videokunst e. V.
Die zwei Kurzfilme von Petna Ndaliko Katolondo und Nii Kwate Owoo setzen sich mit kolonialer Gewalt und deren Fortwirken in die Gegenwart auseinander.
Die November-Ausgabe der Spätschicht wird von der Künstlerin und Choreografin Ligia Lewis ko-kuratiert. In ihren Filmen und Performances thematisiert sie Erzählungen über Race, Gender und Gewalt, die sich über Generationen hinweg in Körper einschreiben.
In diesem Kontext präsentiert das Arsenal – Institut für Film und Videokunst zwei Kurzfilme aus seinem Archiv: Für You Hide Me (1970) verschaffte sich der Filmemacher Nii Kwate Owoo Zugang zu den unterirdischen Depots des Londoner British Museum, wo er die dort gelagerten wertvollen afrikanischen Artefakte filmte. Fast 40 Jahre später drehte der kongolesische Filmemacher Petna Ndaliko Katondolo Matata (2019). Ein Fotoshooting, in dem ein Model eine Fotografie nachstellt, die während der brutalen Herrschaft von König Leopold II. im Kongo aufgenommen wurde, nimmt eine unerwartete Wendung. Durch Tanz erzählt, führen Rhythmus, Farbe und Bewegung den Film weg von stereotypen Darstellungen Afrikas hin zu einer neuen Zukunft.
Die Ausstellung Ligia Lewis: I’M NOT HERE FORRRRR... ist noch bis zum 18. Januar 2026 im Gropius Bau zu sehen.
Das Arsenal – Institut für Film und Videokunst ist Forschungs- und Bildungsstätte, Archiv, Verleih, Festival und Kino zugleich. Mit seinem Umzug vom Potsdamer Platz ins silent green Kulturquartier steht dem Arsenal bis zur Fertigstellung des neuen Kinosaals Anfang 2026 kein eigenes Kino zur Verfügung. Im Rahmen von Arsenal on Location entstehen in Zusammenarbeit mit zahlreichen Kulturinstitutionen in Berlin, bundesweit und international Filmprogramme.
Petna Ndaliko Katondolo, geboren 1974 in Goma, Kongo, ist Filmemacher, Aktivist und Dozent. Seine genreübergreifenden Arbeiten sind für ihren dekolonialen afrofuturistischen Stil bekannt, der historische Inhalte mit zeitgenössischen gesellschaftspolitischen und kulturellen Themen verbindet. Er ist Gründer des Congo International Film Festival und von Yole!Africa, einem Zentrum für Kunst, Bildung und soziale Innovation im Osten Kongos. Derzeit ist er außerdem Gaststipendiat am Stone Center for Black History and Culture an der University of North Carolina in Chapel Hill, USA.
Nii Kwate Owoo ist in Ghana geboren und aufgewachsen. Seit Anfang der 1970er Jahre produziert er Filme und führt Regie. Nach seinem Abschluss an der London Film School gründete er die erste unabhängige afrikanische Filmproduktionsfirma (Ifriqiyah Films) in Großbritannien. Er war Redaktionsleiter des Magazins Écrans d’Afrique und engagiert sich für ein panafrikanisches Kino. Er war Koproduzent und Regisseur des Dokumentarfilms Ouaga – African Cinema Now (1988) und des Spielfilms Ama: An African Voyage of Discovery (1991). Derzeit arbeitet er an der Doku-Drama-Serie The Asante Kingdom of Gold.
Bei der Veranstaltung werden ggfs. Foto- und Videoaufnahmen entstehen, auf denen ihr zu erkennen sein könntet. Mit eurem Besuch willigt ihr ein, dass diese Aufnahmen zur Kommunikation der Veranstaltung bzw. Ausstellung verwendet werden.